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Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Titel: Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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gebraucht hätte!
    Er nahm seinen Koffer.
    Im selben Augenblic k – und ohne dass Alex etwas davon ahnt e – wurden sein Passfoto und seine Personendaten wie auch die Fotos und Daten von Turner und Troy bereits elektronisch dem Polizeihauptquartier in Havanna, Kuba, übermittelt. Die »Familie Gardiner« war insgesamt sogar dreimal fotografiert worden: Einmal von der Kamera, die Alex an der Decke der Halle vor der Passkontrolle erspäht hatte und die sehr viel leistungsfähiger war, als er vermutet hatte. So veraltet sie auch aussehen mochte, konnte ihr Zoomobjektiv doch, wenn nötig, jedes einzelne Loch in einem Hemdknopf oder ein Wort in einem Tagebuch fünfzigmal vergrößern und trotzdem scharfe Bilder liefern. Das zweite Familienfoto stammte von einer Kamera, die hinter dem raumhohen Spiegel neben den Toilettentüren installiert war. Und schließlich war Alex’ Nahporträt von einer winzigen Kamera in der Brosche jener alten Dame aufgenommen worden, die nach billigem Parfüm gerochen hatte. Die Frau war keineswegs ein Flugpassagier, sondern hielt sich immer vor der Passkontrolle auf, mischte sich unter die Ankommenden und schlich sich an jene Personen heran, die das Misstrauen der Leute erregt hatten, für die sie arbeitete. Auch die Einreiseformulare, die Turner ausgefüllt hatte, waren in einem versiegelten Plastikumschlag unterwegs zur Polizeizentrale. Dabei spielten seine Antworten auf die Standardfragen, die der Zollbeamte gestellt hatte, praktisch kaum eine Rolle. Viel wichtiger waren die Formblätter selbst: Das Papier war spezialbehandelt, damit es Fingerabdrücke besonders gut aufnahm, und innerhalb einer Stunde konnten so die Abdrücke der Gardiners erfasst und mit einer riesigen Datenbank abgeglichen werden, die in den Computern der Polizeizentrale gespeichert war.
    Die unsichtbare Maschinerie, die den Flughafen von Santiago kontrollierte, hatte sich schon gleich nach der Ankunft auf Turner und Troy konzentriert. Sie waren Amerikaner. Sie hatten behauptet, zum Urlaub einzureisen, und tatsächlich enthielt ihr Gepäck (das natürlich nach dem Entladen durchsucht worden war) nur all die Dinge, die eine gewöhnliche amerikanische Familie in den Urlaub mitnehmen würde, wie Sonnenschutz, Strandtücher, die üblichen Medikamente. Die Etiketten ihrer Kleider zeigten, dass sie in Los Angeles gekauft worden waren. Aber ein einziger kleiner Kassenbeleg, der sich in der Brusttasche eines der Hemden Turners befand, erzählte eine ganz andere Geschichte. Danach hatte Turner kürzlich in Langley, Virginia, ein Buch gekauft. Nun ist Langley aber der Sitz der Zentrale der CIA, und der winzige Zettel hatte genügt, um bei den Kubanern alle Alarmsirenen auszulösen. Deshalb wurden die Gardiners besonders aufmerksam beobachtet.
    Auch der für die Flughafensicherheit zuständige Beamte beobachtete sie wachsam. Er saß in einem kleinen, fensterlosen Büro und verfolgte die Gardiners auf mehreren Bildschirmen, die vor ihm standen. Er schaute zu, wie sie die Gepäckausgabe verließen und die Ankunftshalle durchquerten. Sein Zeigefinger schwebte kurz über einem roten Knopf auf der Tastatur: Noch war es nicht zu spät. Er könnte die Gardiners zurückholen lassen, bevor sie den Taxistand erreichten. Tief unter dem Gebäude gab es genügend Zellen. Und wenn ein normales Verhör nichts brachte, konnte man immer noch Drogen einsetzen.
    Und dennoc h …
    Der Beamte hieß Rodriguez. Er machte seinen Job sehr gut. Schließlich hatte er in seinem Leben so viele amerikanische Spione geschnappt, dass er manchmal behauptete, einen US-Spion auf hundert Meter Entfernung riechen zu können. »Mr und Mr s Gardiner« hatte er schon entdeckt, bevor sie nur von der Gangway auf den Asphalt des Flughafens getreten waren. Natürlich hatte er sofort seinen Assistenten losgeschickt, der sich die »Familie« näher ansehen sollte. Das war der gelangweilt wirkende Uniformierte gewesen, den Alex in der Zollhalle gesehen hatte.
    Aber dieses Mal war Rodriguez nicht siche r – und er konnte sich einen Fehler nicht leisten, denn die Skelettinsel war dringend auf die Touristen angewiesen. Sie brauchte die Einnahmen, die der Tourismus ins Land brachte. Rodriguez mochte seine Zweifel über die beiden Erwachsenen haben, aber es handelte sich schließlich um zwei Erwachsene, die mit einem Kind reisten. Er hatte die kurze Unterhaltung mit angehört, die Alex mit dem Zollbeamten geführt hatte. Rodriguez hatte überall in der Halle versteckte Mikrofone

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