Skinchanger: Wildes Blut - Winter, P: Skinchanger: Wildes Blut
nickte.
„Lass uns lieber weitersuchen.“
Nathan kehrte durchnässt zur Farm zurück, als Cecile ihm entgegeneilte.
„Gut, dass du da bist. Die Lupa!“
Er griff nach den Armen der Frau und sah sie streng an.
„Was ist mit ihr?“
„Devin kam zurück, und zuerst sah alles normal aus. Schmutzig und unterkühlt, nass bis auf die Haut, aber sie wirkte völlig bei sich. Dann ist sie mitten in der Stube zusammengeklappt, und ich glaube, sie hat hohes Fieber.“
Nathan schob die Frau beiseite und rannte ins Haus. Devin lag auf einem der Holzbetten, die erst am Nachmittag gefertigt worden waren. Vom Eingang her konnte er ihr Fieber riechen. Ihre Haut glühte, und ihr Gesicht glänzte gerötet. Die Augen flatterten unter den geschlossenen Lidern wie im Delirium. Als Nathan sie berührte, um sie auf die Seite zu drehen, fühlte er die Hitze durch das mit Schweiß durchtränkte Hemd. Die Wunden auf ihrem Rücken waren verheilt, bis auf die winzigen Narben, die auch bald verblassen würden. Er besah sich ihren Oberschenkel. Die Verletzung war vernarbt, aber geschwollen und gerötet. Das Fleisch pochte hitzig unter seiner Handfläche, als er sie darauf legte.
„Das ist eine Infektion. Ich brauche heißes Wasser und saubere Tücher. Cecile, desinfiziere das hier mit dem Wodka.“
Er zog sein langes Messer aus der Scheide, die er am Gürtel trug, und reichte es ihr. Als Cecile die blitzende Klinge in ihren Händen ängstlich betrachtete, hob er seinen strengen Blick.
„Ich muss die Wunde aufschneiden und das tote Blut abfließen lassen, sonst stirbt sie.“
Peter trat an das Bett. Er schien genauso gefasst wie Nathan.
„Kann ich helfen?“
„Bring die Kinder raus. Das ist nichts für ihre Augen. Such Jackson und Reece. Sag ihnen, was passiert ist.“
Der Junge nickte und ergriff Emmas Hand, die sich widerwillig aus dem Raum zerren ließ. Immerzu rief sie Devins Namen, während Lila und Corina ihnen folgten. Nathan hob Devins Kopf an.
„Hey, Lupa, hörst du mich?“
Ihre Augenlider hoben sich leicht, und ein Stöhnen drang von ihren trockenen Lippen.
„Hör mir jetzt gut zu, Devin. Ich muss dein Bein aufschneiden. Deine Wunde hat sich entzündet, und wenn ich nichts dagegen unternehme, wird sich der Eiter in deinem Körper ausbreiten. Das wird jetzt wehtun, und ich kann dir nichts gegen die Schmerzen geben. Aber du wirst das überstehen. Hörst du mich, du wirst das überleben.“
Ihre Atmung beschleunigte sich, und ein Krächzen drang aus ihrer Kehle. Devin packte sein T-Shirt und riss daran. Nathan beugte sich zu ihr hinab.
„Jackson … sag ihm, es ist okay.“
„Was ist okay?“
Ihr Kopf kippte zur Seite weg, und sie lag schlaff in seinem Arm. Die Bewusstlosigkeit war ein Segen für sie.
„Beeil dich, Cecile. Bring mir das Messer.“
Er reinigte ihre Haut mit dem heißen Wasser und setzte die Klinge an, gerade als ihre Ohnmacht wieder nachließ. Devins Schrei gellte durch die Nacht. Cecile rannte aus der Stube und erbrach sich auf der unteren Stufe der Veranda vor die Füße von Reece und Jackson, die mit Peter im Laufschritt zurückkehrten.
Jackson riss die Tür des Hauses auf, und der Geruch von Krankheit schlug ihm entgegen. Er stürzte zum Bett und ergriff Devins Hand. Sein Herz schlug kräftig und schnell in seiner Brust, und Verzweiflung lag in seinem Blick. Mit Küssen bedeckte er ihr Gesicht und schmeckte das Salz ihrer Tränen. Die Hitze ihrer Haut fühlte sich wie von Lava geküsst an. Sanft strich er ihr die nassen Strähnen aus der Stirn.
„Sie muss die Schmerzen schon eine Weile haben. Das hier ist nicht erst heute entstanden.“
Devins Hand schloss sich fest um Jacksons Finger, als Nathan begann, den Schnitt zu nähen. Sie biss die Zähne fest zusammen, stöhnte gegen den Schmerz und schloss die Augen. Als es vorbei war, sank sie erneut in eine tiefe Bewusstlosigkeit, sodass sie den brennenden Alkohol auf der Wunde nicht mehr spürte. Nathan deckte die Naht nur mit einem frischen Tuch ab, breitete behutsam eine Decke über sie aus und verließ mit Jackson das Haus. Der Native wusch sich in der Viehtränke das Blut von den Händen und Armen.
„Wird sie wieder gesund?“
Er zuckte mit den Schultern.
„Sie ist stark. Die Verletzung damals war ziemlich tief, und das hat sie weggesteckt.“
Mit dem ausgezogenen T-Shirt trocknete er sich ab.
„Sie bat mich, dir zu sagen, es sei okay.“
Jackson legte seine Stirn in Falten und sah ihn fragend an.
„Ich weiß nicht, was
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