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Skelett

Titel: Skelett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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geglättet und getrocknet. Folgendes stand darauf: Jacko Kenwood, Börsenmakler, Haldon Street.«
    »Sie sind nicht mit Gold aufzuwiegen, Professor Saafeld. Dafür lade ich Sie zum Essen ins beste Restaurant der Stadt ein, sobald ich wieder etwas Luft habe.«
    Tweed legte auf und wandte sich zum Gehen.
     
    Als Tweed und Paula bei Gantia ankamen, waren die Betriebstore geschlossen.
    »Heute werde ich mal nicht in diese Gegensprechanlage säuseln«, sagte Tweed und drückte so lange auf die Hupe, bis sich jemand hinter einem der Fenster im ersten Stock regte.
    »Sie können aufhören«, sagte Paula und legte Tweed eine Hand auf den Unterarm. »Ich glaube, Lucinda hat uns gesehen. Sie öffnet uns bestimmt das Tor.«
    Sie hatte kaum zu Ende gesprochen, da schwangen beide Flügel des Tores ferngesteuert nach innen. Tweed gab so heftig Gas, dass die Kieselsteine aufspritzten, und trat vor der Eingangstür zum Verwaltungsgebäude dann abrupt auf die Bremse. Paula, die nach vorn in den Sicherheitsgurt geschleudert wurde, sandte einen verzweifelten Blick gen Himmel.
    Lucinda trat aus der Tür und begrüßte sie lächelnd. »Herzlich willkommen bei Gantia. Langsam gewöhne ich mich daran, dass Sie beide ohne jede Vorwarnung bei mir auftauchen.«
    »Eigentlich wollte ich mit Larry sprechen«, sagte Tweed.
    »Es ist dringend.«
    »Bei Ihnen ist immer alles dringend«, sagte sie neckisch.
    »Aber kommen Sie doch mit nach oben. Larry ist in seinem Büro. Bestimmt redet er gern mit Ihnen.«
    »Danke«, sagte Tweed.
    Sie stiegen in den Aufzug, wo Tweed sofort seinen Mantel auszog. Es war sehr warm in dem Gebäude. Lucinda nahm ihm den Mantel ab und sah Paula fragend an, aber sie schüttelte den Kopf und behielt den ihren an. Oben angekommen, gingen sie einen langen Korridor entlang, dessen Wände mit diversen Van-Gogh-Drucken geschmückt waren.
    »Ich mag van Gogh sehr«, sagte Tweed. »Wer hat die Drucke ausgesucht?«
    »Das war Larry«, sagte Lucinda. Sie blieb vor der nächsten Tür stehen und klopfte.
    Von drinnen war Larrys unverwechselbare Stimme zu hören. »Kommen Sie doch bitte herein.«
    Ein freundlicher Mensch, dachte Tweed, der Unhöflichkeit ebenso wenig leiden konnte wie arrogante Menschen, die sich für etwas Besonderes halten.
    Als sie eintraten, erhob sich Larry Voles von seinem großen Schreibtisch vor dem Panoramafenster und kam ihnen entgegen. Er trug einen weißen Pullover mit Polokragen und dazu weiße Hosen. Paula fand, dass er darin ausgesprochen gut aussah. Außerdem hat er ein nettes Lächeln, dachte sie, und trotzdem nimmt man ihm die Führungskraft ab. Voles war der perfekte Manager.
    »Ich habe gesehen, wie Sie unten aus dem Auto gestiegen sind, und gehofft, dass Sie zu mir wollen«, sagte er, bevor er Paula auf beide Wangen küsste. »Nehmen Sie doch bitte Platz. Was darf ich Ihnen anbieten? Kaffee oder etwas Stärkeres?«
    Tweed und Paula entschieden sich für Kaffee, und während Lucinda aus dem Zimmer ging, um ihn zu holen, führte Larry seine Besucher zu einer großen Couch. Er wartete, bis sie sich gesetzt hatten, bevor er für sich selbst einen Sessel heranzog. Der Mann hat wirklich Manieren, dachte Paula.
    »Wie kann ich Ihnen behilflich sein?«, fragte Larry gerade, als Lucinda mit einem Tablett zurückkam. Sie stellte es auf einen kleinen Beistelltisch und verließ wortlos das Zimmer.
    »Wir ermitteln immer noch in einer Serie von äußerst brutalen Morden«, sagte Tweed eindringlich. »Deshalb muss ich auch Ihnen einige persönliche Fragen stellen. Wo haben Sie sich vor drei beziehungsweise vier Monaten aufgehalten?«
    »Muss ich daraus schließen, dass Sie mich zu den Verdächtigen zählen?«, fragte Larry lächelnd.
    »Wir ermitteln in alle Richtungen«, sagte Paula eilig.
    »Die Frage kann ich Ihnen auch ohne einen Blick in meinen Terminkalender sofort beantworten.« Larry lächelte immer noch. »Ich war auf Geschäftsreise in den Vereinigten Staaten und habe dort einige unserer wichtigsten Kunden besucht. Das war auch deshalb vonnöten, weil Michael, immerhin unser Vertriebsleiter, zu dem Zeitpunkt bereits verschwunden war. Es gibt bei uns zwar noch zwei andere leitende Angestellte, die für den Vertrieb zuständig sind, aber keiner von beiden hat Michaels Format. Leider war die Hälfte der Kunden, mit denen ich zusammentreffen wollte, nicht für mich zu sprechen, weil sie an irgendwelchen Golfturnieren teilnehmen mussten. Ist denn das zu glauben?«
    »Heißt das, dass Sie für manche

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