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Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Titel: Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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ihm vielleicht den misslungenen Ausbruchsversuch mit dem Auto verziehen haben, aber Alex wusste, dass er ihm jetzt nicht mehr vertraute. Alex konnte sich keinen weiteren Fehler mehr leisten. Wenn er sich bei einem zweiten Ausbruchsversuch erwischen ließ, würde es keine Gnadenfrist und keine Nachsicht mehr geben.
    Tief in seinem Innern hatte Alex große Zweifel, ob es ihm gelingen würde, sich an dem General und seinem stahlverstärkten Adjutanten vorbeizuschleichen. Auch jetzt saß Sarow äußerst wachsam in seinem Sessel, als ob er erst seit zehn Minuten und nicht schon seit zehn Stunden im Flugzeug säße. Und Conrad ließ Alex sowieso keinen Augenblick aus den Augen. Er saß still auf der anderen Seite des Mittelgangs, wie eine Katze vor dem Mauseloch, und sein rotes Auge funkelte im Halbdunkel.
    Und trotzde m …
    Alex hatte noch zwei der »Spielzeuge«, die Smithers ihm mitgegeben hatte. Und sie würden in England zwischenlanden! Schon der Gedanke, wieder in seinem eigenen Land zu sein, Menschen zu begegnen, die seine eigene Sprache sprachen, gab Alex neue Hoffnung. Er hatte einen Plan und der würde funktionieren.
    Er musste funktionieren.
    Alex hatte während des Zwischenstopps in Gander geschlafen. Das Flugzeug war aufgetankt worden. Als er mehrere Stunden danach aufwachte, war es draußen taghell und zwei Wächter räumten gerade das Frühstück ab, das aus Früchten und Joghurt bestanden hatte und in der Miniaturküche des Learjets zubereitet worden war. Er blickte zum Fenster hinaus. Außer Wolken war nichts zu sehen.
    Sarow bemerkte, dass Alex aufgewacht war. »Alex! Bist du hungrig?«
    »Nein, danke.«
    »Dann solltest du wenigstens etwas trinken. Auf langen Reisen verliert der Körper viel Flüssigkeit.« Er gab einem der Wächter einen kurzen Befehl auf Russisch, der daraufhin verschwand und mit einem Glas Grapefruitsaft zurückkehrte. Alex zögerte, bevor er das Glas an die Lippen führte, weil er sich daran erinnerte, was mit Kirijenko geschehen war. Sarow lächelte. »Du brauchst keine Angst zu haben«, sagte er. »Es ist nur Grapefruitsaft. Keine weiteren Zutaten.«
    Alex trank. Nach dem langen Schlaf wirkte der kühle Saft erfrischend.
    »In ungefähr dreißig Minuten werden wir in Edinburgh landen«, sagte Sarow. »Wir befinden uns bereits im britischen Luftraum. Ist es nicht schön, wieder zu Hause zu sein?«
    »Sie könnten mich doch einfach hier abwerfen. Ich nehme dann den Zug nach London.«
    Sarow schüttelte humorlos den Kopf. »Ich fürchte, das geht nicht.«
    E inige Minuten später begann der Landeanflug. Der Pilot war per Funk mit dem Flughafen verbunden und hatte dem Tower bestätigt, dass dies nur ein gewöhnlicher Zwischenstopp war, um das Flugzeug aufzutanken. Er würde keine Passagiere absetzen oder an Bord nehmen und brauchte deswegen auch keine entsprechende Erlaubnis. Das alles war schon lange vorher mit den Flughafenbehörden geklärt worden, um die Zwischenlandungen so problemlos wie möglich zu machen. Und trotz Sarows Befürchtungen hatte die britische Regierung die mutmaßlichen VIP-Passagiere nicht zu einem diplomatischen Frühstück nach Edinburgh eingeladen!
    Das Flugzeug stieß durch die Wolkendecke, und Alex, der sein Gesicht an die Scheibe presste, sah plötzlich eine Landschaft mit Miniaturhäusern und Miniautos. Statt der glänzenden karibischen Sonne herrschten hier graues Licht und unbestimmtes Wetter, eben das, was man unter einem richtigen schottischen Sommertag verstand. Alex überkam ein Gefühl der Erleichterung. Er war zurück! Aber zugleich wusste er, dass Sarow ihn unter keinen Umständen von Bord lassen würde. Eigentlich wäre es weniger grausam gewesen, wenn sie in Grönland oder Norwegen aufgetankt hätten. Jetzt war ihm nur noch ein letzter Blick auf seine Heimat vergönnt. Das nächste Mal, wenn er sie sah, würde sie vielleicht verseucht sein, und mehrere Generationen lang würden dort keine Menschen mehr leben können. Alex griff in seine Hosentasche. Seine Hand schloss sich um die Modellfigur von Michael Owen. Er hatte nicht mehr viel Zeit.
    Eine Warnlampe mit dem Symbol für »Anschnallen« leuchtete auf. Kaum einen Augenblick später spürte Alex den Druck auf seinen Ohren, als sie immer tiefer sanken. Er sah eine Brücke, die eine weite Strecke des Wassers überspannte und die aus der Höhe sehr zerbrechlich aussah. Das musste wohl die Forth Road Bridge sein. Und im Westen erblickte er Edinburgh mit seiner Burg, die aus dem Häusergewirr

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