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Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht

Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht

Titel: Siren of the Seas 01 - Meer der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
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Vater keinen Sohn hinterließ, der sich nun um euch hilflose Frauen kümmern könnte."
    „Wir sind nicht hilflos, Mistress Clay", versicherte Ambrosia. Sie konnte zwar die Anteilnahme der Alten verstehen, nicht aber deren Begründung. Doch sie wusste, dass es sinnlos war, darüber zu streiten. Schon drängten sich weitere Leute nach vorn, um ihr die Hand zu schütteln.
    „Was für ein grauenvoller Verlust", jammerte eine andere ältere Frau. „Wirst du das schöne Haus jetzt verkaufen, Ambrosia?"
    „Auf gar keinen Fall", antwortete Ambrosia. Aus den Augenwinkeln heraus sah sie, dass Bethany vor Zorn rot wurde.
    „Aber wer wird sich um eure Zukunft kümmern? Wenn ihr nur Männer hättet, die auf euch aufpassen würden."
    „Wir werden uns selber um unsere Zukunft kümmern, Mistress Heathrow. Wir brauchen keine Männer, denn wir können bestens selber auf uns aufpassen."
    Mit Unbehagen sah Riordan, wie sich die junge Dame mit dem auffallenden Hut vor den Schwestern aufbaute.
    „Ambrosia, Bethany, Darcy!" rief sie mit durchdringender Stimme, so dass man sie weithin deutlich verstehen konnte.
    „Edwina", stieß Ambrosia zwischen zusammengebissenen Zä hnen hervor, als die junge Dame ihren Arm umfasste. Sie wusste, dass Edwina immer und überall nach Aufmerksamkeit lechzte, und machte sich auf eine unangenehme Begegnung ge fasst.
    „Es tut mir so Leid, was geschehe n ist. Und ich bedauere es so sehr, dass mein Verlobter vor Ende der Trauerfeier abfahren musste. Du wusstest doch, dass Silas und ich heiraten werden?"
    „Nein, aber da du ja diesen Augenblick dazu auserkoren hast, deine Verlobung bekannt zu geben, weiß nun jeder davon. Die gesamte Bevölkerung von Land's End wünscht dir sicher-lich viel Glück", erwiderte Ambrosia mit eisiger Stimme.
    Doch Edwina ließ sich davon nicht beirren. „Silas versichert dir seine aufrichtige Anteilnahme." Sie platzte beinahe vor Stolz über ihre Eroberung.
    „Er sagte, auch er sei von dem Verlust betroffen, da sein Importgeschäft abhängig sei von den Schiffen, die für England segeln." Edwina neigte sich plump vertraulich Ambrosia zu.
    Mit gesenkter Stimme verriet sie: „Er weiß auch sehr viel über den Mann, der das Schiff eures Vaters nach Hause brachte. Über Riordan Spencer."
    „Ach ja?" Ambrosia sah kurz zu Riordan hinüber, bevor sie ihre Aufmerksamkeit wieder Edwina zuwandte.

    Riordan hatte gehört, dass diese seinen Namen genannt hatte, doch mehr konnte er nicht verstehen. Beunruhigt sah er, wie Ambrosia die Stirn runzelte, als Edwina weiter auf sie ein-redete.
    „Silas meinte, dass du Vorsicht ihm gegenüber walten lassen solltest. Er ist der älteste Sohn eines sehr wohlhabenden Adeligen, der riesige Ländereien vor den Toren Londons besitzt."
    Darcy stieß einen Laut des Erstaunens aus, und Edwina sonnte sich in der Überzeugung, mehr über den Kapitän zu wissen als dessen Gastgeberinnen. „Ja, als Erstgeborener hätte Riordan das Vermögen erben sollen, als sein Vater starb. Doch dieser lehnte Riordans geschäftliches Tun ab und enterbte ihn. Ein unehelicher Bruder von Riordan erbte das gesamte Vermögen."
    Ambrosias Stimme klang mehr als frostig. „Vielen Dank für deine Anteilnahme und Fürsorge, Edwina. Mir scheint, der Tod unseres Vaters und Bruders ist bedeutungslos angesichts des kleinlichen Tratsches aus London."
    Röte schoss in Edwinas Wangen. „Tratsch? Mama und ich meinen es nur gut mit euch.
    Nachdem ihr kein männliches Wesen mehr habt, dass euc h schützt, solltet ihr rechtzeitig gewarnt sein vor Männern, wie ihr gegenwärtig einen so großzügig in eurem Haus aufgenommen habt."
    „Wie schön, Edwina, dass du wenigstens noch anerkennst, dass es sich in der Tat um unser Haus handelt. Wenn du uns jetzt bitte entschuldigen würdest. Es warten noch viele wahre Freunde darauf, uns ihr Mitgefühl auszusprechen." Ambrosia drehte sich um und ging.
    Es dauerte noch mehr als eine Stunde, bevor sämtliche Einwohner von Land's End den Lambert-Schwestern und ihrem Großvater ihre Anteilnahme ausgesprochen hatten.
    Als schließlich die meisten Dorfbewohner in ihre Häuser zurückgekehrt waren, denn an diesem Tag dachte niemand mehr ans Arbeiten, führte Newton in der Lambert-Kutsche eine Prozession von Wagen an, die zurück nach MaryCastle fuhr. Dort, von einem kleinen Anlegeplatz am Strand aus, wurden sämtliche Bediensteten und Besatzungsmitglieder in kleinen Booten hinaus aufs offene Meer gerudert, wo die Undaunted vor Anker lag.
    Nachdem

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