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Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her

Titel: Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Tür und spähte hinein. »Mylady? Ich habe gesehen, dass der Arzt gegangen ist. Brauchen Sie etwas?«
    »Nein. Ja. Ich weiß nicht«, gestand Nell, die immer noch ehrfürchtig auf ihren mit einem Mal geheimnisvollen Körper starrte. Mit einer ungeduldigen Geste winkte sie Becky zu sich. »Schau mich an«, verlangte sie. »Sehe ich irgendwie anders aus?«
    Verwirrt schüttelte Becky den Kopf. »Nein, Mylady.«
    Ein freudiges Lächeln ließ sich nicht länger zurückhalten. Sie blickte ihre Zofe an und rief: »Oh, Becky, ich habe gerade die herrlichste Nachricht erhalten! Ich erwarte ein Kind.«
    Mit großen runden Augen schnappte Becky nach Luft: »Miss! Ich meine, Mylady! Wie wunderbar! Sie müssen überglücklich sein!«
    »Stimmt«, gestand Nell, »ich kann es nur noch nicht ganz begreifen.« Mit einem Anflug von Ehrfurcht in der Stimme sagte sie: »Ich werde ein Kind bekommen. Im Juli … oder Anfang August.« Sie lachte, packte Becky an den Armen und wirbelte mit ihr durch das Zimmer. »Kannst du das glauben?«, fragte sie kichernd. »Ein Kind! Ich!«
    »Freut sich Seine Lordschaft auch?«, erkundigte sich Becky, als sie beide atemlos aufs Bett fielen.
    Nells Seifenblase des Glücks platzte. Sie erwartete ein Kind von einem Mann, der sie nicht liebte, einem Mann, dessen Herz und Liebe einer Toten gehörten, einem Mann, der an ihrem Wort zweifelte. Schwermut legte sich über ihre Freude. Julian müsste sich über ihre Schwangerschaft freuen, aber … er brauchte auch einen Erben und wenigstens, so dachte sie, war das etwas, was sie ihm geben konnte, die selige Catherine aber nicht. »Er weiß es noch nicht«, räumte sie
ein. »Ich kann mir allerdings vorstellen, dass Dr. Coleman es ihm gerade jetzt sagt.«
     
    Nell hatte Recht. Als er zu Julian in die Bibliothek zurückkam, berichtete der Arzt, dass Ihre Ladyschaft im Hochsommer ein Kind zur Welt bringen würde. Da ein Kind das Letzte war, woran Julian gedacht hatte, starrte er den Doktor ein paar Augenblicke verständnislos an, ehe die Worte des anderen Sinn ergaben. Ein Kind! Seine Frau war schwanger. Seine Nell würde ihm ein Kind gebären. Er wurde Vater. Im Sommer.
    Die Sorgen der langen schlaflosen Nacht verflogen. Staunen und Freude strömten auf ihn ein und ein breites, albernes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Seine Frau erwartete ein Kind.
    Dr. Coleman, der seine Reaktion beifällig zur Kenntnis nahm, sagte: »Ich sehe, dass meine Neuigkeit Sie freut.«
    »Mich freut!«, erklärte Julian mit freudiger Stimme. »Sie haben keine Ahnung! Bei Jupiter, Coleman, das ist die beste Nachricht, die Sie mir überbringen konnten!«
    Coleman lachte. »Es ist mir ein Vergnügen, Mylord, Ihnen gute Nachrichten zu überbringen.« Er nahm sein kleines schwarzes Köfferchen und sagte: »Ich muss wieder aufbrechen und Sie und Ihre Ladyschaft sich selbst überlassen, damit Sie die Veränderungen, die die Zukunft für Sie bereithält, bedenken können. Noch einmal meinen Glückwunsch. Sollten Sie mich brauchen, schicken Sie nach mir, ich komme sofort.« Auf Julians beunruhigten Blick hin schüttelte er den Kopf. »Machen Sie sich keine Sorgen. Ihre Frau ist jung und gesund und kein bisschen schwächlich. Ich rechne mit keinerlei Problemen.«
    Julians schmale Züge spiegelten seine Freude wider, als er
dem Arzt die Hand schüttelte. »Danke, dass Sie so prompt gekommen sind.« Ein benommener Ausdruck trat in seine Augen. »Ich kann es nicht fassen. Ein Kind.«
    Allein in seinem Arbeitszimmer lachte Julian lauf auf, trunken vor Freude. Er wurde Vater. Im Sommer würde er seines und Nells Kind in den Armen halten. Als er durch den Raum zum Kamin ging, hatte er das Gefühl, auf Wolken zu gehen.
    Er schaute in die tanzenden roten und goldenen Flammen, und ein sanftes Lächeln spielte um seine strengen Lippen. Ein Kind! Wie hatte er sich einmal nach diesem Tag gesehnt und nie gedacht, er würde diese wunderbaren Worte noch einmal hören. Er verspürte einen Stich. Die Erinnerung an Catherines Reaktion auf die Nachricht, dass sie ein Kind erwartete, dämpfte sein Glück, warf einen Schatten auf diesen Freudenmoment.
    Er und Nell waren gestern nicht im Guten voneinander geschieden, und er räumte ein, dass es sein eigener Fehler war. Sorge, Eifersucht, Zweifel, Stolz und ein Temperament, das er sonst besser zügelte, hatten sich zu einer unheilvollen Mischung vereint, und unglücklicherweise hatte es dazu geführt, dass er seine Laune an der einen Person ausgelassen

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