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Sir Rogers himmlischer Kreuzzug

Sir Rogers himmlischer Kreuzzug

Titel: Sir Rogers himmlischer Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Gerechtigkeit!“ dröhnte Sir Brian Fitz-William. Sein Pferd sprengte nach vorne, dicht gefolgt von einem halben Dutzend Kavalleriemännern. Sie galoppierten im Halbkreis und hielten sich gerade außerhalb der Reichweite der feindlichen Kanonen. Das Fahrzeug nahm schwerfällig die Verfolgung auf und versuchte, eine Kanone auf sie zu richten. Sir Brian lenkte sie in die Richtung, die er wollte, blies in sein Kriegshorn und galoppierte in unsere Verteidigungsanlage zurück, während der Wagen in ein Loch stürzte.
    Die Kriegsschildkröten zogen sich zurück. In dem langen Gras und angesichts unserer raffinierten Tarnung konnten sie unmöglich erkennen, wo die anderen Fallgruben waren. Und dies waren die einzigen Maschinen solcher Art auf ganz Tharixan und durften daher nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. Wir Engländer hatten gezittert, denn es hätte bloß einer durchzukommen brauchen, um uns alle auszulöschen.
    Obwohl Huruga nur sehr dürftige Informationen über uns, unsere Kräfte und die möglicherweise vorhandenen Reserven im Weltraum besaß, glaube ich doch, daß er die schweren Wagen hätte einsetzen müssen. In der Tat war die Taktik der Wersgorix in jeder Hinsicht jämmerlich. Aber man bedenke, daß sie schon seit langer Zeit nicht mehr ernsthaft auf dem Lande gekämpft hatten. Ihre Eroberungen rückständiger Planeten waren ein reines Gemetzel und ihre Gefechte mit rivalisierenden sternfahrenden Nationen fanden vorwiegend in den Lüften statt.
    So zog Huruga die großen Wagen zurück, von unseren Gruben entmutigt, dafür aber durch die Tatsache beherzt, daß wir ihn nicht mit Granaten beschossen. Statt dessen schickte er seine Infanterie und die leichten Fahrzeuge gegen uns. Seine Absicht war ganz offenkundig die, daß sie einen Weg zwischen unseren Fallen finden und diesen für die großen Maschinen markieren sollten.
    Die blauen Soldaten kamen im Laufschritt, im hohen Gras kaum sichtbar, zu kleinen Gruppen ausgeschwärmt. Ich selbst, der ich mich ziemlich weit hinten aufhielt, sah nur gelegentlich einen Helm aufblitzen oder die Stangen leuchten, die sie hier und dort in den Boden rammten, um den Pfad für die schweren Wagen zu markieren.
    Und doch wußte ich, daß sie viele Tausende zählen mußten. Das Herz schlug mir wild in der Brust, und mein Mund lechzte nach einem Becher Ale.
    Vor den Soldaten rasten die leichten Wagen dahin. Einige von ihnen gerieten in Fallgruben und wurden angesichts ihrer hohen Geschwindigkeit völlig vernichtet. Aber die meisten rasten auf gerader Linie dahin – genau in die zugespitzten Stangen, die wir in der Nähe unseres Bollwerks für den Fall einer Kavallerieattacke im Gras eingerammt hatten.
    Angesichts ihrer großen Geschwindigkeit waren die Wagen für diese Spieße fast genauso verletzlich wie es Pferde gewesen wären. Ich sah, wie sich einer in die Luft erhob, umkippte, zum Boden zurückkrachte und zweimal hochsprang, ehe er entzweibrach. Ich sah, wie ein anderer sich aufspießte, worauf flüssiger Treibstoff herausspritzte und dann eine Stichflamme in die Höhe stieg. Ein dritter glitt zur Seite ab, rutschte und krachte gegen einen vierten.
    Einige weitere, die den Stangen entkamen, rasten über die Fußangeln, die wir ringsum ausgelegt hatten. Die Eisenstacheln bohrten sich in die weichen Ringe, die ihre Räder umgaben, und ließen sich nicht mehr herausziehen. Ein so beschädigter Wagen konnte bestenfalls armselig aus der Schlacht zurückhinken.
    Befehle in der harten Wersgorsprache mußten über den Weitsprecher erteilt worden sein. Die Mehrzahl der offenen Wagen, die noch nicht beschädigt waren, hörten auf herumzurasen. Sie ordneten sich zu einer lockeren, aber erkennbaren Formation und kamen jetzt im Fußgängertempo auf uns zu.
    Schnapp! machten unsere Katapulte und Knall unsere Ballistae. Bolzen, Steine und Kessel mit brennendem Öl gingen zwischen den heranrückenden Fahrzeugen nieder. Davon wurden nicht viele außer Kampf gesetzt, aber die Linie lockerte sich, und der Vormarsch wurde langsamer.
    Dann griff unsere Kavallerie an.
    Ein paar von unseren Reitern starben in einem Hagel von Blei. Aber sie brauchten nicht weit zu galoppieren, um den Feind zu erreichen. Und die Grasfeuer, die unsere Öltöpfe entfacht hatten, behinderten die Sicht der Feinde. Ich hörte ein Klirren und Dröhnen, als die Lanzen gegen die eisernen Flanken schlugen, und dann hatte ich keine Gelegenheit mehr, den Kampf zu beobachten. Ich weiß nur, daß es den Lanzenreitern

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