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Skagboys 01

Skagboys 01

Titel: Skagboys 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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interessierte. Kann aber auch sein, dass ich mich täuschte, mich selbst verarschte. — Hi, ähm, bis dann mal …, war alles, was ich rausbrachte, bevor ich mich eiligst aus dem Staub machte.
    Nach diesem Vorfall hörte ich gänzlich auf, zur Uni zu gehen, und verkroch mich stattdessen in meinem Wohnheimzimmer. Raus ging ich nur, um mit Don zu drücken oder um mit Donna – die Prostituierte aus der Bar, in der ich Fiona abserviert hatte – zu vögeln. Nach der Sache mit Fiona war ich wieder und wieder in diese Bar gegangen und hatte irgendwann all meinen Mut zusammengenommen, um sie anzusprechen. Sie nahm mich mit in »ihre Wohnung« – eine zweckdienlich für den Besuch von Freiern eingerichtete Bude mit Drucken von van Goghs Sonnenblumen an den Wänden. Anstatt sie zu ficken, brachte ich die meiste Zeit damit zu, ihre Pussy zu lecken. Ich hatte mir vorgenommen, ein Experte auf diesem Gebiet zu werden. Von daher war es etwas beschämend, dass sie mir sagen musste, wie der Fachbegriff für diese Technik lautete. Cunnilingus. Sick Boy wäre so etwas sicher nicht passiert. In der Regel blieb ich so lange am Ball, bis die Kohle alle oder die Libido erschöpft war, oder ich höflich, aber bestimmt gebeten wurde, die Kurve zu kratzen. Je nachdem, was zuerst eintrat.
    Wie ein Geist spazierte ich weiterhin zu jeder Tages- und Nachtzeit durch die Stadt. Irgendwann war auf einmal Don verschwunden. In den Pubs bei den Docks wusste niemand, wo er steckte. Es gab verschiedene Theorien darüber, wohin sich der Spinner verzogen hatte. Kopenhagen, New York, London, Hamburg, Peterheid – er hatte über verschiedene Optionen fabuliert. Ich tippte auf Letzteres. Es bestand allerdings auch die Möglichkeit, dass der Kerl mutterseelenallein und mausetot auf seiner Couch lag. Überdosis und so. Ich konnte aber weder die Böcke noch die Energie aufbringen, um nach ihm zu schauen. Irgendwann sah ich Donna mal in der Stadt. Ein kleiner Downie lief auf sie zu und stürzte sich in ihre Arme. Ich schlich weiter die Straße runter und wusste, dass ich nie wieder zu ihr gehen würde.
    Mit einem Mal schien Aberdeen in einer omnipräsenten Stille zu versinken. Eine postapokalyptische Ruhe kehrte ein, in der man sich so fühlte, als würde man in einer dieser Schneekugeln sitzen, bei denen der Himmel an eine Glaskuppel gemalt ist. Spätestens da wusste ich, dass ich mit der Granite City fertig war. Wenig später saß ich schwitzend und zitternd in einem Bus nach Edinburgh. Dabei hatte ich nur zwei Taschen: eine mit dreckigen Klamotten und eine voller Bücher. Meine erste Anlaufstelle in Edinburgh war Tollcross: die Bude von Johnny Swan.
    Ich sitze kaum zehn Minuten bei Johnny, da klopft es an der Tür. Spud und Sick Boy kommen rein – genauso abgefuckt wie ich, genauso erleichtert, im Haus der Schmerztherapie zu sein. Swanney lässt sich beim Aufkochen alle Zeit der Welt, und so verwandeln wir uns zusehends in furchterregende Monster: sabbernd, stieläugig, die Nackensehnen zum Bersten gespannt. Der Gastgeber ist in Topform. Überschwänglich labert er vor sich hin und lädt seinen geistigen Dünnschiss auf uns ab. — An sich hab ich ja nichts gegen Schwarze, aber mittlerweile gibt es echt zu viele bei uns. Dasselbe mit den Pakis. Unkontrollierte Fortpflanzung, das verwässert die wahren Stärken eines Volkes. Logisch, dass dann die Moral vor die Hunde geht. Wenn jetzt die Deutschen einfal len würden, hätten wir keine Chance. Versteht ihr, was ich meine?
    — Aye, sage ich und fühle mich unter diesen Typen hier genauso fremd wie unter den Streberstudis in Aberdeen. Wichser. Verdammter Naziwichser. Aber egal. Gib mir einfach den Stoff. — Kochst du jetzt langsam, oder was?
    Er scheint mich gar nicht zu hören. — Ich will sie ja nicht alle zurückschicken. Die Weiber können von mir aus bleiben. Besonders diese asiatischen Babes, die so westlich aussehen … boah … Als er dabei anzüglich grinst, treten seine verrotteten Zähne hervor. Sick Boy dreht sich angewidert weg.
    — Nur gut, dass die meisten von denen eh nicht nach Schottland kommen. Zu kalt hier für die sonnenverwöhnten Dunkelhäuter.
    Verdammt, jetzt halt endlich die Fresse und koch den Scheiß auf, koch den Scheiß auf, koch den Scheiß auf …
    — Das ist so nicht ganz richtig, Swanney, wirft Spud ein. — Die kommen nich, weil’s hier oben keine Jobs gibt, weißte? Computerjobs und so Zeug zählen nich. Ich glaub nämlich nich an Computer, Mann.
    Nur gut, dass

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