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Sir Rogers himmlischer Kreuzzug

Sir Rogers himmlischer Kreuzzug

Titel: Sir Rogers himmlischer Kreuzzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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doch wissen, wer die besten Wilddiebe in Eurer Pfarrei sind …“
    „Oh, mein Sohn!“ rief der Kaplan aus.
    Sir Roger grinste. „Ich will nicht das Beichtgeheimnis brechen. Ich sage nur, daß du ein paar … wollen wir sagen – geschickte Waldläufer? … damit beauftragen sollst, daß sie sich durch das Gras in jenen Wald schleichen. Sie sollen Sir Owain ausfindig machen, wo immer er auch sein mag, und ihm befehlen, mit dem Feuer zu warten, bis ich ihm Bescheid sage. Du brauchst mir nicht zu sagen, wen du schickst, Pater.“
    „In diesem Fall, mein Sohn, soll es befehlsgemäß geschehen.“ Der Priester zog mich zur Seite und forderte mich auf, als sein locum tenens den Verletzten und Verängstigten geistlichen Beistand zu leisten, während er einen kleinen Suchtrupp in den Wald führen wollte.
    Aber mein Herr fand eine andere Aufgabe für mich. Er und ich und ein Knappe ritten mit einem weißen Banner auf das Wersgorlager zu. Wir nahmen an, daß der Feind genügend Witz besitzen würde, um die Bedeutung der weißen Fahne zu begreifen, selbst wenn er nicht dasselbe Signal für Waffenruhe benutzte.
    Und so war es auch. Huruga selbst fuhr in einem offenen Wagen heraus, uns entgegen. Seine blauen Wangen wirkten eingefallen, und seine Hände zitterten.
    „Ich fordere Euch auf, Euch zu ergeben“, sagte der Baron. „Hört auf, mich zu zwingen, Eure armseligen Leute zu vernichten. Ich garantiere Euch, daß man alle anständig behandeln wird, und jeder wird Gelegenheit bekommen, um Lösegeld nach Hause zu schreiben.“
    „Ich … mich einem Barbaren wie Euch ergeben?“ ächzte der Wersgor. „Bloß weil Ihr über eine … irgendeine verdammte ortungssichere Kanone verfügt – nein!“ Er hielt inne. „Aber damit ich Euch loswerde, erlaube ich Euch, diesen Ort in den Raumschiffen zu verlassen, die Ihr an Euch gerissen habt.“
    „Sire“, stöhnte ich, als ich das übersetzt hatte, „haben wir tatsächlich die Flucht gewonnen?“
    „Kaum“, antwortete Sir Roger. „Vergiß nicht, daß wir den Weg zurück nicht finden können, und jetzt können wir es noch nicht wagen, um einen geschickten Navigator zu bitten, sonst würden wir unsere Schwäche offenbaren und wieder angegriffen werden. Selbst wenn wir irgendwie nach Hause gelangten, würde das diesem Teufelsnest immer noch die Chance geben, ein neues Komplott auszuhecken, um England wieder anzugreifen. Nein, ich fürchte, wenn man einmal auf einen Bären gestiegen ist, kommt man nicht wieder so schnell herunter.“
    So sagte ich dem blauen Adeligen schweren Herzens, daß wir sehr viel mehr als heruntergekommene, alte Raumschiffe haben wollten, und wenn er sich nicht ergäbe, würden wir uns gezwungen sehen, sein Land zu verwüsten. Huruga knurrte anstelle einer Antwort und fuhr zurück.
    Auch wir kehrten zurück. Kurz darauf kam Red John Hameward mit Pater Simons Gruppe, die er auf dem Weg zu unserem Lager getroffen hatte.
    „Wir sind ganz offen zur Burg Stularax geflogen, Sire“, berichtete er. „Wir sahen andere Himmelsboote, aber keines hat uns angehalten, sie hielten uns einfach für eines der ihren. Dennoch wußten wir, daß die Wachen der Festung uns unmöglich ohne Fragen würden landen lassen, und gingen daher in einem Wald, ein paar Meilen von der Burg entfernt, herunter. Wir bauten unsere Belagerungsmaschine auf und schleuderten eine unserer platzenden Granaten hinein. Sir Owain hatte die Idee, ein paar auf sie zu schleudern, um ihre äußeren Verteidigungsanlagen etwas zu schwächen. Dann wollten wir uns zu Fuß näher heranschleichen, ein paar Leute zurücklassen und einige weitere Granaten abfeuern und anschließend die Wände niederreißen. Wir rechneten damit, daß die ganze Garnison herumrennen würde, um unsere Maschinen zu suchen, und glaubten daher, wir würden uns unschwer einschleichen können und die zurückgelassenen Posten töten. Anschließend wollten wir aus den Arsenalen mitnehmen, was wir tragen konnten, und zu unserem Boot zurückkehren.“
    An diesem Punkt sollte ich vielleicht unsere Art von Belagerungsmaschine erklären. Im Prinzip handelte es sich nur um einen großen Hebel, der frei um einen Stützpunkt schwingt. Ein sehr langer Arm endete in einer Art Eimer für das Geschoß, während der kurze Arm ein Steingewicht, manchmal einige Tonnen schwer, trug. Letzterer wurde vermittels Flaschenzüge oder einer Winde hochgezogen, während der Eimer beladen wurde. Dann wurde das Gewicht freigelassen und schwang beim Fallen den

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