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Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall

Titel: Skeleton Key: Alex Riders Dritter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony Horowitz
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krachte ein einzelner Schuss: Ein Mann versuchte sich zu verteidigen. Eine Granate flog in hohem Bogen durch die Luft und auf das Barackendach. Eine Explosio n – die halbe Wand wurde hinausgeblasen und zersplitterte. Wie riesige Streichhölzer flogen die Holzteile durch die Luft. Alex schloss die Augen. Als er sie wieder öffnete und hinüberblickte, war auch das Fenster zerstör t – und mit ihm wahrscheinlich der Mann, der von dort zurückgeschossen hatte.
    Der Angriff war ohne jede Vorwarnung erfolgt. Sarows Männer waren sehr gut bewaffnet und hervorragend ausgebildet. Die wenigen russischen Soldaten, die den Hafen bewachten, hatten geschlafen. Es war sehr schnell vorbei. Die Sirene verstummte. Rauch stieg aus den zerstörten Gebäuden auf. Im Wasser trieb eine Leiche mit dem Gesicht nach unten. Der Hafen war eingenommen, befand sich in Sarows Gewalt.
    Der Fahrer stieg aus dem Lastwagen, ging vorn um das Fahrzeug herum und öffnete die Tür auf Alex’ Seite. Da seine Hände immer noch gefesselt waren, hatte Alex beim Aussteigen große Mühe. Sarows Männer bereiteten offenbar bereits die nächste Phase des Plans vor. Die Leichen wurden fortgeschafft; einer der Lastwagen fuhr rückwärts an die Kante des Kais heran. Der Kommandant, der Sarow am Flughafen begrüßt hatte, brüllte einen Befehl. Die Soldaten verteilten sich und nahmen Positionen ein, die vermutlich schon vor Monaten genau festgelegt worden waren. Es war zwar unwahrscheinlich, dass jemand Zeit gehabt hatte, Alarm auszulösen, aber falls doch eine Truppe aus Murmansk in das Hafengelände einzudringen versuchte, würde sie auf eine wirkungsvolle Verteidigung stoßen. Sarow und Conrad standen abseits. Sarow starrte in eine bestimmte Richtung, und Alex folgte seinem Blick.
    Dort lagen sie: die U-Boote!
    Alex stockte der Atem. Die U-Boote, um die sich alles drehte! Es lagen nur vier Boote vor Anker, aufgedunsene Stahlmonster, halb untergetaucht im Wasser, jedes mit Stahltrossen gesichert, die dicker waren als ein starker Männerarm. Sie trugen weder Kennzeichen noch Flaggen. Offenbar hatte man sie mit einem Schutzanstrich aus Erdöl oder Teer versehen. Ihre gepanzerten, klobigen Kommandotürme waren weit zum Heck versetzt. Alex lief es kalt über den Rücken. Nie hätte er sich träumen lassen, dass eine Maschine tatsächlich das Böse verkörpern konnte, aber genau das taten diese Schiffe. Sie waren so dunkel und abschreckend wie das Wasser, das über ihre Decks plätscherte. Sie sahen aus wie die furchtbaren Bomben, zu denen sie auch tatsächlich geworden waren.
    Drei der U-Boote waren in einer Reihe an der Seite des Hafens vertäut, das vierte lag weiter draußen im Meer in einer anderen Bucht. Alex sah einen Kran am Ende des Kais, direkt am Ufer. Vor Jahren mochte er vielleicht einmal gelb gewesen sein, aber inzwischen war die Farbe zum größten Teil abgeblättert. Die Krankabine, zu der eine Leiter hinaufführte, befand sich höchstens zehn Meter über dem Boden. Der Arm des Krans zeigte nach oben, ab dem Mittelgelenk nach unten, sodass er aussah wie Hals und Kopf eines riesigen Vogels. Statt eines Hakens hing eine dicke Metallplatte am Kranarm, die wie ein überdimensionaler Badewannenstöpsel wirkte. Die Platte hing an Ketten und war durch Stromkabel mit dem Kransockel verbunden.
    Conrad rief dem Fahrer etwas zu, der daraufhin Alex zu einem stabilen Geländer am Rand des Kais führte. Die Absperrung sollte offensichtlich verhindern, dass Menschen ins Wasser fielen, und war am Boden festgeschraubt. Der Fahrer schloss eine von Alex’ Handschellen auf und führte ihn wie einen Hund zu dem Geländer, wo er ihn mit der freien Handschelle anschloss. Alex stand jetzt alleine im Zentrum des ganzen Spektakels. Er zerrte versuchsweise an der Kette, aber natürlich war das sinnlos. An Flucht war nicht mehr zu denken.
    Er musste tatenlos zusehen, wie zwei von Sarows Soldaten die Bombe mit größter Sorgfalt aus dem Laster hoben. Die Anstrengung zeichnete sich auf ihren Gesichtern ab, als sie die Bombe zum Rand des Kais trugen und auf den Boden stellten, nur ein paar Meter von dem Kran mit der Metallplatte entfernt. Sarow ging hinüber und Conrad schleppte sich hinter ihm her. Im Vorbeigehen warf Conrad Alex einen Blick zu, wobei sich seine Mundwinkel zu einem spöttischen und zugleich hasserfüllten Grinsen verzogen.
    Sarow griff in die Tasche seines Jacketts und holte die Plastikkarte heraus, die er Alex im Flugzeug gezeigt hatte. Einen Augenblick lang

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