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Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Titel: Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Gray
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nun jedoch bei der Flucht mitbekommen hatte, waren es die Flüchtigen selbst gewesen, die das Labor zerstört hatten.
    Genau das musste sie sich vor Augen halten. Er war nicht tot. Das spürte sie irgendwie.
    Der Boden unter ihren nackten Füßen fühlte sich ganz kalt an. Kiefernnadeln stachen ihr in die Sohlen. Gott sei Dank hatten sie wenigstens sonniges Wetter, sonst wäre es unerträglich gewesen. Zu allem Überfluss wusste sie nicht, wo sie sich befand, in welche Richtung sie überhaupt lief oder ob sie irgendwo auf Hilfe stoßen würde. Sollte sie je wieder in die Zivilisation zurückfinden, wollte sie diese nie wieder verlassen. Asphaltierte Straßen waren gut, Einkaufszentren noch besser.
    Allmählich spielten ihre Beine nicht mehr mit. Es war lange her, seit sie etwas gegessen oder getrunken, geschweige denn geschlafen hatte. Und die Angst, die bislang so tapfer von ihr unterdrückt worden war, drohte nun die Oberhand zu gewinnen. Mia kämpfte dagegen an und rannte weiter. Wie sehr sie Wälder hasste! Bäume waren tückisch. Welcher Teufel hatte sie bloß geritten, dass sie von dem schönen, freien Feld in den Wald gelaufen war? Wie dämlich.
    Es kam ihr so vor, als würde sie bereits ewig laufen.
    Doch plötzlich lichtete sich der Wald. Schon eine ganze Weile konnte sie keine zusammenhängenden Gedanken mehr fassen und setzte nur noch einen Fuß vor den anderen. Ihre Füße waren mit blauen Flecken übersät und blutig, der graue Kittelanzug hing zerrissen an ihrem Körper herunter. Taumelnd gelangte sie auf eine Landstraße. Doch zu ihrem Leidwesen war weit und breit kein Auto zu sehen. Aber irgendwo mussten doch Menschen sein.
    Dem Zusammenbruch nahe, schleppte sie sich den Randstreifen entlang. Auf einmal sah sie ein Stück entfernt vor sich ein Licht schimmern, konnte jedoch nicht sagen, wie lange sie bis dahin noch brauchen würde. Sie raffte ihre letzte Kraft zusammen und begann wieder zu laufen. Hinter einer Biegung kam ein Haus in Sicht. Es war hübsch in den Waldrand eingebettet.
    In der Hoffnung, auf freundliche Menschen zu treffen, legte sie das letzte Wegstück bis zur Haustür zurück und klingelte. Wer hier wohnte, musste ein Idiot –
    »Was wollen Sie?«, fragte ein bärbeißiger alter Mann durch die Fliegengittertür hindurch.
    »Harold!«, rief eine Frau weiter hinten im Haus. »Wer ist das?«
    »Ein stinkender Hippie.«
    Mia konnte den Eindruck nachvollziehen. Ihr fehlten zwar die obligatorischen bunten Perlenketten, aber mit ihrem überaus lässig wirkenden Aufzug und den zerzausten Haaren passte sie durchaus in diese Schublade. »Es tut mir leid, dass ich sie störe«, krächzte sie, »aber ich brauche dringend Hilfe.«
    Der alte Mann wollte ihr die Tür vor der Nase zuschlagen, doch seine Frau schob ihn energisch beiseite. »Ach du meine Güte, sieh sie dir an! Was ist passiert?«
    Mist! Sie musste sich eine Geschichte ausdenken, in der keine irren Wissenschaftler, übermenschliche Fähigkeiten und unterirdische Geheimlabore vorkamen.
    »Ich war mit ein paar Freunden zelten«, begann sie. »So eine Zurück-zur-Natur-Aktion.« Gab es überhaupt Leute, die so etwas taten? »Irgendwo im Wald. Da hat uns ein Mann überfallen und alles gestohlen, sogar meine Schuhe. Wenn Sie mich in die Stadt bringen könnten, würde mir da bestimmt jemand weiterhelfen. Ich muss mich um einen Ersatzführerschein und neue Kreditkarten kümmern und –«
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Kommt ja gar nicht infrage. Unglaublich, was heutzutage alles passiert. In unserem Wald!«
    »War wahrscheinlich ein Hippie, der Geld für seine Drogen brauchte«, grantelte Harold.
    Seine Frau seufzte. Sie war ein zartes Persönchen mit fülligen weißen Haaren und strahlend blauen Augen. »Du schiebst alles auf die Hippies, selbst das Verschwinden deiner Lieblingskekse.«
    Zum ersten Mal sah Mia einen Funken Humor in den Augen des Ehemannes aufblitzen. »Hippies mögen Kekse. Das weiß doch wohl jeder.«
    »Verschon’ mich damit. Da quasseln wir hier dummes Zeug und lassen Sie halb ohnmächtig auf der Veranda stehen. Kommen Sie herein, meine Liebe. Nicht auszudenken, was Sie durchgemacht haben müssen.«
    »Das ist wirklich nett von Ihnen«, entgegnete Mia bibbernd.
    Das Haus war recht klein, aber gemütlich eingerichtet und ganz bezaubernd mit Kätzchen, Engeln und lauter ausgefallenen Strickarbeiten dekoriert. Mia kam sich viel zu groß und zu schmutzig vor, um in dieser Puppenstube herumzulaufen, doch wenn Harold

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