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Skelett

Titel: Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Gummikeile unter die zum Korridor führende Tür und warf dann einen Blick in das große, modern eingerichtete Badezimmer mit WC. Eine Glastür führte in die Duschkabine. Am liebsten hätte Paula noch geduscht, war dafür aber einfach zu müde.
    Sie wusch sich stattdessen an dem marmornen Waschbecken und putzte sich die Zähne. Als sie ins Schlafzimmer zurückkam, betrachtete sie amüsiert das riesige Bett. Um da hinaufzukommen, braucht man ja fast eine Leiter, dachte sie.
    Als sie die Bettdecke zurückschlug, sah sie eine große Wärmflasche aus Gummi, die das Bett inzwischen wohlig aufgewärmt hatte. Paula legte sich hinein, zog an der Lichtschnur, die von der Decke herabhing und schaltete so die Wandlampen aus. Schlagartig wurde es stockdunkel, und Paula schlief auf der Stelle ein.
     
    Im Traum stand Paula mitten im eiskalten Moor nahe der Stelle, wo sie das Skelett gefunden hatten. Über den Schädel der Leiche beugte sich eine düstere, in einen Umhang mit Kapuze gehüllte Gestalt.
    Der Albtraum nahm an Heftigkeit zu. Die vermummte Gestalt schwang ein großes Messer mit gezackter Klinge und schnitt damit einen Fetzen Fleisch von der Seite des Schädels ab. Als Paula den Mund öffnen und schreien wollte, legte sich ihr von hinten eine Knochenhand auf die Schulter.
    Paula versuchte, sich loszureißen und wegzulaufen, aber ihre Beine versagten ihr den Dienst, als wäre sie im Moor stecken geblieben. Von weißen Nebelschwaden umwabert, vollendete die Gestalt mit der Kapuze ihr schreckliches Werk an dem Schädel, und als die Tat vollbracht war, drehte sie sich langsam um, sodass das Sägemesser mit der gezackten Klinge in Paulas Richtung zeigte. Das Gesicht der vermummten Gestalt konnte sie immer noch nicht erkennen.
    Dann vernahm Paula über sich ein Geräusch, das sich wie der Flügelschlag eines Riesenvogels anhörte, und als die Gestalt ebenfalls nach oben blickte, sah Paula, dass es sich um Mrs Brogan handelte. Die Haushälterin lächelte böse und zeigte dabei ihre kleinen, scharfen Zähne. Paula versuchte den Arm zu heben, um Mrs Brogan einen Schlag zu versetzen, konnte ihn aber nicht bewegen. Auch beim zweiten Versuch, zu schreien, brachte sie keinen Ton heraus. Ob dieser Umhang mit Kapuze wohl die Kleidung der Sekte war, von der Mrs Brogan ihr erzählt hatte? Und dann hörte Paula, deren eigene Ohnmacht sie zutiefst erschreckte, einen dumpfen Schlag und schreckte hoch.
    Sofort war sie hellwach. Draußen im Korridor knarrten die Fußbodenbretter.
    Paula griff nach der Lichtschnur über ihrem Kopf und zog daran. Als die Wandlampen aufflammten, erkannte sie, dass niemand bei ihr im Zimmer war.
    Leise rollte sie sich an den Rand des Bettes, nahm die Beretta, die sie sicherheitshalber auf den Nachttisch gelegt hatte, und stand auf. Als sie auf Zehenspitzen zur Tür schlich, sah sie, dass diese einen Spalt weit offen stand. Jemand hatte versucht, in ihr Zimmer zu gelangen, war aber am Widerstand der Gummikeile gescheitert. Vor der Tür knarrten abermals die Fußbodendielen. Paula kickte die Keile beiseite, riss die Tür auf und sah hinaus.
    Vor ihr stand der vollständig bekleidete Tweed, der ein besorgtes Gesicht machte. Paula zog ihn zu sich ins Zimmer und schloss leise die Tür.
    »Was ist passiert, Paula?«, fragte Tweed. »Sie sind ja kreidebleich.«
    »Ich hatte einen Albtraum, aber das ist nicht so wichtig. Was machen Sie draußen auf dem Gang?«
    »Ich habe gerade den Hubschrauber landen hören und wollte hinunter, um Buchanan zu suchen. Aber Sie gehen jetzt schön wieder zurück ins Bett.«
    »Auf gar keinen Fall. Ich komme mit Ihnen.«
     
    Unten in der menschenleeren Halle, in der immer noch Licht brannte, bückte sich Tweed, um den Hausschlüssel unter dem Teppich hervorzuholen. Als er Larry davon unterrichtet hatte, dass er eventuell noch einmal aus dem Haus müsse, sobald die Polizei eintreffe, hatte dieser ihm das Versteck des Schlüssels gezeigt und auch die Zahlenkombination der Alarmanlage verraten.
    Obwohl Tweed und Paula sich die Mäntel angezogen hatten, traf sie die Kälte draußen wie ein Schock. Tweed reichte Paula eine der beiden Taschenlampen, die er mitgebracht hatte.
    »Seien Sie vorsichtig, und bleiben Sie immer auf dem Weg.«
    »Da vorn scheint ja einiges los zu sein«, sagte Paula, während sie Tweed durch das Moor folgte.
    Direkt neben der Fundstelle der Leiche stand auf dem Weg ein Hubschrauber, vor dem viele mit Taschenlampen bewaffnete Polizisten herumliefen.
    »Buchanan hat

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