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Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Titel: Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Gray
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Meile.«
    Frische Luft! Noch bevor die Fahrstuhltüren sich öffneten, konnte Gillie bereits die Luft von draußen riechen, die durch irgendwelche Ritzen zu ihnen in die Kabine drang. An welchem Ort auch immer sie nun waren, er lag nicht mehr unter der Erde, und das genügte schon, um ihr Herz höherschlagen zu lassen. Taye ergriff ihre Hand und zog sie aus dem Aufzug hinter sich her. Da sie ohne ihn nicht so weit gekommen wäre – keiner aus ihrer kleinen Fluchtgemeinschaft hätte es geschafft –, sprach nichts dagegen, dass er die Führung übernahm. Er war der Held des Tages.
    Sie standen in einem Raum, der keinen Ausgang zu haben schien.
    »Sucht nach einem Riegel oder einer verborgenen Tür«, sagte die schwarzhaarige Frau.
    Bereits nach einer Minute stieß Silas auf die Abdeckung eines elektronischen Schlosses und klappte sie auf. Taye gab einen Stromstoß ab, und eine Tür sprang auf. Es roch nach staubigem Getreide. Nur zögerlich und schutzsuchend zusammengedrängt, bewegte sich die Gruppe in den nächsten Raum. Gillie konnte ihr eigenes Herz schlagen hören, solche Angst hatte sie.
    Sie rechnete fast schon damit, dass Rowan irgendwo in einer dunklen Ecke auf sie lauerte. Aber er durfte nicht auch nur einen von ihnen wieder in seine Gewalt bringen. Sie würden siegen.
    »Sieht aus wie auf einer Farm«, bemerkte einer der Männer leise; er besaß einen schleppenden texanischen Dialekt.
    »Wir müssen hier raus«, entgegnete Gillie. »Rowan könnte jeden Augenblick auftauchen.«
    Das rüttelte die anderen wach. Alle rannten zur Tür. Weiter hatten sie nicht geplant und auch nicht planen können. Ihre Probleme wurden sogleich offensichtlich: kein Geld, kein Auto, keine Straßenkleidung, keine Bleibe, keine Kontakte. Verdammt, sie trugen nicht einmal Schuhe. Sie sahen aus, als wären sie aus einer Irrenanstalt entflohen.
    Und wenn sie zusammenblieben, würden sie noch mehr auffallen und leichter zu verfolgen sein. Gillie widerstrebte es zwar, sich von den anderen zu trennen, aber sie wollte auf keinen Fall riskieren, von Rowan eingeholt zu werden.
    Draußen stand die Sonne hoch am Himmel, sodass Gillie geblendet war. Sie schluchzte und fing heftig an zu zittern. Taye fasste sie an der Schulter und hielt sie sanft fest.
    »Schon gut. Wir haben es geschafft.«
    Micor war ein gutes Stück weit weg. Søren kannte die Gegend. Doch diesen Hof hätte er ohne Rowans Hilfe niemals gefunden. Scheißkerl!
    Er bog auf eine schlecht gepflasterte Straße ein, danach in eine staubige Einfahrt, an dessen Ende ein altes weißes Farmhaus stand. Dort gab es auch Scheunen und Silos. Sogar die Felder waren bewirtschaftet, Herrgott noch einmal!
    »Wenn Sie mich verarschen –«
    »Tue ich nicht«, versicherte ihm Rowan rasch. »Sehen Sie das silberne Silo? Da müssen wir rein.«
    Søren stieg aus, lief um den Wagen herum, öffnete die Beifahrertür und zog den Wissenschaftler vom Sitz. Dann ließ er ihn vor sich hergehen. Er war fast am Ziel, kurz davor, Mia zu befreien und Lexie zu rächen und spürte so etwas wie Vorfreude. So hatte er es sich nicht vorgestellt, doch es würde ihm genügen.
    Und wenn es ihm gelänge, Mia zu retten, war das vielleicht ein Zeichen. Womöglich bedeutete es, dass Sühne möglich war. Doch zuerst musste er sie finden.
    Es gestaltete sich nicht besonders schwierig, in das Silo hineinzugelangen, da die Tür kein Schloss hatte. Warum auch? Die Kulisse war Tarnung genug.
    »Wie ich sehe, gefällt Ihnen die Raffinesse des Ganzen.«
    »Wer steckt dahinter?«
    »Ich kann leider nicht behaupten, dass es meine Idee gewesen sei. Ich habe das Projekt nur übernommen, als Dr. Chapman verstarb.«
    »Dem habe ich das also alles zu verdanken.«
    »Ja.« Rowan schien den Sarkasmus in Sørens Stimme nicht zu bemerken. »Sie sind wirklich außergewöhnlich. Bei all meinen Versuchen konnte ich solche Fähigkeiten, wie Sie sie besitzen, nicht erzielen. Haben Sie die vollkommene Kontrolle darüber?«
    »Das werden Sie leider nicht mehr erfahren. Weiter.«
    Rowan stolperte. »Stoßen Sie mich nicht so.«
    Nachdem er aus dem gleißenden Licht der Sonne in das dunkle Silo getreten war, tastete er sich an der Wand entlang bis zu dem Zahlenschloss für die verborgene Tür und öffnete diese. Dahinter erblickte Søren den Aufzug, von dem Rowan gesprochen hatte. Endlich. Er konnte es kaum fassen, dass es nach so langer Zeit nun endlich vorbei sein sollte.
    Seinen ursprünglichen Plan musste er jedoch aufgeben. Da Mias Leben auf

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