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Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht

Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht

Titel: Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht?" erwiderte er ungerührt. „Aber ich möchte dein Augenmerk auf Folgendes lenken, Ambrosia: Das Messer ist zu klein, und du hast es zu spät benutzt. In einem echten Kampf auf Leben und Tod wärest du längst tot oder zumindest lebensbedrohlich verletzt."
    „Diese Worte empfindest du in deiner Lage als die einzig passenden. Aber ich habe mir dieses Messer mit voller Absicht bis zum Schluss aufgehoben, weil ich wusste, dass du niemals damit rechnen würdest. Gib es zu, dass ich dich überrascht habe in einem Moment völliger Schutzlosigkeit."
    „Ja, womöglich hast du Recht." Er ließ sie nic ht aus den Augen, als er ihr in einer blitzschnellen ausholenden Bewegung das Messer aus der Hand schlug. Klirrend fiel es zu Boden.
    „Und was gedenkst du jetzt zu tun? Aufgeben?" Seine Stimme klang rau und dunkel vor kaum unterdrücktem Ärger.
    „Nie und nimmer. Wenn es sein muss, werde ich mit Fingernägeln, Händen, Füßen und Zähnen kämpfen. Soll ich dir zeigen, welchen Schaden ich damit anrichten kann?"
    „Das ist nicht nötig. Aber lass dir sagen, dass Nägel und Zähne zwar sehr schmerzhafte Wunden verursachen, aber niemals töten können. Und ich möchte dich außerdem warnend darauf hinweisen, dass dieses Arbeitszimmer ein kleiner, in sich abge schlossener Raum ist."
    „Das sind die Quartiere an Bord ebenfalls."
    „Unter Deck ist das sicher so. Aber oben gibt es viel Platz für einen Feind, wegzulaufen, sich zu ducken, zu verstecken. Und während du versuchst, ihm auf den Fersen zu bleiben, schlingert unter dir der Boden, bewegt sich das Schiff auf und ab. Oftmals ist der Grund, auf dem du stehst, auch glitschig von salziger Gischt oder gar Blut. Es reicht eben nicht, nur zu wissen, wie man ein Schwert handhabt. Du musst blitzschnell sein, sicher auf den Beinen und deinem Gegner immer einen Schritt voraus."

    Er sah, wie Ambrosia eine Bewegung machte, als wollte sie nach ihren Waffen greifen.
    Doch schon hatte er sich der Waffen bemächtigt und legte sie neben sein eigenes Schwert, und zwar alle außer Ambrosias Reichweite.
    „Ich habe dich falsch eingeschätzt", gab er zu. „Du bist eine viel bessere Schwertkämpferin, als ich jemals erwartet hätte."
    In gespieltem Erstaunen legte Ambrosia die Hand aufs Herz. „Vorsicht, Captain. Sonst bin ich womöglich noch überwältigt von diesen schmeichelhaften Worten."
    „Bitte, schätze meine Anerkennung nicht falsch ein, Ambrosia", erwiderte er. „Obwohl deine Fähigkeiten in der Tat erstaunlich sind, bleibe ich doch bei meiner Meinung, dass du an Bord nichts zu suchen hast. Was du mit deinen Schwestern aus geheckt hast, ist außerordentlich dumm und überdies äußerst gefährlich."
    Ambrosia war, als hätte in seiner Stimme eine widerstrebende Zustimmung gelegen. Sie beschloss, alles auf eine Karte zu setzen. „Du brauchst dich an unserer Mission ja nicht zu beteiligen, Riordan", versicherte sie. „Meine Schwestern und ich werden es dir nicht verübeln, wenn du deiner Wege gehst, obwohl du behauptest, unseren Vater wie deinen eigenen zu lieben. Schlag ein." Sie hielt ihm die Hand hin. „Besiegeln wir unsere Abmachung, oder wendest du dich von uns ab?"
    Das folgende Schweigen schien sich endlos auszudehnen. Ambrosia war sicher, dass sie ihn nicht so hätte bedrängen dürfen. Ihr Vater hatte sie stets gewarnt, nicht so vorzupreschen.
    Riordan schaute lange auf ihre Hand, bevor er Ambrosia ins Gesicht sah. Als er schließlich die dargebotene Hand ergriff, nutzte er die Berührung, um Ambrosia so dicht an sich zu ziehen, dass er ihr tief in die Augen sehen konnte.
    „Du kleine Hexe", stieß er hervor. „Du weißt ganz genau, dass es für mich längst zu spät ist, um noch davonzulaufen. Aber wir werden unseren Handel auf meine Weise besiegeln."
    „Nein!" Vergeblich setzte Ambrosia sich gegen die plötzliche Umarmung zur Wehr. Mit einer Hand hielt er sie wie in einem Schraubstock fest, mit der anderen griff er in das prachtvolle Haar und bog Ambrosias Kopf ein wenig nach hinten. „Du weißt ganz genau, was du anrichtest, nicht wahr, Ambrosia?"
    „Ich ... ich weiß nicht, was du meinst."
    „O doch, ich glaube schon." Ohne den Blick von ihr abzuwenden, umfasste er ihr Gesicht mit beiden Händen und neigte den Kopf.
    Schon bei der ersten Berührung seiner Lippen spürte Ambrosia Hitze in sich aufsteigen.
    Und so wie Riordan den Kuss vertiefte, schmolz ihr Widerstand vollends dahin. Sie konnte ihm nur noch die Arme um die Taille legen und sich an

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