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Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat

Titel: Skin Game 02 - Verhängnisvoller Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Gray
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andere auch gewinnorientiert arbeiten.
    Nachdem er die Entscheidung gefällt hatte, schaltete er den Monitor in seinem Büro aus, drehte sich um und zog eine Spritze auf. Die schob er sich in die Kitteltasche und ging den Flur entlang. Er begegnete niemandem. Es war spät. Die Leute der Tagesschicht würden erst in ein paar Stunden kommen. Gut so, denn was er tun musste, sollte am besten im Dunkeln geschehen.
    Er zog einen Stempel aus der Tasche. Er gab es nur ungern zu, aber das Ding zu benutzen, bescherte ihm einen Kick. Es war ein bisschen wie Gott spielen. Bedächtig drückte er die Unterseite auf das Stempelkissen und dann auf das Deckblatt der Akte von 34-Q. Ein roter Abdruck fand sich nun darauf: ein Kreis mit dem Wort »beendet«.
    Mit seinem Schlüssel öffnete er die Zelle. 34-Q war an ihn gewöhnt und schrie nicht, als er sich näherte. Auf die anderen Mitarbeiter reagierte sie nicht so gelassen. Ihr Schaukeln unterbrach sie jedoch nicht. Sie wimmerte leise und knirschte mit den Zähnen. Wenn man die Kamerabilder auf dem Bildschirm sah, war nie so genau zu erkennen, wie sehr sie litt. Ein zärtliches Gefühl überkam ihn.
    »Schsch«, machte er. »Alles wird gut. Ich bin hier, um alles wieder gut zu machen.«
    Das war natürlich absolut unmöglich.
    Versuchsperson 34-Q zeigte nicht, ob sie ihn verstanden hatte. Sie wandte ihm nicht das Gesicht zu, sondern knirschte weiter mit den Zähnen, als könnte sie sich buchstäblich durchbeißen. Ihre Qual musste unvorstellbar sein, aber so war es besser. Das Projekt machte solche Fortschritte, da ließ sich ein gewisser Ausschuss nicht vermeiden.
    Da sie vor und zurück schaukelte, war es nicht so ganz einfach, ihr die Kanüle in den Arm zu stechen, doch dann sank sie nach wenigen Sekunden kraftlos zur Seite und wurde still. Er hatte durchsetzen können, dass dem Mittel, das den Herzstillstand bewirkte, ein starkes Sedativum beigemischt wurde, obwohl dies die Kosten erhöhte.
    Schließlich musste man nicht unnötig grausam sein.
    Dr. Rowan verließ die Zelle und schloss die Tür hinter sich. Ihm war leichter ums Herz, als er in sein Büro zurückging. Dort angekommen, rief er einen der Pfleger, einen großen Kerl mit stoischem Gesichtsausdruck, den jeder nur Silas Simpel nannte. Allerdings nur außerhalb von dessen Hörweite. Der erste und letzte Mitarbeiter, der so unklug gewesen war, den Spitznamen dem Pfleger gegenüber fallen zu lassen, hatte hinterher eine Platzwunde an der Stirn gehabt, die mit siebzehn Stichen genäht werden musste. Wenn er die Beleidigung begriff, war Silas weiteraus weniger beschränkt, als er herüberkam. Vielleicht war er lediglich schweigsam.
    Fünf Minuten vergingen, dann erschien der Mann mit einem Putzeimer in der Hand in der Tür. »Is’ was, Doc?«
    Sooft Rowan ihm auch schon gesagt hatte, dass sie nicht lustig sei, Silas blieb bei dieser Begrüßung. Diesmal ging Rowan darüber hinweg und gab dem Pfleger das Klemmbrett. »Es gibt eine Zelle zu säubern.«
    Silas stellte den Eimer neben die Bürotür. Er kannte die Prozedur. Innerhalb von zehn Minuten würde 34-Q im Verbrennungsofen liegen. Rowan überlegte träge, ob Silas wohl ein paar Worte für die Tote sprach, einen Moment lang still Abschied nahm oder ob er die Leiche umstandslos beseitigte. Es war unmöglich zu sagen, was hinter diesen ausdruckslosen, schwarzen Augen vorging.
    Dr. Rowan setzte sich an seinen Schreibtisch und schaltete den Computer ein. Sein Labor war nicht mit der übrigen Firma vernetzt. Die Arbeit da oben war nur Fassade. Falls es jemandem gelänge, die Firmencomputer zu hacken, würde er wertlose Forschungsarbeit finden, zum Beispiel über die langfristige Wirkung von Zucker und Koffein auf Schimpansen. Es amüsierte ihn, dass es Leute gab, die die Ergebnisse für nützlich hielten und meinten, ein Affe könne ihnen Rückschlüsse darüber geben, was gut für sie war.
    Das diente alles nur zur Ablenkung. Die Scheinwissenschaftler oben glaubten, sie wären mit ernsthafter Forschung für die Lebensmittelüberwachungsbehörde befasst und sollten gesündere Alternativen für zucker- und koffeinhaltige Lebensmittel finden. Als ob jemand darin Geld investieren würde.
    Rowan seufzte vor Bedauern über all das ungenutzte Potenzial von 34-Q und begann, seinen Bericht zu tippen.
    Die Nächte hasste Gillie am meisten.
    Sie bedeuteten zwar eine Erholungspause von den ständigen Tests; dann war sie nicht an Geräte angeschlossen und musste nicht alles Mögliche

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