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Skagboys 01

Skagboys 01

Titel: Skagboys 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Möglichkeit, um unsere Baumlandschaft und in der Folge auch unser Stadtbild zu erhalten, schloss er seine Präsentation mit einem positiven Ausblick und bedankte sich anschließend beim Publikum.
    Die Sache schien ganz gut gelaufen zu sein, auch wenn es nur ein Vortrag gewesen war, um die Herzen und Köpfe zu gewinnen , wie Alexander es Alison gegenüber ausgedrückt hatte. Der Ausschuss für Freizeit und Erholung hatte das Programm bereits bewilligt. In der kommenden Woche musste es noch der Form halber vom Stadtrat beschlossen werden, um zusätzliche Geldmittel vom Scottish Office, dem Ministerium für Schottische Angelegenheiten, beantragen zu können.
    Als er vom Podium herabstieg, achtete Alison genau auf Alexanders Lächeln: Es war zurückhaltend und geschäftsmännisch, warm und einschließend, hatte aber trotzdem etwas Draufgängerisches. Es wirkte wie eine selbstverständliche Reaktion auf die Bewunderung des Publikums für die Art, wie er das Programm erklärt hatte und nun durchsetzen würde.
    Als sie schließlich Blickkontakt hatten, stand Alexander bei einem Mann mittleren Alters mit einer unglaublich roten Visage. Er sah aus, als hätte ihm jemand mit einer Spraydose ins Gesicht gesprüht. Seine silberfarbenen Haare und das grellgelbe Hemd verstärkten diesen Eindruck noch zusätzlich.
    — Alison, begrüßte Alexander sie mit einem Lächeln, als sie auf die beiden zusteuerte. — Das ist Stadtrat Markland, der Vorsitzende des Ausschusses für Freizeit und Erholung. Dann wandte er sich dem Mann mit der roten Leuchtboje auf dem Hals zu. — Stuart, das ist Alison, die neue Assistentin in unserer Einheit. Der Royal Commonwealth Pool hat sie uns abgestellt.
    — Wie läuft es so im Commie dieser Tage?, fragte Stadtrat Markland.
    — Gut, antwortete Alison mit einem Lächeln. Markland war ihr gleich sympathisch, da er wie alle Edinburgher den Spitznamen für ihre alte Arbeitsstätte, das städtische Schwimmbad, benutzte, anstatt in dem faden und förmlichen Verwaltungssprech zu kommunizieren, den Alexander meist benutzte. — Heute ist mein erster Arbeitstag hier. Das Schwimmbad hat mich für ein Jahr abgestellt, damit ich Alexander unterstützen kann.
    — Kommen Sie doch mit uns mittagessen, Alison, sagte Alexander. — Danach machen wir einen kleinen Ausflug, und ich zeige Ihnen einige Beispiele für die Holländische Ulmenkrankheit.
    So verließen sie den Sitzungssaal und liefen in sengender Hitze über die Royal Mile, um in eine Weinbar einzukehren. Es war der letzte Tag des Festivals, und die Straßen waren voller Menschen, die den Schaustellern und Künstlern bei ihren Aufführungen auf dem Straßenpflaster zusahen. Kurze Zeit später hatte Alison Flyer für acht verschiedene Shows in der Hand. Auch Alexander hatte ein paar mitgenommen. Stuart Markland hingegen trug die einschüchternde Miene eines Mannes zur Schau, der alles schon einmal gesehen hat, und winkte die jungen Studenten, die die Werbeflyer verteilten, mit grantigem Brummen fort. Als sie die Weinbar betraten, erhellten sich seine Züge allerdings, und als ihnen ein Tisch in der Ecke zugewiesen wurde, rieb er sich voller Vorfreude die Hände.
    Obwohl sie mehr Gefallen am Wein als am Essen fand – ihr Magen schien geschrumpft zu sein –, zwang sich Alison dazu, ihren Teller wenigstens halbwegs zu leeren. Ihr war nur allzu bewusst, dass sie in den letzten zwei Tagen sehr wenig zu sich genommen hatte. Stuart Markland hingegen schien beides zu genießen. Er grinste wölfisch, als er sich das bestellte Kiewer Kotelett hineinschaufelte, und wischte sich mit seiner Serviette zufrieden den Mund.
    Alexander nahm einen Schluck von seinem Rotwein und sprach einen ernsten Punkt an. — Mir ist negativ aufgefallen, dass einige Mitglieder des Stadtrats in ihrer Korrespondenz vom Holländischen Ulmen sterben sprechen und die Abkürzung HUS verwenden. Ich habe das bereits Bill Lockhart gegenüber geäußert. Wenn die Presse davon erfährt und sich diese Bezeichnung zu eigen macht, wird das einen makabren, ja sogar defätistischen Eindruck machen. Diese Art Eigentore können wir uns nicht leisten, Stuart, sagte er in der Erwartung, dass der Stadtrat sich dieser Sache annehmen würde.
    — Bin ganz Ihrer Meinung, brummte Markland.
    — Es klingt besser, wenn man nur Holländische Ulmen sagt. Alexander fuchtelte mit seiner Gabel in der Luft herum. — Die Presse wird ein wichtiger Bestandteil dieser Kampagne sein, also sollten wir möglichst schnell

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