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Siras Toten-Zauber

Siras Toten-Zauber

Titel: Siras Toten-Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einmal, dann nahm ich den Pfeil, huschte geduckt in das Zimmer und löschte dort das Licht, was Suko selbst im Bad auffiel und er sich lautstark beschwerte.
    »Nur zur Sicherheit, Alter.«
    »Wieso?«
    »Du hättest mich fast tot vom Balkon holen können.«
    Da sagte er nichts, huschte aber lautlos heran und war schon angezogen.
    Den Pfeil sah er nur als Schatten. Die Nachricht drückte ich ihm in die Hand, und er nahm sie mit ins Bad, um sie dort zu entziffern. Ich wartete so lange im normalen Raum, den Blick auf die Balkontür gerichtet, ohne dahinter jedoch eine verdächtige Bewegung entdecken zu können. Es blieb trügerisch still.
    Suko kehrte sehr leise zurück. »Der hätte dich auch treffen können, nicht?«
    »Bestimmt.«
    »Er wollte nicht.. Es war die letzte Warnung. Ausgerechnet jetzt ist Mandra nicht in der Nähe.«
    Ich hob die Schultern. »Hätte er uns besser zur Seite stehen können? Ich glaube nicht.«
    Suko huschte zur Balkontür und schloß sie. »War an der Bar eine Zeit abgemacht?«
    »Nein.«
    »Ich bin zwar kein Barmensch, doch im Moment fühle ich mich dort unten wohler.«
    »Komm.« Ich nahm meine Jacke und streifte sie über. Es sollte nicht jeder sofort sehen, daß ich bewaffnet war. Es gab zwar einen alten Lift im Hotel, wir entschlossen uns trotzdem, die Treppe zu nehmen. Aus dem Erdgeschoß wehten uns die typischen Hotel-Geräusche entgegen. Das Murmeln der Stimmen, das leise Klingeln der Eiswürfel in den Gläsern, die Musik, eine Atmosphäre, die mir gefiel, die ich allerdings nicht so empfinden konnte, wie sie mich erreichte, denn ich dachte zudem an meine schwere Aufgabe.
    Sehr wachsam betraten wir die Bar. Mandra wollte auch einen Leihwagen besorgen. Ich hoffte, daß er einen guten bekam. Die meisten Gäste saßen an den dunklen Tischen. Nur zwei ältere Ladies hielten die Bank in der einen Ecke der Bar besetzt. Wir setzten uns an die andere Seite und schauten gegen das strahlend weiße Gebiß des Keepers, der uns anlächelte.
    »Was nimmst du?« fragte ich.
    Suko entschied sich für ein Wasser mit Geschmack. »Und Sie, Sir?«
    »Ein Bier.«
    Ich bekam eine Flasche und ein Glas. Beides beschlug sofort. Während ich einschenkte, schaute Suko durch die offene Tür in den Garten. Dabei knabberte er Erdnüsse.
    »Worüber denkst du nach, Alter?«
    »Über den Schützen.«
    »Den konnte ich nicht sehen. Der Park ist zu dicht.«
    »Klar, ich frage mich auch, ob er mit einigen Leuten hier gemeinsame Sache macht.«
    »Das ist unmöglich.« Ich trank den ersten Schluck. Das Bier war etwas bitter, aber für mich das Richtige.
    Die beiden Ladies gegenüber waren in ihr Gespräch vertieft. Sie tranken beide Whisky pur. Auf mich machten sie den Eindruck von zwei alten Kolonialtanten, die noch einmal die Orte ihrer Jugend besucht hatten. Hoffentlich kam Mandra Korab bald zurück. Hierzu warten, war überhaupt nicht mein Fall. Im Innern verspürte ich ein gewisses Kribbeln. Ich wollte auf keinen Fall hier den Abend über hocken, denn es war überhaupt nicht meine Art. Falls die Gegner lauerten, wollte ich mich ihnen auch stellen. Nur war ohne Mandra Korab da nicht viel zu machen. Das Telefon summte. Der Keeper hob ab und nickte in meine Richtung. Er fragte nach meinem Namen.
    »Ich bin John Sinclair.«
    »Ein Gespräch.«
    Ich bekam den Hörer gereicht. Als ich mich gemeldet hatte, spürte ich den plötzlichen Adrenalinstoß, der durch meinen Körper raste.
    »Hat die erste Warnung gereicht?« fragte die Frauenstimme.
    Ich atmete durch die Nase. »Steckten Sie dahinter, Sira?« Ihre Stimme hatte ich nicht vergessen.
    »Dieses band ist nicht gut für Sie, Sinclair. Sie sollten nicht erst versuchen, die Bibliothek zu finden. Oder wollen Sie, daß es Ihnen noch schlechter ergeht als meinem Mann?«
    »Tot ist tot«, antwortete ich.
    »Es kommt allerdings darauf an, wie man stirbt, Mr. Sinclair. Denken Sie an meine Worte.«
    Ich kam nicht mehr zu einer weiteren Antwort, denn sie hatte aufgelegt. Suko schaute mich von der Seite her an, als ich den Apparat wieder zurückreichte.
    »Sie war es.«
    »Wer?«
    »Sira.«
    Er zwinkerte mit den Augen. »Die Frau von Craig Munro?«
    »Ja, sie ist hier. Und wenn mir bisher der Beweis noch gefehlt hat, daß sie mitschuldig am Tod ihres Mannes ist, jötzt habe ich ihn bekommen, Suko.«
    »Das scheint mir auch so.« Er schüttelte den Kopf. »Ich frage mich, weshalb sie unbedingt verhindern will, daß wir dieser Palmblattbibliothek einen Besuch abstatten?«
    »Es

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