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Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her

Titel: Skandalöse Küsse - Scandal Becomes Her Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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aber er drängte sie zurück und erwog kühl Nells Worte. »War das nicht gefährlich für sie? Schließlich ist deine Familie bekannt in der Gegend. Sie müssen doch gewusst haben, dass du vermisst werden würdest, dass innerhalb von Stunden jemand nach dir suchen würde.«
    »Ich bin mir sicher, dass sie in der Gegend fremd waren und nicht wussten, wer ich war.« Sie verzog das Gesicht. »Ich hatte an dem Tag keinen Reitknecht bei mir, und ich trug mein ältestes Reitkostüm. An mir gab es nichts - vielleicht mit Ausnahme von Fireflys Klasse, aus dem man hätte schließen können, dass ich mehr war als irgendein junges Mädchen vom Land, das zufällig etwas gesehen hatte, was es nicht hätte sehen sollen.« Wieder erschauerte sie. »Ich habe das Gefühl, dass sie nicht damit rechneten, dass irgendjemand, außer höchstens einem besorgten Elternteil oder Ehemann, nach mir suchen könnte. Sicherlich hätten sie nie gedacht, dass alle und jeder im Umkreis von Meilen die Gegend nach mir absuchen würden oder dass ich lebend gefunden würde.«
    Julian rieb sich wieder die Stirn. Seine Gedanken prallten aufeinander wie Wellen gegen Felsen, sprangen in alle Richtungen, zerbarsten in Millionen Teilchen, nur um sich wieder zusammenzusetzen und den Prozess erneut zu beginnen. Er konnte nichts Gutes in dem erkennen, was er heute Abend erfahren hatte. Seine Frau schien, wie die Hexen in den Sagen, das »zweite Gesicht« zu haben oder wie auch sonst man das nennen wollte, und dass diese Gabe, überlegte er missgestimmt, sich in ihren Träumen manifestierte. Bildhafte, brutale Albträume, aus deren bodenlosen schwarzen Tiefen sie schreiend und zitternd aufwachte.
    Etwas fiel ihm ein. »Deine Albträume … die du nach Johns
Tod hattest, die spielen sich nur in einem Kerker ab, immer demselben, und nur wenn er tötet?«
    Nell nickte.
    Julians Augen wurden schmal. »Wenn du ihn nur zu diesen Zeitpunkten siehst, dann muss die Gewalttätigkeit das Verbindungsglied zwischen euch sein«, bemerkte er, mehr zu sich selbst als zu ihr. »Johns Mord hat eine Verbindung zwischen euch geschaffen - der Himmel weiß wie. Und deine Albträume, die Verbindung zu ihm entsteht, wenn er tötet.«
    »Bis heute glaubte ich nicht, nicht wirklich, dass ich echte Menschen sah oder träumte. Ich wusste, dass die Albträume irgendwie zusammenhingen«, gestand Nell, »aber ich habe den Sturz über die Klippen dafür verantwortlich gemacht, nicht den Mord an deinem Cousin.«
    Julian betrachtete ihre Züge, bemerkte die lila Schatten unter ihren Augen und den Anflug von Verletzlichkeit, der sie umgab, und sein Herz wurde ihm schwer. Sie sah erschöpft aus; das Schicksal hatte ihr heute einen schweren Schlag versetzt. Eigentlich müsste sie verhätschelt und verwöhnt werden, nicht mit den schrecklichen Ereignissen geplagt, die sie besprachen. Er wollte weiter in sie dringen, er hatte noch viele Fragen, auf die er Antworten benötigte, aber er hielt sie zurück, entschied zögernd, dass das bis morgen früh warten konnte. Morgen war noch genug Zeit, über die Entwicklung nachzudenken.
    Er stand auf und wollte das Zimmer verlassen. »Du musst dich ausruhen, und über dieses Thema zu reden wird dir das Einschlafen nicht erleichtern.« Sein Blick glitt über ihr blasses Gesicht. »Ich möchte, dass Dr. Coleman dich morgen ansieht«, erklärte er abrupt.
    Nell rümpfte die Nase. »Habe ich irgendetwas davon, wenn ich dir darin widerspreche?«

    »Nein, überhaupt nicht«, erwiderte er, und seine Miene hellte sich belustigt auf. Er fuhr ihr mit dem Zeigefinger über die Wange. »Ich möchte nicht, dass dir irgendetwas geschieht. Als Hodges zurückkehrte und mir von deinem Sturz berichtet hat …« Namenloses Entsetzen hatte sich bei der Nachricht in ihm breit gemacht, aber er zwang sich zu einem Lächeln, sagte: »Lass uns einfach festhalten, dass ich das Gefühl nicht noch einmal verspüren möchte.«
    Was genau er damit meinte, konnte Nell weder anhand seiner Stimme noch seiner Miene sagen. Hatte es ihn geärgert? Hatte er sich Sorgen gemacht? War er wütend gewesen? Auf jeden Fall hatte es ihn nicht gefreut, sie auf Stonegate anzutreffen, das hatte sie mühelos erkannt. Sie wollte ein bisschen nachhaken, wandte den Blick ab und murmelte: »Es muss ein Schock für dich gewesen sein, uns heute Nachmittag auf Stonegate vorzufinden.«
    »Das kann ich nicht leugnen«, erwiderte Julian, und irgendein Teufelchen ritt ihn, hinzuzufügen: »Aber das war nichts

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