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Skandal

Titel: Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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nichts weiter zu tun brauchen, als ihm den kleinen Finger hinzuhalten und ihn in Ihr Bett zu locken, und schon tut er alles, was Sie wollen?«
    Emily richtete sich stolz auf. »Das hat nichts mit seinen Gefühlen für mich zu tun. Mein Mann ist rechtschaffen und anständig, und er wird das tun, was sich gehört. Er braucht nur vorher noch ein wenig Zeit, um darüber nachzudenken. Und ich habe nun mal nicht besonders viel Zeit.«
    »Vielleicht hält er es nicht für das Richtige, diesen feinen Kerl zu beschützen«, fauchte die Stimme.
    »Es ist aber richtig so, und das wird er bald selbst einsehen. Der feine Kerl ist ein unschuldiger junger Mann, der sich versehentlich in große Schwierigkeiten gebracht hat und höchstwahrscheinlich getötet würde, ehe er wieder hinaus käme. Mein Mann wird nicht zulassen, daß das passiert.«
    »Verflucht und zum Teufel«, murrte die Stimme. »Da habe ich was ganz anderes gehört. Ich hab’ gehört, daß Ihr Mann einer von der ganz harten Sorte ist. Keiner, der sich von einer Frau an der Nase rumführen läßt. Nach meiner Schätzung wird er nicht nur diesen feinen Pinkel in der Patsche sitzen lassen, sondern auch darauf aus sein, Ihnen eine üble Lektion zu erteilen.«
    »Unsinn«, sagte Emily forsch. »Sie wissen nichts über meinen Mann. Er ist ein wahrer Gentleman. Manchmal ist er ein bißchen wirr im Kopf, aber ich habe festgestellt, daß das auf die meisten Männer zutrifft. Also, was ist jetzt? Lassen Sie uns handelseinig werden. Welchen Preis verlangen Sie?«
    »Viel mehr, als Sie zahlen wollen, darauf wette ich«, schnarrte die Stimme.
    »Wieviel?«
    »Was wäre, wenn ich sagen würde, meine Dienste kosten Sie eine gute Nummer im Bett?« Die Stimme klang plötzlich barbarisch.
    Emily erstarrte und fürchtete sich zum ersten Mal an diesem Abend wirklich. Sie wich einen Schritt zurück. »Wenn Sie es wagen sollten, jemals wieder so etwas zu mir zu sagen, dann werde ich es meinem Mann berichten, und er wird Ihnen das verdammte Genick brechen.«
    »Ist das eine Tatsache?« höhnte die Stimme derb.
    »Ganz entschieden«, bekundete Emily flammend. »Mein Mann beschützt, was ihm gehört. Wenn Sie mich auch nur anrühren, dann garantiere ich Ihnen, daß er nicht ruhen wird, bis er Sie erwischt hat. Ich bezweifle, ob Sie dann noch einen Tag lang leben würden.«
    »Himmel. Ich schlottere vor Angst, Gnädigste«, brachte die Stimme gedehnt heraus.
    »Dazu kann ich Ihnen auch nur raten.« Emily reckte ihr Kinn in die Luft. »Falls Sie mit dem Gedanken an irgendwelche Schandtaten spielen sollten, sollten Sie sich darüber im klaren sein, daß ich zu Hause in meinem Schlafzimmer einen Brief zurückgelassen habe. Darin habe ich meinem Mann genau berichtet, was ich heute abend vorhabe. Für den Fall, daß mir auch nur irgend etwas zustößt, wird er wissen, daß er nur zu George zu gehen braucht, dem Mann, der Sie engagiert hat. Von George wird er erfahren, wer Sie sind. Sie haben nicht die geringste Chance, dem Zorn Seiner Lordschaft zu entkommen. Haben Sie mich verstanden?«
    »Nein«, sagte Simon kläglich, als er hinter dem Baum herauskam. »Aber allmählich glaube ich, es ist mein Los, für alle Zeiten unfähig zu sein, deine seltsamen Schrullen und Launen zu begreifen.«
    »Simon.« Emily starrte voller Erstaunen die großgewachsene dunkle Gestalt an, die in einen Umhang gehüllt war. »Was auf Erden hast du hier zu suchen?«
    »Der Teufel soll mich holen, wenn ich das weiß. Ich glaube, ich hatte eine vage Vorstellung davon, dir einen gewaltigen Schrecken einzujagen und dir dadurch eine Lektion zu erteilen, die du nur zu gut gebrauchen kannst. Aber das ist erstaunlich schwierig, wenn du darauf beharrst, mir mit mir selbst zu drohen.«
    »O Simon, ich wußte ja, daß du mir helfen wirst, Charles zu retten.« Emily warf sich in seine Arme. »Ich wußte gleich, daß du nur etwas Zeit brauchst, um darüber nachzudenken. Du hättest unmöglich zulassen können, daß mein armer Bruder ein Duell austrägt.« |
    Simon drückte sie einen Moment lang an sich. »Ich sollte dir eine ordentliche Tracht Prügel verpassen und dich für einen Monat in deinem Zimmer einsperren, weil du diesen irrsinnigen Plan ausgeheckt hast. Das ist dir doch klar, oder nicht? Gütiger Gott, Frau, was denkst du dir bloß dabei, Berufsverbrecher zu engagieren? Hast du auch nur die leiseste Ahnung, worauf du dich damit eingelassen hast? Und dann auch noch ausgerechnet eine Entführung.«
    »Ich weiß, daß du

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