Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her
Hände sich um ihre Schultern schlossen. Sie fiel, zog ihn mit sich zu Boden.
Sie landeten in einem Haufen, Julian auf ihr. Sein warmes Gewicht drückte sie nach unten, und in Panik schlug Nell nach ihm. »Lassen Sie mich los!«, keuchte sie. »Sie sind kein Gentleman, mich so zu behandeln! Mein Vater wird Ihnen das Fell über die Ohren ziehen, wenn Sie es wagen, mich anzufassen.«
Julian lächelte, ihren schlanken Körper unter seinem zu spüren war das herrlichste Gefühl, das er je gehabt hatte. Vergewaltigung jedoch hatte nie einen Reiz für ihn besessen,
und zwei Dinge waren offenkundig: Sie war noch unschuldig, und sie wollte nichts von ihm wissen. Aber ihr Mund war eine unwiderstehliche Versuchung. Er bat: »Nur einen Kuss, Süße, nur einen!«
»Niemals! Lassen Sie mich gehen, Sie Biest.« Nell legte alle Empörung, die sie aufbieten konnte, in ihre Stimme. Was schwer war. Dieser Fremde, Sträfling oder Straßenräuber, war der anziehendste Mann, dem sie je begegnet war, aber allein ihr Stolz und eine gehörige Portion gesunden Menschenverstandes verlangten, dass sie sich unverzüglich aus dieser unwürdigen Lage befreite. Scharf verlangte sie: »Ich bestehe darauf, dass Sie mich loslassen. Jetzt sofort.«
»Ich würde tun, was sie sagt, wenn ich an Ihrer Stelle wäre«, riet Sir Edward hinter ihm. »Anderenfalls fühlte ich mich genötigt, Sie zu erschießen - in den Rücken, wie das Stück Dreck, das Sie sind.«
»Und sollte er Sie verfehlen«, fügte Robert gedehnt hinzu, der neben seinem Vater stand, »dann wird mir das nicht passieren. Wenn Ihnen also Ihr Leben lieb ist, dann nehmen Sie augenblicklich Ihre Hände von ihr.«
Kapitel 4
J ulian war schon zuvor in schwierige Situationen geraten, aber in keiner davor war er sich so dumm vorgekommen. Er rollte sich von der jungen Dame herunter auf den Rücken, schmiedete und verwarf hastig Pläne, wie er ent- und mit seinem Leben davonkommen könnte - und mit möglichst auch noch intakter Würde. Sich zwei Herren gegenüber findend, die ihn aus schmalen Augen musterten, während die Pistole des Jüngeren auf sein Herz zielte, warf er alle Gedanken an Würde in den Wind und konzentrierte sich lieber darauf, am Leben zu bleiben. Er kannte die beiden Gentlemen nicht, die ihn so drohend anstarrten, aber er erkannte, dass sie zur vornehmen Gesellschaft gehörten. Er seufzte. Wenn er Elizabeth endlich in seine Finger bekäme, würde er sie wirklich und wahrhaftig erwürgen. Wenn sie es sich nicht in den Kopf gesetzt hätte, mit ihrem schneidigen Captain durchzubrennen, wäre nichts von all dem hier geschehen. Julian war normalerweise fair - seine Stiefschwester konnte nichts dafür, dass man ihn dabei ertappt hatte, wie er mit einer jungen Frau auf dem Boden herumrollte, die ganz offensichtlich nicht zu der Sorte Frau gehörte, die für gestohlene Küsse zu haben war, aber es lag an Elizabeth, dass er sich überhaupt hier befand. Und wenn es ihm gelang, an diesem Morgen nicht erschossen zu werden, dann war er fest entschlossen, sie wissen zu lassen, in was für eine schlimme Klemme sie ihn gebracht hatte.
Während er die beiden Männer vor ihm betrachtete, erwog er, sein Messer zu benutzen, zögerte jedoch. Die beiden hatten vermutlich einen guten Grund dafür, so empört und gefährlich auszusehen, und er ging davon aus, dass für ihre Stimmung mehr verantwortlich war als das hier, das … äh … harmlose Intermezzo mit dem Frauenzimmer, das neben ihm lag. Trotz ihrer finsteren Mienen und der Pistolen hatte er nicht das Gefühl, gleich erschossen zu werden - wenigstens nicht sofort. Wer also waren sie, und welche Verbindung hatten sie zu seiner Gefährtin hier?
Die Antwort darauf lieferte das faszinierende Geschöpf selbst. Sie kam unbeholfen auf die Füße, und es war nicht zu übersehen, dass sie ihr Bein nachzog, dann stolperte sie halb, halb fiel sie dem älteren der beiden Männer in die Arme. Ein Schluchzer entrang sich ihr, als er sie an seine breite Brust zog. »Oh, Papa!«, weinte sie. »Du hast mich gefunden! Ich hatte so gehofft, dass du das würdest.«
Julians Lippen verzogen sich. Herrje! Diesmal hatte er sich wirklich ziemlich hineingeritten. Das reizende junge Ding war die Tochter des älteren Herrn. Seine Lage wurde immer weniger beneidenswert - selbst der nachsichtigste Vater wäre nicht davon angetan, die Tochter seines Hauses auf dem Boden in den Armen eines unverheirateten Gentleman zu sehen. Er runzelte die Stirn. Irgendeines
Weitere Kostenlose Bücher