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Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Titel: Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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der Paletten abgefangen, und in einem winzigen Dreieck zwischen den Fässern lag Alex.
    Wenige Zentimeter über seinem Kopf zerbarsten die Paletten. Große Holzstücke und Splitter prasselten auf seinen Nacken und Rücken herab. Er erstickte fast in Staub und Schmutz. Während der Chinese den Gabelstapler zurücksetzte und der Motor für den nächsten Angriff aufheulte, kroch Alex keuchend, hustend und halb blind aus den Trümmern. Aber er lebte. Noch.
    Wie hatte er nur so blöd sein können?, schoss es ihm panisch durch den Kopf. Natürlich musste er dem Wachmann längst aufgefallen sein, schon als Alex ihn beim ersten Telefongespräch in der Cafeteria beobachtet hatte. Alex hatte dagestanden und die Tätowierung am Arm des Mannes sozusagen mit offenem Mund angestarrt, in seligem Vertrauen darauf, dass die Balljungen-Uniform sein Verhalten schon irgendwie erklären würde. Und im Millennium-Bau hatte derselbe Balljunge dem Chinesen das Handy ungeschickt aus der Hand gestoßen, nur um es selbst in die Hand nehmen zu können. Spätestens in diesem Moment musste dem Wachmann klar geworden sein, was Alex tat. Es spielte für ihn nicht die geringste Rolle, dass Alex fast noch ein Kind war. Alex war gefährlich. Deshalb musste er ausgeschaltet werden.
    Darum hatte er ihm eine Falle gestellt, eine Falle, die so absolut lächerlich war, dass nicht mal ei n … na ja, ein Schuljunge darauf hereingefallen wäre. Wenn sich Alex für einen Superspion gehalten hatte und sich etwas darauf einbildete, dass er schon zweimal die ganze Welt gerettet hatte, dann war ihm jetzt eine Lehre erteilt worden. Mit einem einzigen vorgetäuschten Anruf hatte der Wachmann den Superspion ausgetrickst und in eine Falle gelockt, in diesen menschenleeren Lagerkeller. Und hier würde er ihn jetzt kaltstellen. Dem Chinesen war es absolut egal, wer Alex war und was er bereits herausgefunden hatte. Hauptsache, Alex war tot.
    Keuchend und halb bewusstlos rappelte sich Alex auf, als der Gabelstapler zum zweiten Mal auf ihn zuraste. Alex drehte sich um und rannte los. Der Wachmann sah in der winzigen Kabine fast lächerlich aus. Aber er steuerte sein erstaunlich starkes Gefährt dermaßen schnell und so wendig, dass er auf einem Zehn-Pence-Stück eine Volldrehung hätte machen können. Alex schlug Haken, sprang mal in die eine, mal in die andere Richtung. Aber der Gabelstapler folgte jeder Bewegung sofort. Würde es ihm gelingen, sich auf die Rampe zu retten? Nein. Er war zu weit entfernt.
    Der Wachmann streckte die Hand aus und drückte auf einen Knopf. Die Eisengabeln zitterten und senkten sich, sodass sie nicht mehr wie Hörner, sondern wie das Doppelschwert eines mittelalterlichen Ritters aussahen. Wohin sollte er ausweichen? Links oder rechts? Er hatte kaum Zeit zu überlegen, denn schon war der Gabelstapler dicht hinter ihm, und Alex hechtete nach rechts und rollte mehrfach über den Betonboden. Der Chinese riss heftig am Steuerknüppel; das Gefährt wirbelte herum. Alex rollte zur Seite und die schweren Räder verfehlten ihn nur um einen knappen Zentimeter. Dann krachte der Stapler gegen einen Betonpfeiler.
    Eine Pause trat ein. Alex kam benommen und taumelnd auf die Beine. Einen winzigen Augenblick lang hoffte er, dass der Wachmann durch den Aufprall bewusstlos geworden sei. Aber mit einem flauen Gefühl im Magen sah er ihn aus der Kabine steigen, wobei er sich ein wenig Staub vom Ärmel klopfte. Er bewegte sich mit der gelassenen Sicherheit eines Mannes, der wusste, dass er alles unter Kontrolle hatte. Und Alex sah auch sofort warum: Der Chinese nahm automatisch die typische Haltung eines Kampfsportlers ein: Beine leicht gespreizt, Schwerpunkt etwas tiefer gelagert, die Hände kreisten nicht allzu schnell in der Luft, bereit für den Angriff. Er lächelte noch immer. Alles, was er vor sich sah, war ein wehrloser Jung e – ein Junge, der außerdem gerade zweimal nur mit knappster Not den tödlichen Zinken des Gabelstaplers entkommen war.
    Der Mann stieß plötzlich einen Schrei aus und seine rechte Hand schoss blitzschnell gegen Alex’ Kehle. Der Schlag wäre tödlich gewesen, wenn er getroffen hätte, aber Alex hatte in letzter Sekunde die Fäuste hochgerissen und die Arme zu einem Block gekreuzt. Die Abwehr überraschte den Wachmann und Alex nutzte seine Chance. Er ließ den rechten Fuß vorschnellen und zielte exakt auf den Unterleib des Gegners. Doch der Chinese war schon nicht mehr da, er hatte sich bereits zur Seite geworfen, und da wusste

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