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Skandal

Titel: Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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diesen Küssen zu tun, die sie vor fünf Jahren bekommen hatte. Als sie jetzt Simons Arme um sich und die überwältigende Intimität seines Mundes fühlte, zerschmetterte das nachhaltig die zerbrechlichen romantischen Illusionen eines ganzen Lebens und lehrte sie die wahre Bedeutung von Glut und Leidenschaft in einem einzigen Augenblick des Höhenflugs.
    Simons Hand, die auf ihrer Taille gelesen hatte, glitt jetzt seitlich an ihr hinauf und ihrer Brust entgegen. Emily ahnte dumpf, daß sie dem augenblicklich hätte Einhalt gebieten müssen, aber das schien über ihre Kräfte hinauszugehen. Es stand nicht mehr in ihrer Macht.
    Das hier war S. A. Traherne, der Mann, den sie auf einen Sockel gestellt hatte, der Mann, den sie aus der Ferne mit einer reinen und hehren Glut geliebt hatte... der Mann ihrer Träume.
    Jetzt erkannte Emily in einem blendenden Moment der Sinnesklarheit, daß Simon ihre Liebe erwiderte. Dieses Wunder war einfach überwältigend.
    Simons Finger glitten weiter über das Mieder ihres Reitkleids, bis das zarte kleine Gewicht von Emilys Brust auf seiner Handkante ruhte. Emily hörte ihn stöhnen, als sein Daumen sachte den Umriß einer zarten Wölbung nachfuhr. Ihre Brustwarze spannte sich plötzlich schmerzhaft unter dem schweren Wollstoff. Simons Handfläche schloß sich besitzergreifend um ihre Brust.
    »Komm her, kleiner Kobold«, murmelte Simon mit einer rauhen, heiseren Stimme, als er sie auf seine Schenkel zog. Er preßte sie mit einem angezogenen Knie und zwei eisernen Armen fest an seine Brust. Seine Kraft hätte Emily Angst einflößen müssen, tat es aber nicht. Das hier war ihr Drache, und sie wußte, daß er für ihre Sicherheit sorgen würde.
    Ihre Finger spreizten sich auf seiner Brust, und ihre Nägel gruben sich drängend in den Stoff seines Jacketts. Er roch gut, fand sie. Eine Mischung aus Leder und Pferd und männlicher Glut. Sein Geruch war seltsam berauschend, und sie ertappte sich dabei, daß sie sich enger an seine Wärme schmiegte.
    »Öffne deine Lippen für mich«, drängte Simon sie sachte.
    Emily gehorchte instinktiv. Ohne jede Vorwarnung glitt seine Zunge kühn in ihren Mund. Emily war so schockiert, daß sie keuchend zurückwich. Plötzlich nahm sie die starke Schwellung seiner Männlichkeit unter ihrem Oberschenkel wahr. Sie wußte, daß sie errötete.
    »Mein Gott, Emily.«
    Einen Moment lang schien die Welt stillzustehen. Sie konnte kaum atmen, geschweige denn etwas erwidern.
    »Emily, mach die Augen auf, und sieh mich an.«
    Träumerisch hob Emily die Wimpern und schaute in Simons kantig geschnittenes Gesicht auf. Er war so dicht vor ihr, daß sie ihn ohne Hilfe ihrer Brille sehen konnte. Die schimmernde Hitze, die die Kälte in seinen Augen fortgespült hatte, faszinierte sie. Jetzt loderte Feuer in den wunderschönen goldenen Augen, eine uneindämmbare Flamme männlicher Begierde, die gewaltsam im Zaum gehalten wurde.
    »Drache«, flüsterte sie leise und berührte mit zarten Fingern seine harte Wange. »Mein ganz eigener, goldäugiger Drache.«
    Er kniff die Augen zusammen, als er auf sie herabsah. »Drachen stehen in einem gefährlichen Ruf, wenn es um hübsche Mädchen geht.«
    Sie lächelte ihn zart an. »Es ist zwecklos, mich mit feuerspeienden und rauchenden Nüstern erschrecken zu wollen, Mylord. Ich weiß, daß ich bei dir in Sicherheit bin.«
    »Woher nimmst du diese Gewißheit?«
    »Ich kenne dich sehr gut. Ich habe jeden Brief, den du mir je geschickt hast, endlos oft gelesen. Trotzdem muß ich gestehen, daß ich nicht recht glauben kann, was hier jetzt geschieht.«
    »Ich kann es auch nicht.« Er verlagerte abrupt sein Gewicht und ließ sie von seinem Schoß gleiten. Mit einer Hand fuhr er sich durch das dunkle Haar. »Gütiger Gott. Ich muß den Verstand verloren haben.«
    »Ich weiß, was du meinst. Ich bin sicher, das meinen die Dichter, wenn sie von einem wilden, süßen Überschwang der Gefühle sprechen. Das ist doch ziemlich aufregend, oder etwa nicht?« Emily richtete sich auf und fühlte sich ein wenig schüchtern und zittrig, aber ansonsten wunderbar.
    »Aufregend ist eins der möglichen Worte dafür. Mir fallen noch ein paar andere ein.«
    »Wie zum Beispiel?«
    »Dämlich.«
    Emily zog die Stirn in Falten, als sie seinen zynischen Tonfall hörte. »Stimmt etwas nicht, Mylord?« Sie tastetet nach ihrer Brille, weil er so weit von ihr abgerückt war, daß sie den Ausdruck in seinen Augen nicht mehr deutlich erkennen konnte.
    »Hier.«

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