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Sisters of Misery

Titel: Sisters of Misery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Kelley Hall
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Maddie. »Was hast du denn?« Als sie nicht antwortete, fuhr sie mit beruhigender Stimme fort: »Leg dich wieder schlafen, Grams. Es ist alles in Ordnung. Du hast nur einen bösen Traum gehabt.«
    Der Ausdruck in Tess’ Augen jagte ihr einen eiskalten Schauer über den Rücken. Ihre Großmutter streckte ihr die Arme entgegen, als wolle sie sie umarmen, wandte sich dann aber wieder dem Fenster zu.
    Â»Ruh dich ein bisschen aus«, sagte Maddie, und während sie sich langsam rückwärts auf die Tür zubewegte, sah sie, wie ihre Großmutter sich wieder hinlegte und die Decke über sich zog.
    Als sie die Tür zuzog, hörte sie, wie Tess flüsterte: »Sie ist wieder in ihrem Garten, nicht wahr?«
    Ravenswood.
    Bei dem Gedanken daran begann Maddie zu zittern, aber wenigstens wusste sie jetzt, wo sie mit ihrer Suche anfangen musste.

    Sie klopfte leise an die Tür ihrer Mutter, bevor sie eintrat. »Ich brauche die Autoschlüssel, Mom. Rebecca ist verschwunden. In Fairview können sie sie nirgends finden. Ich werde sie hier suchen gehen.«
    Abigail setzte sich im Bett auf und nickte, als wäre sie nicht im Mindesten überrascht.
    Â»Ich wusste, dass sie es wieder tun würde«, seufzte sie.
    Â»Was meinst du damit? Warum sollte sie …?« Sie verstummte, als ihr plötzlich ein unglaublicher Gedanke kam. »Was meinst du mit wieder, Mom? Ist Rebecca schon mal abgehauen?«
    Auf einmal ergab alles einen Sinn - Tess’ Träume von einem rothaarigen Mädchen, die Schreie in der Nacht, die Runensteine. Es war nicht Cordelia, die sie heimsuchte. Es war Rebecca.
    Abigail presste ihre Lippen zu einer schmalen Linie zusammen und wandte den Kopf von Maddie ab.
    Â»Ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst. Das alles nimmt immer gefährlichere und absurdere Formen an.«
    Â»Was meinst du damit? Jetzt rede endlich mit mir, Mom«, drängte Maddie, deren Anspannung von Minute zu Minute größer wurde.
    Â»Dass sie aus einer Bruchbude wie Ravenswood abgehauen ist, hat mich nicht überrascht, aber aus Fairview …« Sie schüttelte wieder den Kopf. »Ich war so fest davon überzeugt, dass sie sie dort von uns fernhalten würden. Und jetzt kommt sie, um mich zu holen, und dich wahrscheinlich auch. Ich wusste, dass es so kommen würde. Aber ich hatte gebetet, dass es nicht auf diese Weise passieren würde.«
    Maddie schwirrte der Kopf von den Worten ihrer Mutter. Seit wann stellte Rebecca eine derart große Bedrohung dar? Sie wusste, dass ihre Tante labil war, dass Cordelias Verschwinden sie um den Verstand gebracht hatte, dass sie
höchstwahrscheinlich eine große Wut in sich trug - auf ihre Familie, die Stadt, auf die ganze Welt. Aber gefährlich? Eine Bedrohung? Das konnte sie sich trotz des Zwischenfalls mit dem Runenstein in Ravenswood nur schwer vorstellen.
    Â»Warum hast du mir nicht einfach gesagt, dass du vor Rebecca Angst hast? Oder mich wenigstens gewarnt? Dass sie uns so sehr hasst? Dass sie uns die Schuld gibt?« Maddie schrie ihrer Mutter die Worte entgegen, aber sie schrie nicht vor Wut auf sie, sondern vor Angst.
    Â»Zieh dich an, Mutter«, sagte sie schließlich, als sie sich wieder einigermaßen gefasst hatte. »Wir fahren zu Ravenswood Asylum und suchen nach ihr. Weißt du, wo die Taschenlampe ist?«
    Abigail stieg aus dem Bett und ging zum Kleiderschrank, um sich anzuziehen.
    Â»Rebecca ist in der Zwischenzeit schon mal hier gewesen, oder? Und du hast es mir einfach verschwiegen. Du hast gewusst, dass sie aus Ravenswood abhauen könnte, dich aber nicht getraut, darüber zu sprechen. Ich verstehe nur nicht, warum? Du hast dich doch sonst nie um ihr Wohlergehen gekümmert. Warum solltest du sie ausgerechnet jetzt beschützen wollen?«
    Â»Sie hatte ihre Gründe, ihre Wut an mir auszulassen, und ich hatte meine, es für mich zu behalten. Mehr brauchst du darüber nicht zu wissen«, sagte Abigail und schob trotzig das Kinn vor.
    Â»Oh nein, Mutter.« Maddie hielt Abigail am Arm fest. »Du sagst mir jetzt auf der Stelle, was ich wissen muss. Nach allem, was ich wegen dir durchgemacht habe, ist es höchste Zeit, dass du endlich den Mund aufmachst. Ich muss es jetzt wissen. Und wenn du nicht redest, dann gehe ich zur Polizei und versuche, auf diese Weise etwas herauszufinden.«
    Abigail sog zischend den Atem ein.

    Â»Keine Polizei, die könnte uns sowieso nicht

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