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Siras Toten-Zauber

Siras Toten-Zauber

Titel: Siras Toten-Zauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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denn dort lastete die tiefe Finsternis, und auch sein Lampenlicht wurde von ihr aufgesaugt wie das Wasser von einem Schwamm. Es durfte sich einfach nicht verteilen.
    Vor der Glaswand blieb Suko stehen, klopfte dagegen und nickte. Die durchbrach er nicht. Sie war dick wie eine Mauer und aus Panzerglas. Wer so etwas baute, tat dies nicht grundlos, und Suko fragte sich, was die andere Seite wohl zu verbergen hatte.
    Eine Ahnung war längst in ihm hochgestiegen. Er konnte sich durchaus vorstellen, daß man ihn genau an den Platz gestellt hatte, den er, John und Mandra, besuchen wollten.
    Es mußte die geheimnisvolle Palmblattbibliothck sein, in der die Schicksale der Menschen aufgezeichnet worden waren. Aber wo fand er sie?
    Vielleicht hinter der Scheibe. Sorgte sie etwa dafür, daß die Umgebung dahinter möglichst luftdicht verschlossen blieb? Warum schluckte die Finsternis das Licht?
    Suko stand dicht vor der Wand. Er benutzte sie auch als Stütze und hoffte darauf, daß es ihm irgendwann einmal bessergehen würde, denn er mußte damit rechnen, nicht mehr allein zu bleiben. Irgendwann würden sie erscheinen und ihm die Rechnung präsentieren. Gehört hatte er nichts. Wenn jemand Geräusche verursachte, dann er selbst, auch jenseits der Glaswand war nichts zu vernehmen, obwohl die Dunkelheit an der linken und rechten Seite zugleich durch mehrere sich bewegende Lichtquellen erhellt wurde.
    Jemand kam, und Suko löschte sofort das Licht seiner Lampe. Er konzentrierte sich auf das, was sich jenseits der stabilen Glaswand abspielte und verglich es automatisch mit dem Auftritt an einer Schauspielbühne, wenn das Stück begann und Statisten irgend etwas taten, um Bewegung in die Leere hineinzubringen.
    Sie kamen von zwei Seiten. In ihren Händen hielten sie Kerzenleuchter. Jeder Leuchter besaß drei Arme, so daß sechs brennende Kerzen dem Raum Licht gaben.
    Suko interessierte sich nicht für die Leuchter. Für ihn war wichtiger, wer sich in deren Schein bewegte, und das wiederum waren Gestalten, die einem Menschen die kalte Angst durch den Körper jagen konnten. Was waren es?
    Zombies oder normale Menschen, die sich nur langsam bewegten?
    Gehörten sie zu den Weisen und Wissenden, unter deren Kontrolle die Palmblattbibliothek stand?
    Daran wollte er nicht glauben. So konnten diese Menschen nicht aussehen. Die beiden hinter der Glasscheibe erinnerten ihn eher an lebende Tote, und Suko hatte auch nicht vergessen, wer den Überfall auf ihn ausgeführt hatte. Das waren die Bogenschützen gewesen, und diese hier sahen den anderen verdammt ähnlich.
    Sie trugen weit geschnittene Kleidung. Hemdähnliche Jacken bis zum Hals hoch geschlossen. Dazu Hosen mit wie aufgepumpt wirkenden Beinen und lange Stiefei, die an ihren Enden geschnürt waren. Es fehlten nur die Bogen und die mit den Pfeilen gefüllten Köcher. Dafür stellten sie jetzt ihre Leuchter an, und die Lichtinseln waren so stark, daß Suko auch deren Umgebung ziemlich genau identifizierte. Auf einmal interessierten ihn die Gestalten nicht mehr. Er hatte etwas ganz anderes gesehen.
    Die Leuchter standen auf kleinen Sockeln und besaßen deshalb die ideale Höhe, um das auszuleuchten, was die normale Steinwand jenseits der gläsernen einnahm.
    Es waren Regale mit unzähligen schmalen Fächern, die ungefähr die Größe aufgestellter Zigarrenkisten besaßen. In jedes Fach paßten mindestens drei oder vier Palmenblättcr hinein. Wohlgeordnet lagen sie nebeneinander und füllten diese Fächer aus. Geheimnisvolle Schriftzeichen leuchteten in einem hellen Weiß an den Rändern der Regalschachteln. Die Zeichen mußten den Besitzern der Bibliothek zur Orientierung dienen.
    Die Helfer wandten sich der Scheibe zu und damit Suko. Sie kamen näher.
    Obwohl Suko durch das dicke Glas von ihnen getrennt war, konnte er sich des Eindrucks nicht erwehren, daß von diesen Gestalten etwas Unheimliches ausging. Sie brachten den Geruch von Tod und Moder mit. Suko sah auch in ihre Gesichter.
    Unter den meist schwarzgrauen, strähnigen Haaren zeichneten sich grünbraune Flecken ab, in denen die Sinnesorgane mehr zu ahnen als zusehen waren.
    Sie erinnerten ihn an faltige, zerfurchte Gebilde, in denen die Augen beinahe zugewachsen waren. Die Münder waren ohne Lippen. Je näher sie herkamen, um so mehr schreckten sie den Inspektor ab, und er trat sicherheitshalber einen kleinen Schritt von der Glaswand zurück, als er merkte, wie einer der beiden seinen Arm ausstreckte, die Hand dabei spreizte, so

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