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Skagboys 01

Skagboys 01

Titel: Skagboys 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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haben auf dich gewartet, Ralphy, damit du uns zeigst, wie man richtig bläst. Les drückt mit seiner Zunge gegen die Innenseite seiner Wange und macht die klassische Blowjob-Geste. — Hat den einen Abend der ganzen Mannschaft von der Jubilee-Frittenbude inna Granton Street einen geblasen. Stimmt’s nich, Ralphy? Hat jedes Mal geschluckt, sagt man sich. Dann issa nach Hause, hat seine Alte geleckt, um zu beweisen, dass er in beiden Teams spielt, und ihr zum Schluss direkt auf die Mumu gekotzt. Neun Monate später hat sie dann n Gör rausgedrückt, das genauso aussieht wie all die Ärsche in Granton. War doch so, oder, Ralphy?
    — Was quatschst du da fürn blödes Zeug?!, brummt Gillsland entrüstet und schießt dann zurück: — Sprichst wohl aus eigener Erfahrung, was?!
    — Ach, diese Sommernächte voller Liebe in Granton, säuselt Les und fängt dann an, den passenden Song zum Thema zu singen. — Ah, those summer nights, ah well-a, well-a, well-a, well, tell me more … Wir achten nicht weiter auf Ralphy und ignorieren auch Bannerman, der mittlerweile den ätzenden Gestank registriert hat und sich mit der Hand vor der Nase herumwedelt. Ohne ein weiteres Wort gehen wir raus, zurück an unsere nervige Arbeit.
    POOKOW.
    POOKOW.
    POOKOW.
    Sean und Mitch erkundigen sich nach meinem Wochenende. — Blackpool. Northern-Soul-Party. Nicht schlecht, aber ein neues Wigan wird’s trotzdem nich werden.
    POOKOW.
    WHEEEEESSSSHHHHH …
    THOK.
    Ich hab das Geschoss gar nicht kommen sehen. Mit unglaublicher Geschwindigkeit ist es an Seans Kopf vorbeigepfiffen und hat sich dann gute fünf Zentimeter tief in ein Brett auf dem Holzstapel hinter mir geschraubt. Einen Moment lang bleibt mir vor Schreck das Herz stehen. Wahrscheinlich ist es Sean genauso gegangen, bevor er sich mit nem großen Satz hinter einem Stapel Holzrahmen in Sicherheit gebracht hat. Ich folge ihm sofort, und das ist auch gut so, denn einen Moment später pfeift schon wieder eins dieser Sechs-Zoll-Geschosse durch die Luft und schlägt mit einem lauten THOK in das Holz vor uns ein.
    — BOBBY, DU BEKLOPPTER HUND! DU BRINGST UNS NOCH ALLE UM! , brüllt Sean zu unserem Azubi rüber, der gerade mit seinem Hochdruck-Bolzenschussgerät in der Gegend rumballert.
    — Ich schieß dir das Gehirn raus, Muthafucka!, erwidert Bobby grinsend, und im nächsten Moment schlagen wieder ein paar der Geschosse in die Holzpaletten vor uns ein.
    — JETZT KOMM MA WIEDER RUNTER, DU BLÖDER ARSCH! , ranzt Les ihn an, denn der Kleine is gerade voll am Durchdrehen und kurz davor, einen von uns ernsthaft zu verletzen oder gar zu töten. Steht da mit dem Bolzenschussgerät im Anschlag und seinem Idiotengrinsen in der Fresse. Plötzlich hält er aber inne. Er weiß, dass Les es ernst meint, denn normalerweise macht der jeden Scheiß mit.
    — Hey, Bobby, sage ich und stehe auf. — Komm schon, Kumpel, mach den verdammten Sicherheitsverschluss wieder drauf, okay?! Wenn Gillsland hier reinkommt, sind wir alle am Arsch. Sei vernünftig, Bobby, okay?!
    Bobby schaut zu mir rüber, und ich glaube zu sehen, dass er den Sicherheitsverschluss über die Mündung des Bolzenschussgeräts zieht … aber dann zuckt pure Angst meine Wirbelsäule hinauf, als er auf mich anlegt und schießt …
    Zum Teufel noch mal …
    Auch dieses Mal passiert nichts, außer dass ich mir fast in die Hosen scheiße, obwohl schon alles raus ist. — Bist du wahnsinnig, Bobby?! Komm schon, Junge, lass den Mist.
    Dann fängt Bobby mit einem Mal an, das Bolzenschussgerät für seinen eigentlichen Zweck einzusetzen, und befestigt wieder Ankerelemente auf den Brettern.
    — Dieser kleine Wichser ist doch vollkommen durchgeknallt! Sean ist auf hundertachtzig und tippt sich wieder und wieder mit dem Finger gegen die Stirn. — Ich sag’s dir, Mark, der hat sie nicht mehr alle. Wenn der Arsch noch mal so was abzieht, wird Gillsland davon erfahren!
    — Ich quatsch nachher ma mit ihm. Brauchst nich zu Gillsland zu rennen.
    — Ich bin kein Anscheißer, Mark, und ich will auch nich, dass irgendwer seinen Job verliert, aber der Typ ist nich ganz klar inna Birne. Der sollte nich so einen Job hier machen!
    Sean hat recht. Bobby ist der krakeelende, dummlabernde, sabbernde, respekt- und furchtlose Superstar unserer Crew, ein geistig gestörter Jugendlicher, der über irgendeine Art Reha- oder Integrationsprogramm zu uns gestoßen ist. Mit der Zeit werden Sinn und Zweck dieses Programms angesichts Bobbys verrückter Aktionen allerdings

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