Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Titel: Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
Vom Netzwerk:
Hände am Pistolengriff. An der rückwärtigen Wand des Salons befand sich ein Treppenabgang, den Alex noch gar nicht bemerkt hatte. Dort war eine Gestalt von unten aufgetaucht. Turner schoss zweimal. Die Gestalt stürzte rückwärts die Treppe hinunter, und Turner entspannte sich wieder. Schwarzer Rauch drang in die Kabine. Eine zweite, gewaltige Explosion war zu hören und die ganze Jacht neigte sich zur Seite wie unter einem starken Brecher. Männerstimmen brüllten wild durcheinander. Vor den Fenstern sah Alex nichts als Flammen.
    »Das muss wohl der zweite Kanister gewesen sein«, sagte er.
    »Wie viele sind da?«
    »Nur die beiden.«
    Turner schien wie benommen, doch dann zwang er sich zu einer Entscheidung. »Ins Meer!«, sagte er knapp. »Wir müssen schwimmen.«
    Der CIA-Agent ging voraus, schlich seitwärts an die Wand gedrückt aus der Kabinentür. Plötzlich war das Deck voller Leute, mindestens sieben Männer. Alex fragte sich, woher sie so schnell gekommen waren. Zwei junge Männer in schmutzigen weißen T-Shirts und Jeans bekämpften die Flammen mit Feuerlöschern. Auf dem Kabinendach standen zwei weitere Männer und einer auf dem Deck. Und alle brüllten.
    Hinter der Jacht stieg eine dichte Rauchwolke in den Himmel. Das Sonnendach und auch das Rettungsboot brannten bereits lichterloh. Wenigstens schien noch niemand zu ahnen, was wirklich geschehen war, und niemand hatte Alex bemerkt. Die Explosionen hatten alle überrascht und sie hatten jetzt nichts anderes im Sinn, als das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Doch als Turner aus der Salontür trat, entdeckte ihn einer der Männer auf dem Oberdeck. Er schrie etwas auf Spanisch.
    »Los, komm!«, brüllte Turner.
    Er sprintete zur Reling, dicht gefolgt von Alex. Ein ohrenbetäubendes Rattern von Maschinengewehren brach los und die Reste des Sonnendachs über Alex’ Kopf wurden von einem Kugelhagel zerfetzt. Die Kugeln krachten in das Deck, Holzsplitter wirbelten auf. Eine Lampenbirne explodierte. Alex war nicht sicher, von wo geschossen wurde. Er wusste nur, dass er in einem Inferno von Rauch, Flammen und Kugeln gefangen war und dass es hier einige Männer gab, die ihn tot sehen wollten. Turner hechtete über die Reling. Das Maschinengewehr gab eine weitere Salve von sich und Alex spürte, dass das Deck nur Zentimeter von seinen nackten Füßen entfernt aufgerissen wurde. Er schrie auf. Holzsplitter bohrten sich in seine Knöchel und Fersen. Er hetzte weiter und warf sich mit letzter Kraft über die Reling. Das Chaos um ihn herum schien eine Ewigkeit zu dauern. Er spürte den Wind an seinen nackten Schultern. Weitere Schüsse. Dann tauchte er mit dem Kopf voraus in den Atlantik und verschwand unter der Oberfläche.
    Alex ließ sich vom Meer umarmen. Nach dem Schlachtfeld, zu dem die Mayfair Lady geworden war, schien ihm das Wasser warm und beruhigend. Mit kraftvollen Armbewegungen stieß er tiefer hinunter. Etwas zischte an ihm vorbei und er merkte, dass noch immer auf ihn geschossen wurde. Je tiefer er tauchte, desto sicherer würde es werden. Er öffnete die Augen. Das Meerwasser brannte, aber er musste wissen, welche Tiefe er erreicht hatte. Er blickte hinauf. Auf der Oberfläche glitzerte das Sonnenlicht, aber von der Jacht war nichts zu sehen. Seine Lungen begannen zu schmerzen. Er musste atmen. Trotzdem wartete er. In diesem Augenblick hatte er keinen größeren Wunsch, als mindestens eine Stunde unter Wasser bleiben zu können.
    Er hielt es nicht mehr länger aus. Sein Körper schrie nach Sauerstoff; zögernd schwamm er zur Oberfläche und tauchte auf, gierig nach Luft schnappend. Das Wasser rann ihm über das Gesicht. Turner schwamm direkt neben ihm. Der CIA-Agent sah mehr tot als lebendig aus. Alex fragte sich, ob er getroffen worden war, aber er sah kein Blut. Vielleicht hatte Turner einen Schock erlitten.
    »Alles okay?«, fragte er.
    »Bist du verrückt?« Turner war so wütend, dass er eine Menge Wasser schluckte. Hustend kämpfte er darum, nicht unterzugehen. »Du hättest uns beinahe umgebracht!«
    »Ich hab dir das Leben gerettet!« Jetzt wurde auch Alex wütend. Er konnte kaum glauben, was er eben gehört hatte.
    »Das glaubst du wohl, was? Dreh dich mal um!«
    Alex ahnte Schlimmes, als er sich im Wasser herumwarf. Die Mayfair Lady war nicht zerstört worden. Das Feuer war erloschen. Und die Jacht kam zurück.
    Alex war ungefähr 9 0 Sekunden unter Wasser gewesen und in dieser Zeit war das Schiff mit voller Kraft voraus durch das Wasser

Weitere Kostenlose Bücher