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Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Titel: Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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rund sechs Personen an Bord sein.
    Er blickte zurück. Miami lag schon ein ziemliches Stück entfernt. Er stand auf und zog Schuhe und Socken aus. Dann schlich er absolut geräuschlos über das Deck. Da er noch immer befürchtete, von der Brücke aus entdeckt zu werden, behielt er nervös das Oberdeck im Auge. Die beiden ersten Fenster an der Seite der Salonkabine waren geschlossen, aber das dritte Fenster stand offen und Alex kauerte sich darunter. Er hörte eine Männerstimme mit starkem mexikanischem Akzent.
    »Sie sind ein Idiot. Ihr Name ist Tom Turner, und Sie arbeiten für die CIA. Ich werde Sie töten müssen.«
    Eine andere Männerstimme antwortete knapp: »Sie irren sich. Ich habe keine Ahnung, wovon Sie eigentlich reden.« Alex erkannte Turners Stimme. Schnell blickte er sich um, dann schob er sich mit der Schulter an der Kabinenwand empor, bis er über die untere Fensterkante blickten konnte.
    Die Salonkabine war ein rechteckiger Raum mit einem Holzdielenboden, der teilweise von einem Teppich bedeckt war. Allerdings hatte man den Teppich zurückgerollt, wahrscheinlich um Blutflecken zu vermeiden. Im Gegensatz zur Jacht war die Inneneinrichtung modern, büroartig. Es gab nicht viele Möbel. Turner saß auf einem Stuhl und seine Hände waren hinter der Lehne gefesselt. Alex sah, dass man ein starkes Paketklebeband als Fesseln für Hände und Füße verwendet hatte. Außerdem hatte man Turner geschlagen. Sein blondes Haar war schweißnass und ein dünner Blutfaden rann ihm aus einem Mundwinkel.
    Außer Turner befanden sich zwei weitere Männer im Raum, ein Matrose in Jeans und schwarzem T-Shirt, dessen Bauch über den Gürtel quoll. Der andere musste wohl der Händler sein: ein Mann mit Vollmondgesicht, rabenschwarzem Haar und einem kleinen Schnurrbart. Er trug einen maßgeschneiderten dreiteiligen weißen Anzug und hell glänzende Lederschuhe. Der Matrose hielt eine Pistole in der Hand, eine große, schwere Automatic. Der Händler saß in einem Korbsessel und schwenkte genießerisch ein Glas Rotwein vor seiner Nase. Er genoss das Aroma und trank dann einen kleinen Schluck.
    »Was für ein köstlicher Wein!«, murmelte er. »Chilenisch. Ein Cabernet Sauvignon von meinem eigenen Weingut. Denn schauen Sie, mein Freund, ich bin ein erfolgreicher Mann. Ich betreibe meine Geschäfte überall auf der Welt. Trinken die Leute gerne Wein? Gut, ich verkaufe ihnen Wein. Oder möchten sie sich lieber mit Drogen berauschen? Dann sind sie zwar verrückt, aber das ist nicht mein Problem. Ich verkaufe ihnen die Drogen. Warum soll das nicht richtig sein? Ich verkaufe alles, wofür sich Käufer finden. Aber, schauen Sie, ich bin auch ein vorsichtiger Mann. Ich habe Ihnen Ihre Geschichte nie abgenommen. Stattdessen habe ich gewisse Erkundigungen über Sie eingezogen. Dann wird plötzlich die Central Intelligence Agency erwähnt. Und deshalb sitzen Sie jetzt hier.«
    »Was wollen Sie wissen?«, stieß Turner mit rauer Stimme hervor.
    Der Händler lächelte. »Ich will wissen, wann wir eine Stunde von Miami entfernt sind. Denn dann werde ich Sie erschießen und über Bord werfen. Das ist alles.«
    Alex ließ sich wieder herabsinken. Mehr brauchte er nicht zu erfahren. Er konnte nicht einfach in den Salon spaziere n – sie waren zu zweit und er war ganz allein. Und die Waffe, die er hatte, würde nicht ausreichen, jedenfalls nicht gegen eine Automatic-Pistole. Er musste die Männer irgendwie ablenken.
    Plötzlich fielen ihm die Benzinkanister ein. Bevor er sich auf den Weg zurück zum Heck machte, warf er noch schnell einen Blick auf das Oberdeck und erstarrte, als sich die Tür der Brücke öffnete und ein Mann heraustrat. Alex konnte absolut nichts tun und sich nirgendwo verstecken. Doch wieder einmal hatte er Glück. Der Mann trug eine leicht verblasste Kapitänsuniform. Er rauchte seine Zigarette zu Ende und trat nur kurz vor die Tür, um die Kippe über die Reling ins Meer zu schnippen, dann ging er wieder in das Ruderhaus zurück, ohne sich umzusehen. Alex war äußerst knapp der Entdeckung entgangen und es war ihm klar, dass es nur noch eine Frage der Zeit war, bis man ihn bemerken würde. Er musste also sehr schnell handeln.
    Auf Zehenspitzen huschte er zu den Benzinkanistern hinüber und versuchte, einen Kanister anzuheben, aber er war zu schwer. Er blickte sich suchend nach einem Stofflappen um, fand keinen, zog schließlich sein T-Shirt aus und zerriss es in zwei Teile. Schnell stopfte er einen Ärmel in den

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