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Skagboys 01

Skagboys 01

Titel: Skagboys 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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sicherstellen, dass wir diesbezüglich alle auf einer Linie sind und vom selben Notenblatt singen. Alison, könnten Sie vielleicht die Korrespondenz in Bezug auf unsere Abteilung und die Holländische Ulmenkrankheit im Allgemeinen überwachen und die entsprechenden Personen mit diplomatischem Feingefühl darauf hinweisen, dass »Ulmen sterben « nicht die offizielle Bezeichnung ist.
    — Sicher, antwortete Alison.
    Was zum Teufel soll das?
    Marklands buschige Augenbrauen senkten sich ab. Er schien über etwas nachzugrübeln. Einen Moment lang dachte Alison, er würde einfach nur den Wein genießen. Dann aber fragte er: — Ab wann genau wird dieses Konzept des Abholzens und Neuanpflanzens umgesetzt?
    — Gerade in diesem Moment ist einer meiner Trupps im Einsatz, im tiefsten West Granton, draußen beim Gaswerk. Die Jungs haben gestern angefangen, antwortete Alexander mit einem sicheren, fast schon selbstzufriedenen Lächeln. Er wusste, dass dieser vorgezogene Start seiner Aktion nicht ganz den Spielregeln entsprach. Eigentlich hätte er die offizielle Genehmigung der Kampagne abwarten müssen, aber er brannte darauf, dynamisch und entschlossen zu wirken.
    Er suchte nach einer Reaktion im alkoholgezeichneten Gesicht von Markland und war erleichtert, als sich ein Lächeln darauf abzeichnete. — Sie verplempern wirklich keine Zeit!, sagte Markland. Zu Alisons Freude und Alexanders offensichtlichem Missfallen winkte er die Bedienung heran und bestellte eine zweite Flasche Wein.
    Als die Flasche an den Tisch gebracht wurde, legte Alexander seine Hand auf das Glas und schaute zum Ober auf. — Für mich bitte nicht. Ich muss noch fahren.
    Als Markland sich dann an Alison wandte, erinnerte er sie an eine Illustration der Grinsekatze aus dem Buch, das sie als Kind besessen hatte. — Umso besser! Dann bleibt mehr für uns. Auf die neue Arbeitsgruppe, sagte er und erhob das Glas zum Toast.
    Alison im Wunderland, hatte Mum immer gesagt.
    Als Alison mit Alexander die Bar verließ, war sie mehr als nur angenehm beschwipst. Sie musste achtgeben, um sich beim Einsteigen in Alexanders Volvo nicht den Kopf zu stoßen. Alison ahnte, dass es zwecklos war, ihren Zustand verheimlichen zu wollen. — Wow … ich muss zugeben, dass ich etwas betrunken bin, sagte sie. — Ich bin es einfach nicht gewohnt, nachmittags Alkohol zu trinken.
    — Ja, danke noch mal, dass Sie mitgespielt und sich fürs Team geopfert haben, sagte Alexander, als er den Motor anließ. Er schien ihr tatsächlich dankbar dafür zu sein, dass sie Markland an seiner statt beim Trinken Gesellschaft geleistet und dabei fast eine ganze Flasche Wein geleert hatte.
    Ziemlich geiler Job bis jetzt …
    In Kombination mit den Exzessen des Vortages und dem Schlafmangel hatte der Wein am frühen Nachmittag eine umso stärkere Wirkung. — Ist schon okay …
    — Nicht, dass Sie mich falsch verstehen, Alison. Stuart Markland ist ein netter Kerl, aber er gehört auch irgendwie zur alten Schule, sagte Alexander, als er auf die South Bridge fuhr.
    Alison wollte erst erwidern, dass sie damit kein Problem hätte, unterdrückte dann aber ihren Rededrang. Das hier ist deine Arbeit , ermahnte sie sich, aber es fühlte sich nicht wie Arbeit an. Sie saß im gut gepolsterten Sitz eines komfortablen Autos, die Fenster waren runtergekurbelt, und die Sonne strahlte herein. Alexander mochte zwar ein selbstgefälliger Wichtigtuer sein, aber er sah auch verdammt gut aus in diesem Anzug, und irgendwie hatte Alison plötzlich Lust, ein wenig mit ihm zu flirten. Sie streckte ihre Beine aus und ließ ihren Blick an ihren Schienbeinen hinunter zu den rot lackierten Zehennägeln wandern, die aus ihren flachen Sommerschuhen herauslugten. Als sie das Gefühl überkam, dass Alexanders Augen die gleiche Reise unternommen hatten, schaute sie ruckartig in seine Richtung, doch sein Blick war fest auf die Straße gerichtet.
    — Das ist ein sehr, sehr trauriger Anblick, sagte er finster, als sie am Ende der West Granton Road das Auto vor dem großen blauen Turm des Gaswerks parkten und eine Gruppe Arbeiter sahen, die gerade einen Baum fällten. Die Szene wirkte wie eine animierte Version des Dias aus Alexanders Vortrag.
    — Dieser Baum da drüben hat erste Krankheitssymptome gezeigt, erklärte Alexander und blinzelte im hellen Sonnenlicht. Er wies in Richtung eines Baums, den ein paar andere Männer gerade ausgruben. Dann zeigte er auf ein kleines Wäldchen auf der anderen Seite des Gaswerk-Turms. — Diese

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