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Skagboys 01

Skagboys 01

Titel: Skagboys 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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sofort, worauf der Arsch damit anspielen wollte. Geisteskranke Ehefrau gleich verstorbener Spastibruder. Ich dachte nur: Fick diesen Scheiß! Zeit, die Nebelgranaten zu zünden. »Es gibt da eine These, die besagt, dass F. Scott von Hemingway – einer weitaus dynamischeren Figur, deren Anerkennung er suchte – schikaniert wurde. Aber das als Ursache zu sehen ist falsch. Das ist, als würde man behaupten, dass der Niedergang von E. M. Forster durch die Aufmerksamkeit der Kritiker für den weniger verklemmten D. H. Lawrence begründet gewesen wäre. Dabei waren ganz allein der Alkoholismus Fitzgeralds und Forsters Angst vor den Konsequenzen beim Ausleben seiner Sexualität dafür verantwortlich – er war nämlich eine Schwulette … (Tom schaute mich fragend an) … ein Homosexueller, meine ich. Das heißt jetzt natürlich nicht, dass Hemingway und der alte D. H. nicht auch ein paar ausgemachte Bastarde waren, die die Schwächen in ihren zärter besaiteten Kollegen regelrecht riechen konnten. Am Ende werden literarische Rivalitäten genauso erbittert geführt wie in anderen Bereichen.«
    »Ich werde mir diese Bücher mit großem Interesse mal anschauen. In der Uni habe ich Lady Chatterley gelesen …«
    » Söhne und Liebhaber ist besser.«
    »Dann muss ich das auch lesen!«, verkündete Tom und war plötzlich derart enthusiastisch bei der Sache, dass er mir ein Exemplar von Carl Rogers’ Die Entwicklung der Persönlichkeit reichte. Wenn ich mit Joyce durch bin, werfe ich mal einen Blick rein.
    Später kam Sick Boy in meinem Zimmer vorbei. Ich erzählte ihm von meiner Sitzung. »Die denken echt, dass es bei allem um Sex geht.« Er winkte geringschätzig ab. »Geht es ja auch, aber nicht so, wie sie es sich vorstellen. Mit diesem Wichser Tom bin ich echt nicht warm geworden. Deshalb hab ich darum gebeten, die Einzelsitzungen mit Amelia machen zu können. Bei meiner ersten Session meinte der Kerl, dass er Offenheit erwartet. Also hab ich ihm erzählt, dass ich so ziemlich jede Frau knallen will, die ich kennenlerne. Eigentlich will ich sie ja nicht nur ficken, sondern ich will, dass sie mich anflehen, es ihnen zu besorgen. Er meinte, ich würde ein ausbeuterisches Beziehungskonzept verfolgen und hätte ein gestörtes Sexualverhalten. Ich darauf: ›Nee, Kumpel, das nennt man männliche Sexualität. Willkommen in der Realität!‹ Das hat ihm ganz und gar nicht geschmeckt! Offenbar konnte er es nicht verknusen, dass da etwas echtes Leben in seine sorgsam konstruierte Guardian -Abo-Welt schwappt und seinen affigen Middle-Class-Bullshit durcheinanderwirbelt.«
    »Schön für dich …«, gähnte ich, denn ich war verdammt müde. Ich wollte nur noch, dass er endlich ging, damit ich mich aufs Ohr hauen konnte. »Bin überrascht, dass dich Amelia nach der Nummer überhaupt noch für die Einzelgespräche akzeptiert hat.«
    »Ja, stimmt … entweder bin ich so eine Art Herausforderung für sie, oder sie hat echt was für mich übrig. Es gibt nur diese zwei Möglichkeiten, und beide kann ich zu meinem Vorteil ausnutzen.«
    Ich zog skeptisch meine Augenbrauen nach oben, aber Si meinte es offenbar ernst.
    »Wo wir gerade beim Sextalk sind …« Er senkte seine Stimme. »Ich brauche mal deine Meinung zu einem konkreten Thema. Ich hab da eine kleine Geschichte über diesen Typen gehört … ein Kerl, der sich von einem Mädchen in den Arsch ficken ließ.«
    »Was erzählst du denn da für Zeug? Eine Schnitte, die einen Typen in den Arsch bumst? War dieses ›Mädchen‹ eine Transe oder was?«
    »Nee … es war ein echtes Mädchen. Die beiden sind zu ihr nach Hause, wo sie sich diesen Riesendildo umgeschnallt und ihm in den Arsch gerammt hat.«
    »Wow …« Ich spürte, wie sich mein Schließmuskel zusammenzog.
    »Er hat die Sache ganz offensichtlich genossen. Hat sie zumindest gesagt.«
    »Hört sich wenig glaubwürdig an!«
    »Aye …«, sagte Sick Boy und schien noch einmal über die Details nachzudenken. »Nun, der Junge meinte wohl, dass er kein Interesse daran hatte, sich von einem Kerl in den Arsch ficken zu lassen. Es musste ein Mädchen mit einem Gummidildo sein.«
    »Verstehe …«
    »Jetzt kommt meine Frage, Rents: Ist der Kerl hetero oder schwul?«
    »Kenn ich den Typen vielleicht?«
    Sick Boy presste seine Lippen zusammen. »Ja. Aber du darfst es keinem sagen …« Er machte eine Pause, als würde er gerade in seinem Kopf die Möbel im Wohnzimmer seiner Eltern umstellen. »Alison hat es mir erzählt …«
    »Moment

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