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Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her

Titel: Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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Mannes, vermutlich. Aber was, zum Teufel, überlegte er mit zusammengezogenen Brauen, hatte sie hier zu suchen gehabt, allein und in nicht mehr als ein Nachthemd gekleidet? Vermutlich stellte ihre unzureichende Bekleidung schlicht ein weiteres Rätsel dar, das mit der jungen Frau zusammenhing, und natürlich hatten ihn Rätsel von jeher fasziniert …
    Die beiden Männer vergaßen Julian, während sie sich überzeugten, dass die junge Frau unverletzt und nicht zu Schaden
gekommen war. Da sie nicht auf ihn achteten, setzte er sich auf. Der jüngere Mann wurde durch die Bewegung jäh an seine Anwesenheit erinnert, warf ihm einen Blick zu und sagte: »Rühren Sie sich ja nicht, Sie Schurke! Wie können Sie es wagen, Hand an meine Schwester zu legen?«
    Gut, dachte Julian erleichtert; er hatte sich ein wenig gesorgt, dass der jüngere Mann ihr Ehemann wäre - und Ehemänner waren seiner Ansicht nach unberechenbar, wenn es um ihre Gattinnen ging … besonders wenn eben diese Gattinnen von ihnen in den Armen anderer Männer gefunden wurden.
    Der Jüngere starrte ihn verwundert an. »Kenne ich Sie?«, fragte er. »Sie kommen mir irgendwie bekannt vor - habe ich Sie schon mal gesehen? In London vielleicht?«
    »Er sagt, sein Name sei Weston«, bemerkte die junge Frau und drehte sich in den Armen ihres Vaters um, um Julian besorgt anzuschauen.
    »Weston!«, rief der jüngere Mann. »Sind Sie mit Wyndham verwandt?«
    Julian lächelte ironisch. »Trotz meiner nicht unbedingt durch Eleganz bestechenden momentanen Erscheinung und eines dringend benötigten Bades sowie einer Rasur bin ich allerdings in gewisser Weise mit ihm verwandt. Ich bin Wyndham.«
    »Was Sie nicht sagen!«, entfuhr es dem älteren Herrn. Er musterte Julians Gesicht, und trotz seiner unrasierten Wangen, seiner verknitterten Kleidung und der Tatsache, dass er im Augenblick eher einem Briganten ähnelte als dem eleganten Earl of Wyndham, erkannte Sir Edward, dass er die Wahrheit sprach. »Ja, jetzt erkenne ich Sie wieder«, erklärte er schließlich. »Man hat Sie mir einmal gezeigt. Ich habe Sie in London gesehen.« Er wirkte verwirrt, aber die Höflichkeit
siegte. Seine Pistole beiseite legend, bedeutete er Julian aufzustehen und sagte dabei steif: »Ich bin Sir Edward Anslowe. Das hier sind mein Sohn Robert und meine Tochter Miss Eleanor Anslowe.«
    Julian erhob sich und verneigte sich. »Es ist mir ein Vergnügen - obwohl ich mir gewünscht hätte, Ihre Bekanntschaft unter angenehmeren Umständen zu machen.«
    Mit gerunzelter Stirn schaute Sir Edward von seiner Tochter zu Julian. »Ich verstehe nichts hiervon«, begann er langsam, »aber was, um Himmels willen, Mann, hat Sie dazu getrieben, meine Tochter vorige Nacht aus ihrem Bett zu rauben? War es irgendeine verachtenswerte Wette, auf die Sie sich eingelassen haben? Ich kann nicht glauben, dass ein Herr Ihrer Stellung so unehrenhaft handeln und sie grundlos ruinieren würde.« Noch ärgerlicher und verwirrter verlangte er zu wissen: »Wenn sie Ihr Gefallen erregt hat, warum haben Sie sich da nicht an mich gewandt? Wir sind nicht so mächtig und angesehen wie Ihre Familie, aber wir haben einen stolzen Namen, und meine Tochter ist eine reiche Erbin. Sie müssen doch gewusst haben, dass ich Ihre Werbung gebilligt hätte.«
    Nell schnappte hörbar nach Luft und schaute ihren Vater entsetzt an. »Papa, ich habe diesen Mann vor heute Morgen nie gesehen! Und er ist es nicht gewesen, der m-mich letzte N-nacht entführt hat - das war dieser widerwärtige Tynedale.«
    Julian versteifte sich. »Was hat Tynedale mit der Sache zu tun?«
    »Ich denke, die Frage sollte besser lauten«, schaltete sich Robert ein, während er seine Pistole verstaute, »was Sie mit Nells Entführung zu tun haben.«
    Julian lehnte sich mit den Hüften gegen den Tisch, verschränkte
die Arme vor sich und erwiderte: »Ich hatte nichts zu tun mit … äh, Nells Entführung. Es war eine Verkettung unheilvoller Umstände, die uns hier zusammengeführt hat.« Er schaute Sir Edward an. »Meine Anwesenheit hier ist rein zufällig - mein Pferd ist in dem Unwetter gestern Nacht durchgegangen. Ohne Reittier musste ich zu Fuß gehen, da fiel mir wieder diese verlassene Hütte ein, und ich suchte hier Unterschlupf. Ich hatte keine Ahnung, dass sonst jemand hier war.«
    Sir Edward betrachtete Nell beunruhigt. »Wenn es Tynedale war, der dich gestern Nacht entführt hat, wie kommt es dann, dass wir dich heute Morgen allein mit Lord Wyndham hier finden?

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