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Sisters of Misery

Titel: Sisters of Misery Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Kelley Hall
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überhaupt nicht wissen!«
    Abigail spannte die Kiefermuskeln an, als sie merkte, dass sie zu viel gesagt hatte.
    Â»Ich habe Mittel und Wege gefunden«, antwortete sie mit fester Stimme und stieg aus dem Wagen.
    Maddie wollte sie gerade mit Fragen zu ihrer Informationsquelle bestürmen, als der gellende Schrei einer Frau die Stille zerriss.
    Sie blickte sich suchend um und versuchte herauszufinden, aus welcher Richtung der Schrei gekommen war. Schatten tanzten über die zugenagelten Türen und Fenster.

    Â»Du bleibst hier, Mutter. Ich gehe Rebecca suchen. Irgendwie werde ich schon in dieses verdammte Gebäude hineinkommen. Setz dich wieder in den Wagen und warte auf Finn. Wenn er kommt, sag ihm, dass er drinnen nach mir suchen soll.«
    Â»Ich will aber nicht allein hier draußen bleiben. Ich komme mit.«
    Â»Nein, Mutter«, widersprach Maddie bestimmt. »Tut mir leid, aber du würdest mich nur aufhalten. Ich muss Rebecca finden, bevor sie sich etwas antut. Wenigstens das bin ich Cordelia schuldig.«
    Sie drückte ihrer Mutter ihr Handy in die Hand und ging auf das leer stehende Gebäude zu. Sie musste Rebecca einfach finden. Die Vorstellung, dass ihre Tante in ihrem psychisch labilen Zustand irgendwo allein in dieser gruseligen Anstalt umherirrte, weckte die schlimmsten Befürchtungen in ihr.
    Â»Wenn ich in ungefähr zwanzig Minuten nicht zurück bin oder du irgendetwas Ungewöhnliches siehst oder hörst, dann rufst du die Polizei, in Ordnung?«, wies sie ihre Mutter an. Als Abigail protestieren wollte, fügte sie hinzu: »Hör zu, ich weiß zwar nicht, warum du um jeden Preis die Polizei aus der Sache raushalten willst, aber das ist mir im Moment auch vollkommen egal. Tu einfach, was ich dir gesagt habe, verstanden?«
    Und zum ersten Mal, seit sie denken konnte, sparte ihre Mutter sich jeden weiteren Einwand und nickte nur kleinlaut.
    Maddie knipste die Taschenlampe an und begann, das Gebäude auf der Suche nach einem Eingang abzuleuchten. In den oberen Stockwerken wehten zerrissene Vorhänge geisterhaft durch zerbrochene Fensterscheiben. Es sah aus, als würde der monströse Bau atmen. Auf ihrem Weg um das Gebäude herum erfasste der Lichtkegel ihrer Taschenlampe plötzlich die in die Mauer eingeritzten Gesichter der Pickering-Schwestern und Cordelia und ließ ihre leeren Augenhöhlen
und wie zu einem höhnischen Grinsen verzerrten Münder schaurig aufleuchten. Geh hinein, schienen sie zu sagen, geh hinein, wenn du dich traust, vielleicht leistest du uns ja schon bald Gesellschaft.

    Vorsichtig tastete Maddie sich am bröckelnden Mauerwerk des Gebäudes entlang, rüttelte an verschlossenen Türen oder prüfte, ob sich vielleicht eines der Bretter, mit denen die Fenster und Eingänge im Erdgeschoss gesichert waren, lösen ließ. Feucht modriger Kellergeruch lag in der Luft. Und noch etwas anderes, etwas Stechendes, Beißendes.
    Plötzlich entdeckte sie über einem der Kellerfenster ein loses Brett. Sie kniete sich davor, zog daran und fluchte, als sich ein Holzspreißel unter ihren Zeigefingernagel bohrte. Nachdem sie es schließlich geschafft hatte, es so weit zu lockern, dass sie es zur Seite klappen konnte, trat sie mit dem Fuß die Scheibe ein, zog ihre Jacke aus und legte sie über den Fenstersims, um sich beim Hineinklettern nicht an den Glasscherben zu verletzen, die noch im Rahmen steckten. Schaudernd versuchte sie, die vorbeihuschenden Trippelgeräusche zu ignorieren, die an ihr Ohr drangen, als sie sich vorsichtig durch das Fenster schob, mit der Taschenlampe kurz den schmutzigen Zementboden ableuchtete und sich anschließend vom Fensterbrett abstieß. Unten angekommen ließ sie den Lichtkegel der Taschenlampe durch den eiskalten Kellerraum gleiten und sah sich mit angehaltenem Atem darin um.
    Das musste so ziemlich das Gruseligste sein, das sie jemals getan hatte - dabei konnte sie sich noch nicht einmal einen nur mäßig spannenden Thriller anschauen, ohne sich vor Angst die Decke über den Kopf zu ziehen. Und jetzt stand sie mitten in einem Wirklichkeit gewordenen Horrorfilm.

    Um nicht wie ein verängstigtes kleines Tier die Flucht zu ergreifen, sprach sie sich selbst laut Mut zu. Einfach einen Fuß vor den anderen setzen … ja, so ist es gut … immer schön vorwärtsgehen … komm schon … du darfst jetzt nicht aufgeben …
    Sie war in einer Art

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