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Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her

Titel: Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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hatte, die es nicht verdiente. Er musste wieder an das Blitzen ihrer Augen denken und verzog das Gesicht. Seine Frau hatte Temperament und Stolz, die seinem in nichts nachstanden, und er überlegte, wie sehr er vor ihr auf dem Boden herumrutschen müsste, ehe sie ihn wieder in Gnade aufnahm. Er runzelte die Stirn. Wenn sie ihn überhaupt wieder nähme … das Kind verkomplizierte die Sache weiter, und Sorge regte sich in ihm. Würde Nell wie Catherine reagieren und die Schwangerschaft als Waffe gegen ihn einsetzen, oder würde sie sein Staunen, seine Freude teilen?

    Aber jetzt wollte er nicht lange unglücklichen Gedanken nachhängen, dazu war seine Freude zu groß. Er schob die schmerzlichen Erinnerungen weg. Allein das Wort Vaterschaft brachte wieder dieses alberne Grinsen auf sein Gesicht. Sicherlich würde sich auch Nell freuen.
    Ein Klopfen an der Tür unterbrach seine Überlegungen. Dibble trat auf seinen Ruf hin ein und verkündete: »Mylord, Ihr Cousin Mr. Weston ist hier, um Sie zu sehen.«
    Überrascht entfuhr es Julian: »Charles ist hier, um mich zu sehen?«
    Charles schob Dibble ohne viele Umstände zur Seite und schlenderte ins Zimmer, sagte: »Ja, das bin ich, und da du darauf bestehst, mich von Dibble ankündigen zu lassen, als wäre ich ein Fremder, ist nur ein Beweis dafür, wie arrogant du geworden bist, seit du den Titel geerbt hast. Es ist nur gut, dass ich da bin, um Löcher in dein eingebildetes Gehabe zu klopfen und dich davor zu bewahren, vollkommen zu verknöchern.«
    Julian verkniff sich ein Lachen. Charles musste gerade von Arroganz reden. Und unverfroren war er dazu - Charles übertraf ihn bei Weitem. Dibble beiseite winkend, sagte er: »Lassen Sie uns allein … und in Zukunft behandeln Sie bitte diesen anmaßenden Kerl wie jedes andere Mitglied der Familie.«
    »Was ich ja schließlich auch bin«, erwiderte Charles grinsend, während er zu Julian an den Kamin kam, »selbst wenn du gerne so tätest, als wäre es anders.«
    »Soll ich Erfrischungen bringen lassen, Mylord?«, erkundigte sich Dibble von der Türschwelle.
    »Sicher«, antwortete Charles und wärmte sich die Hände über den Flammen. »Falls Sie es noch nicht bemerkt haben, es ist draußen verflucht kalt, und ich bin herübergeritten
nicht ohne die Hoffnung auf eine Portion des exzellenten Punsches, den Sie mischen. Seien Sie ein guter Kerl und holen Sie uns davon etwas, ja?«
    Dibble, der an Mr. Charles Art bestens gewöhnt war, verbarg ein Lächeln und ging. Es tat gut, die Cousins wieder zusammen zu sehen. Und was den Punsch betraf … mit erfreuter Miene eilte er in die Küche.
    Mit einem Lächeln für seinen Cousin sagte Julian: »Du weißt, wenn wir über Arroganz reden …«
    »Oh, lass gut sein, Julian, du weißt doch, wie sehr ich Formalität verabscheue. Ich bin als Kind frei durch dieses Haus gestreift, und wenn ich dann jetzt wie jemand behandelt werde, der nie zuvor einen Fuß in dieses Gebäude gesetzt hat …« Er blickte ihn reuig an. »Tut mir leid, wenn ich deine Gefühle verletzt habe.«
    »Gütiger Himmel! Kann es sein? Charles Weston entschuldigt sich?«
    Charles zuckte die Achseln. »Das tue ich manchmal, weißt du.« Er grinste Julian an. »Nur nicht sehr oft.«
    Julian, der an Nell und ihr ungeborenes Kind dachte, wünschte sich seinen Cousin dorthin, wo der Pfeffer wuchs. Wenn Charles gekommen war, einen weiteren Olivenzweig anzubieten, hätte er sich keinen schlechteren Zeitpunkt aussuchen können. Ungeduldig, weil er Nell sehen, seine Frau in die Arme schließen und die freudige Nachricht feiern wollte, verkniff er sich sein Stöhnen. Konnte er es wagen, Charles einfach seiner Wege zu schicken und sich mit ihm für einen anderen Tag zu verabreden? Charles konnte trotz seines lässigen Umgangs mit Regeln im Allgemeinen ziemlich leicht eingeschnappt sein, sodass Julian zwar zögernd, aber dann doch Abstand davon nahm, seinen Cousin auf später zu vertrösten. Bei Charles konnte man nie wissen. Sein Cousin
mochte beleidigt reagieren, und der Augenblick wäre verloren. Er und Charles hatten sich zu lange wie Dummköpfe benommen. Erstaunt bemerkte Julian, wie sehr ihm daran lag, den Riss zwischen ihnen zu kitten, und fand sich resigniert damit ab, noch warten zu müssen, bis er Nell sehen konnte. Er nahm auf einem Stuhl unweit des Feuers Platz. »Also, was bringt dich heute in mein Heim? Das Eisen zu schmieden, solange es heiß ist?«
    Charles warf ihm einen scharfen Blick zu. »Du meinst wegen

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