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Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her

Titel: Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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mitteilen, Julian? Du hast gesagt, du habest uns etwas zu verkünden.«
    Mit einem Mal schien Julian die Luft in dem Zimmer stickig, und er verspürte eine Enge in der Brust. Beide Frauen sahen ihn erwartungsvoll an, und feige überlegte er flüchtig, die Sache hinauszuschieben. Aber was wäre damit gewonnen? Darauf gab es keine befriedigende Antwort, und so räusperte er sich: »Ich werde heiraten«, erklärte er ohne Umschweife. »Eleanor Anslowe. Nächsten Mittwoch.«
    »Was?«, kreischte Lady Wyndham und sprang auf. »Ich muss mich verhört haben. Du hast unmöglich sagen können, dass du nächsten Mittwoch heiraten willst - und auch n-noch Eleanor Anslowe.«
    »Heiraten, Julian? Du?«, wollte Elizabeth wissen und starrte ihn aus großen Augen an. »Ich wusste gar nicht, dass du über eine Heirat nachgedacht hast. Und Miss Anslowe? Ich wusste gar nicht, dass du sie kennst.«
    »Oh, das tue ich, und zwar gut«, antwortete Julian. »Und es stimmt auch, dass ich bis vor ganz, ganz kurzer Zeit nicht daran dachte, erneut zu heiraten.« Er schaute Lady Wyndham in das erstaunte Gesicht. Er log nicht gerne, aber er sah nicht ein, weshalb die Frauen seiner Familie die ganze Wahrheit über seinen Entschluss, neuerlich zu heiraten, wissen mussten. Genau genommen konnte er sich gut vorstellen, dass seine Ehe größere Chancen auf Erfolg hätte und Miss Anslowe es leichter hätte, wenn er ihnen nicht die ganze Wahrheit sagte. Allerdings musste er ihnen einen einigermaßen glaubhaften Grund liefern. Ihm fiel etwas ein,
und er fügte hinzu: »Eigentlich war es sogar die Idee deiner Mutter.«
    »Meine Idee?«, rief Lady Wyndham, und die Augen traten ihr beinahe aus den Höhlen. »Hast du den Verstand verloren? Es ist wahr, ich habe dir gegenüber die Möglichkeit einer Wiederverheiratung erwähnt. Aber es war mein Patenkind Georgette, das ich als passende Braut vorgeschlagen habe, keine Frau, die seit Jahren eine alte Jungfer ist - und ein Krüppel noch dazu.«
    »Ich an deiner Stelle«, schaltete sich Julian ein - mit sanfter Stimme, aber einem unnachgiebigen Ausdruck in den jadegrünen Augen, der Lady Wyndham innehalten ließ, »würde meine Braut nicht als Krüppel bezeichnen. Sie gefällt mir, und das ist alles, was du wissen musst.«
    »Natürlich«, sagte Elizabeth rasch. »Du musst Mama vergeben - es ist ein Schock für sie gewesen.«
    »Ja, genau, ein großer Schock«, bestätigte Lady Wyndham, die Erklärung ihrer Tochter aufgreifend. Doch ihre Neugier war zu groß, und so erkundigte sie sich: »Aber wie ist es dazu gekommen? Du hast nie angedeutet, dass du an eine erneute Heirat gedacht hast.«
    Julian hatte immer geglaubt, das Spionieren für den Duke of Roxbury sei gefährlich gewesen. Häufig genug war er gezwungen gewesen, geistesgegenwärtig zu reagieren, wenn er mit dem Leben davonkommen wollte, aber er hatte sich nie so in Gefahr gefühlt, jeden Augenblick entlarvt zu werden, wie er es während der nächsten halben Stunde tat. Die Damen stellten zahllose Fragen, und er schwindelte sich durch, so gut es ging. Er blieb bei seinem Geistesblitz, dass Lady Wyndham ihn auf die Idee gebracht hatte und er sich ihren Wunsch, er möge wieder heiraten, zu Herzen genommen habe. Und in seinem Alter wollte er keine ganz junge
Braut. Miss Anslowe hatte er in den vergangenen Jahren mehrere Male getroffen, log er, und ihre ruhige Art, ihre Vernunft und … äh, ihre Haltung hätten ihn immer schon beeindruckt. Als Lady Wyndham weiter Einwände erhob, wies er auf die unwiderlegbare Tatsache hin, dass die Anslowes eine alte und angesehene Familie waren und Miss Anslowe eine reiche Erbin.
     
    Als er schließlich der Befragung entronnen und in seine Räume geflohen war, lag das Schlimmste hinter ihm. Lady Wyndham hatte sich damit abgefunden; Elizabeth, die Miss Anslowe mehrmals getroffen hatte und sie mochte, war fasziniert und - aus dem Glitzern in ihren Augen zu schließen - argwöhnisch wegen seiner aalglatten Geschichte. Aber Lizzie war in Ordnung, und sie würde ihm bestimmt keine Steine in den Weg legen, dachte er, während er sich in einen Zuber mit heißem Wasser sinken ließ. Außerdem war seine Geschichte, dass er mit den Anslowes gestern im Sturm in dem Zöllnerhäuschen gestrandet war, ein Geniestreich gewesen. Es stimmte, dass sie sich etwas von der unterschied, die er den Humphries erzählt hatte, aber sie hielt den meisten Fragen stand, und überdies nahm er an, dass ohnehin innerhalb weniger Tage mehrere Versionen

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