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Skandal

Titel: Skandal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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habe.«
    »Die andere Frau, die mit ihr in diesem Zimmer ist, ist nach Angaben des Gastwirts meine Ehefrau«, sagte Simon eisig. »Verschwinden Sie von dieser Tür, oder ich breche Ihnen das Genick.«
    »Für wen, zum Teufel, halten Sie sich eigentlich, mir etwas vorschreiben zu können?« protestierte Nevil lautstark. »Ich dulde keine Einmischung. Ich bin auf dem Weg zur Grenze, und ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie... Was soll denn das?«
    Emily strahlte, als sie das verblüffte Aufjammern hörte, mit dem Nevil seine Frage enden ließ. Darauf folgte ein kurzer Schrei und dann ein lauter Schlag. Emily legte den Schürhaken wieder hin und wandte sich stolz an Celeste. »Ich habe Ihnen doch gesagt, daß Simon sich um Nevil kümmert.«
    »Emily?« Simons Stimme auf der anderen Seite der Tür klang erstaunlich ruhig. »Bist du da drin?«
    »Ja, Simon, ich bin hier.« Emily eilte an die Tür.
    »Mach bitte sofort auf.«
    »Einen Moment, Simon«, rief Emily zurück und zog den Sessel von der Tür fort.
    Celeste zuckte zusammen. »Es klingt nicht gerade so, als sei er besonders erfreut, daß er Sie wiedergefunden hat, nachdem Sie tragisch voneinander getrennt worden sind.«
    »Das sind nur Kleinigkeiten. Jedenfalls können Sie ganz sicher sein, daß er, wenn ich die Tür nicht öffne, einen Weg finden wird, die Tür wesentlich wirksamer aufzubrechen, als wir es bei Nevil erlebt haben.«
    »O Emily, Sie armes Ding. Das klingt, als sei er die reinste Bestie.«
    »Ein Drache, wenn Sie es genau wissen wollen.« Emily keuchte wieder vor Anstrengung, als sie den Sessel und die Truhe von der Tür wegzog. Schließlich gelang es ihr, den Platz vor der Tür freizuräumen.
    Dann zog sie hastig die Riegel zurück und riß ein paar Sekunden später die Tür mit einem triumphierenden Lächeln auf. Simon stand in einem feuchten Umhang, einer Reithose und schlammbespritzten Stiefeln da. Sein Gesicht war unbewegt und absolut beherrscht, ab-gesehen von den eingedämmten Flammen in seinen goldenen Augen.
    »Nun, Emily, was ist?«
    Emily zögerte nicht. Sie warf sich ihm sofort in die Arme. »Simon, du hast uns gerettet. Ich habe Celeste gleich gesagt, daß du das tust.«
    Simon zögerte, denn dieses Willkommen überrumpelte ihn offensichtlich. Dann schlug er die Arme um sie und drückte sie so fest an sich, daß sie keine Luft mehr bekam. Emily wurde ein oder zwei Minuten lang in die Überwürfe des Umhangs gehüllt. Als sie sich endlich daraus befreite, um in den Korridor zu sehen, sah sie einen jungen Mann, der erschreckend still und verrenkt auf dem Fußboden lag.
    »Du hast ausgezeichnete Arbeit geleistet, Simon.« Sie schaute mit strahlender Bewunderung zu ihrem Mann auf. »Dieses miesen Kerls hast du dich wirklich gut angenommen. Ist er tot?«
    Simon zog eine Augenbraue hoch, als er ihren erwartungsvollen Gesichtsausdruck sah. »Du bist ein blutrünstiges kleines Ding, was? Seltsam. Das war mir bisher noch gar nicht klar. Nein, er ist nicht tot. Aber ich glaube nicht, daß er in der nächsten Zeit Türen eintreten wird.«
    Eine neue Stimme ertönte vom oberen Treppenabsatz. »Sir, Sir, was ist das für ein Zirkus?« Der Gastwirt eilte händeringend näher. »Ich führe ein anständiges Haus. Ich kann keine Schlägereien in den Korridoren dulden. Die anderen Gäste werden sich sehr an dem Lärm stören.«
    Simon bedachte den kleinen Mann mit einem bitterbösen Blick. »In anständigen Häusern brauchen hochgestellte Damen sich nicht gezwungen sehen, sich hinter ihren Türen zu verbarrikadieren.«
    Der Gastwirt warf einen nervösen Blick auf Emily und dann auf Celeste, die aus dem Schlafzimmer lugte. »Nun, Eure Lordschaft, was das angeht, muß ich sagen, daß keine dieser beiden jungen Da-men mit einem Begleiter oder einer Zofe reist, und daher mußte ich selbstverständlich davon ausgehen, daß sie nicht wirklich hochgestellt sind, wenn Sie verstehen, was ich damit sagen will?«
    Simons Blick wurde noch bedrohlicher. »Sie haben sich offensichtlich ein paar sehr dumme Unterstellungen geleistet. Diese Dame ist meine Frau, und die Dame, die bei ihr ist, ist eine Freundin. Sie hatten vereinbart, sich hier zu treffen und mich hier zu erwarten. Ich bin durch das Wetter ein wenig aufgehalten worden. Vielleicht haben Sie bemerkt, daß draußen ein heftiger Sturm tobt.«
    »Ja, Eure Lordschaft«, stimmte ihm der Gastwirt augenblicklich zu. »Es schüttet wirklich wie aus Eimern.«
    Simon lächelte dünn. »Ich bin davon ausgegangen,

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