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Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Titel: Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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Wind und Zug an dem Durchgang von der Decke bis zum Boden hingen. Durch die Streifen konnte er gerade noch die Uniform des Wachmanns ausmachen. Alex rannte hinüber und schob sich vorsichtig durch die Streifen.
    Er hatte jetzt keine Ahnung mehr, wo er sich befand. Außerdem war er hier völlig allein.
    Der bogenförmige unterirdische Raum war recht groß. Seine Decke wurde von Betonpfeilern gestützt. Das Ganze sah aus wie eine Tiefgarage und tatsächlich waren hier auch drei oder vier Autos geparkt. Die Parkbuchten lagen etwas tiefer als der Durchgang, in dem Alex stand. Doch der größte Teil des Raums diente als eine Art Abfalllager. Leere Kartons, Holzpaletten, ein verrosteter Betonmischer, Reste von Maschendrahtzaun und kaputte Kaffeeautomaten, die nicht mehr gebraucht wurden, verrotteten langsam auf dem feuchten Betonboden. Die Luft war schlecht und Alex hörte ein ständiges Kreischen wie von einer Kreissäge, das von einer Müllpresse zu kommen schien, die sich jedoch außerhalb seines Blickfelds befand. Dennoch wurde der Raum auch für die Lagerung von Nahrungsmitteln und Getränken verwendet, denn hier standen auch Bierfässer, Hunderte Flaschen Limonade und Gasflaschen herum. In einer Ecke sah er eine Tür, die offenbar zu einem Kühlraum führte, denn sie trug die Aufschrift RAWLINGS TIEFKÜHLKOST.
    Alex blickte zur Decke hinauf. Sie erstreckte sich schräg nach oben und erinnerte ihn an irgendetwas. Natürlich! Die stufenförmige Anordnung der Sitze im Centrecourt Number One! Hier also befand er sic h – in der Lieferantenzone unter dem Tennisplatz. Sozusagen genau im Bauch von Wimbledon. Hier wurde der Nachschub angeliefert und hier häufte sich der Müll. Und in diesem Moment saßen ungefähr 1 0 00 0 Leute nur ein paar Meter über Alex’ Kopf und verfolgten gespannt das Spiel, ohne zu wissen, dass hier unten alles, was sie tagsüber zu sich nahmen, angeliefert wurde und dass die kläglichen Überreste auch wieder hier verschwanden.
    Aber wohin war der Wachmann gegangen? Warum war er überhaupt hierhergekommen und wen wollte er treffen? Alex schlich vorsichtig weiter; das Gefühl, völlig allein zu sein, verstärkte sich. Er befand sich auf einer Rampe, an deren Rand in regelmäßigen Abständen Schilder mit einem einzigen, gelb gedruckten Wort hingen: »Gefahrenzone«. Alex kam der Hinweis ziemlich überflüssig vor. Er gelangte zu einer kurzen Treppe und stieg diese hinunter. Jetzt befand er sich unten im eigentlichen Lagerraum, in dem die Tiefkühltruhen standen. Er schlich an einem mit Gasflaschen gefüllten Regal vorbei, die ihren Etiketten zufolge flüssiges Kohlendioxid enthielten. Wofür sie benötigt wurden, wusste er nicht. Für mindestens die Hälfte der Gegenstände, die sich hier befanden, konnte er sich keinen vernünftigen Verwendungszweck vorstellen.
    Alex war jetzt ziemlich sicher, dass der Wachmann verschwunden war. Warum sollte er auch ausgerechnet hier unten jemanden treffen? Jetzt erst versuchte sich Alex das Gespräch, das er belauscht hatte, in Erinnerung zu rufen.
    Ich treffe ihn gleich. J a … jetzt sofort. Sobald er es mir gegeben ha t …
    Klang ziemlich lächerlich, wie aus einem schlechten Film. Und im selben Augenblick merkte Alex, dass er in eine Falle gegangen war. Er hörte ein kreischendes Geräusch, sah etwas Großes, Dunkles aus dem Schatten auf sich zurasen. Alex befand sich ungeschützt auf dem freien Betonplatz und es gab keine Möglichkeit, in Deckung zu gehen. Der Wachmann saß hinter dem Steuer eines Gabelstaplers, dessen Gabelzinken wie die Hörner eines gewaltigen Bullen auf Alex gerichtet waren. Der Gabelstapler, angetrieben von einem 48-Volt-Aggregat, schoss auf großen, wulstigen Reifen auf ihn zu. Alex sah, dass sich auf der Gabel ein mehrere Meter hoher Stapel von schweren Holzpaletten befand. Es waren Dutzende Paletten, die unsicher schwankend hoch über die Fahrerkabine hinausragten. Und jetzt sah er auch das Grinsen des Fahrers, ein bösartiges Glitzern hässlicher Zähne. Der Gabelstapler raste verblüffend schnell heran und kam dann kreischend zu einem plötzlichen Stillstand, als der Fahrer mit voller Wucht auf die Bremse trat. Alex schrie und hechtete verzweifelt zur Seite. Der Turm aus Holzpaletten, von der Fliehkraft nach vorn gerissen, glitt von den Gabelzinken und brach krachend zusammen. Alex wäre von den schweren Paletten zerschmettert worde n – wenn da nicht die Bierfässer gestanden hätten. Ein Teil der Fassreihe hatte den Aufprall

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