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Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Titel: Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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fällt ihm manchmal sehr schwer, zwischen Fantasie und Wirklichkeit zu unterscheiden.«
    »Aber wie ist er aus dem Flugzeug gekommen?«, fragte Prescott.
    »Nun, er muss sich davongeschlichen haben, als gerade niemand hinschaute. Er hat natürlich keine Erlaubnis, britischen Boden zu betreten.«
    »Ist er Brite?«
    »Nein.« Sarow packte Alex am Arm. »Und jetzt müssen wir zum Flugzeug zurück. Wir haben noch eine lange Reise vor uns.«
    »Noch einen Augenblick!« So einfach wollte Prescott diese Leute nicht davonkommen lassen! »Es tut mir sehr leid, Sir, aber Ihr Sohn hat eindeutig die britische Grenze überschritten. Und Sie übrigens auch. Das kommt einem Grenzzwischenfall gleich. Sie können auf dem Flughafen von Edinburgh nicht einfach herumspazieren! Ich werde darüber Bericht erstatten müssen.«
    »Ich verstehe. Selbstverständlich.« Sarow schien sich nicht im Geringsten beirren zu lassen. »Ich muss den Jungen wieder zum Flugzeug bringen. Aber mein Assistent wird Ihnen alle Einzelheiten mitteilen, die Sie brauchen. Wenn nötig, wird er Sie auch zu Ihrem Vorgesetzten begleiten. Und danke, dass Sie meinen Sohn daran gehindert haben zu telefonieren, M r Prescott. Das hätte für uns alle sehr peinlich werden können.«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte sich Sarow um, packte Alex’ Arm mit hartem Griff und führte ihn aus dem Büro.
    Eine knappe Stunde später hob der Learjet wieder ab. Der letzte Teil seiner Reise hatte begonnen. Alex saß am selben Platz wie zuvor, mit dem Sicherheitsgurt an den Sessel geschnallt. Und außerdem mit Handschellen. Sarow hatte ihm nichts angetan; er schien Alex’ Anwesenheit gar nicht mehr zu bemerken. In gewisser Weise war das besonders Furcht einflößend. Alex hatte Wutausbrüche, brutale Gewalt, ja sogar einen schnellen Schuss aus Conrads Pistole erwartet. Aber Sarow hatte ihm nichts getan. Von dem Augenblick an, als Alex das Flugzeug wieder betreten hatte, hatte ihn der Russe nur flüchtig angesehen. Natürlich hatte er Probleme bekommen: Die Explosion im Flugzeug und Alex’ Sprung aus der Tür waren beobachtet worden; Fragen waren gestellt worden. Der Pilot hatte per Funk ständig in Kontakt mit dem Kontrollturm gestanden. Explosion? Ja, ein defektes Mikrowellengerät sei explodiert. Und der Junge? Bei dem Passagier im Flugzeug handle es sich um General Alexei Sarow, der zum Personal des russischen Präsidenten gehöre. Der General reise mit seinem Neffen. Der Junge sei seh r … nun, unberechenbar. Ein dummer Streich, sicher, aber jetzt sei alles wieder unter Kontrolle.
    Wäre dies ein gewöhnlicher Privatjet gewesen, hätte man zweifellos die Polizei gerufen. Aber der Jet war auf den Namen Boris Kirijenko registriert. Der Besitzer des Flugzeugs genoss diplomatische Immunität. Kurz gesagt, die britischen Behörden hatten sofort erkannt, dass es weit weniger Probleme bereiten würde, beide Augen zuzudrücken und den Jet starten zu lassen.
    Prescotts Leiche wurde erst vier Stunden später gefunden. Er saß, in sich zusammengesunken, in einem Schrank, in dem Büromaterial gelagert wurde. Sein Gesichtsausdruck zeigte Überraschung. Und zwischen seinen erstaunten Augen befand sich ein einziges, kreisrundes Loch.
    Doch zu diesem Zeitpunkt befand sich der Learjet schon im russischen Luftraum. Und während in Edinburgh endlich Alarm geschlagen und die Polizei gerufen wurde, verdunkelte der Pilot gerade die Beleuchtung in der Kabine, um über der Halbinsel Kola den letzten Landeanflug einzuleiten.

Am Ende der Welt
    F lughäfen sehen fast nirgendwo auf der Welt schön aus, aber der in Murmansk überbot alle Rekorde an Hässlichkeit. Beton, offenbar planlos mitten ins Nichts gekippt. Das ganze Areal wirkte schon aus der Luft wie eine Fehlplanung. Vom Boden aus betrachtet, bestand der Flughafen vor allem aus einem niedrigen Terminal aus Glas und tristem grauem Zement. Auf dem Dach hatte man acht weiße Buchstaben montiert:
    MYPMAHCK
    Alex fiel es nicht schwer zu erraten, was die kyrillischen Buchstaben bedeuteten: Murmansk. Eine Stadt mit Tausenden Einwohnern. Er fragte sich nur, wie viele von ihnen in zwölf Stunden noch am Leben sein würden.
    Er war jetzt mit Handschellen an einen der beiden Wächter gefesselt, die von Skeleton Key mitgeflogen waren. Sie führten ihn über eine völlig leere Landebahn. Offenbar hatte es erst kürzlich geregnet, denn der Asphalt war nass, ölverschmiert und voller schmutziger Wasserlachen. Andere Flugzeuge waren nicht zu sehen; der

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