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Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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kein Rasen, stattdessen jede Menge Autowracks. Über allem lag der Gestank von Schimmel, vielleicht noch eine Nachwirkung von Katrina – am schlimmsten war es in den leeren Häusern, die der Hurrikan beschädigt hatte und die nie instand gesetzt worden waren. Nicht in diesem Teil der Stadt. Von vorn kam der Geruch eines niedergebrannten Feuers. Ein Hausbrand. Nichts anderes roch so übel.
    Aus beinahe allen bewohnten Häusern dröhnte laute Musik – eine schrille Kakophonie von Drums und Bässen. Hier und da ergoss sich Licht in die Nacht. Der Geruch von Frittiertem. Menschen. Und überall war der Vamp zu riechen. Er hielt sich hier schon länger auf. Hatte mehrmals gejagt.
    Mit geweiteten Nasenlöchern blieb ich stehen. Drehte mich nach links. Ich roch noch einen Vamp. Seine Gefährtin , sendete Beast. Er hat sich ein Weibchen gemacht . Zu meiner Rechten knackte ein Ast. Von links drang leises Rascheln an mein Ohr. Und mit dem Geräusch kam auch der Geruch eines weiblichen Vamps.
    »Oh, Mist « , hauchte ich. Sie hatten mich umstellt, einer auf jeder Seite. Sie jagten mich .
    Einen Vamp konnte ich im Alleingang ausschalten. Das hatte ich bereits bewiesen. Aber nicht zwei, die mich gleichzeitig angriffen. Und wie ein Dummkopf war ich ihnen ohne die richtige Ausrüstung nachgejagt.
    Eine der Haustüren vor mir öffnete sich, und Musik drang heraus. Drei junge Männer traten aus dem Hellen ins Dunkle und schlossen die Tür hinter sich. Die Musik verstummte. Drei Schwarze, leicht gekleidet. Schwer bewaffnet. Ich roch Schweiß, Stahl und Waffenöl, Munition, Bier und Marihuana. »Sind Sie da ?« , rief einer. »Lady, die die Vamps jagt ?«
    »Mr. Leo meinte, wir sollten rauskommen und Ihnen Beistand leisten « , rief der andere. Ich hörte das Geräusch von Stahl, der auf Fleisch klatschte – eine herausfordernde Geste, wie um zu sagen: Komm doch und hol mich.
    »Wie heiße ich ?« , fragte ich laut und schlich schnell durch die Schatten in den Schutz eines leeren Hauseingangs, weg von der Stelle, wo ich gesprochen hatte. Von hier aus hatte ich die Männer und den männlichen Vamp vor mir, die Frau hinter mir.
    »Jane. Jane irgendwas Blödes .«
    Ich lachte leise. »Wenn Sie in der Mitte der Uhr stehen, und meine Stimme ist auf sechs Uhr, dann haben wir einen jungen männlichen Vamp auf ein Uhr und einen noch jüngeren weiblichen auf ungefähr sieben Uhr, hinter mir, der sich nähert. Wissen Sie, was es bedeutet, wenn ich sage, sie sind ›jung‹?«
    »Wild. Blutrünstig « , sagte wieder ein anderer. In seiner Stimme lag ein leichtes Zittern.
    »Glauben Sie, Sie drei werden mit dem Mann fertig ?«
    »Das schaffen wir « , sagte der, der als Erster gesprochen hatte.
    »Was haben Sie dabei ?« , fragte ich, wohl wissend, dass die Vamps alles hören konnten. Aber ich musste wissen, über welche Waffen meine Helfer verfügten. Ich vernahm ein fernes Rascheln. Der männliche Vamp hatte seine Aufmerksamkeit meinen neuen Freunden zugewandt.
    »Kreuze. Weihwasser von Vater John. Konzentriertes Knoblauchöl von Schwester Selieah. Sie ist eine Voodooheilerin .«
    »Wir haben alle Vampkiller « , ergänzte der Erste, »und ich hab eine Schrotflinte .«
    »Dann würde ich vorschlagen, Sie zielen nicht auf mich .« Bevor sie lachen konnten, sagte ich: »Da kommt Ihrer .«
    Die Frau brachte ganz in meiner Nähe trockenes Gras zum Wispern. Ich ging in die Knie und schob mich auf das Geräusch zu, weg von den drei Männern. Hinter mir griff der andere Vamp die Männer an. Die Flinte donnerte. Vamp und Mensch schrien. Leise schlich ich um eine Hausecke. Irgendwo in der Nähe erklang ein dumpfer Laut, aber durch das Echo der Schrotflinte konnte ich ihn nicht genau orten. Schummriges Mondlicht erhellte einen verdorrten Garten mit braunem Gras in den Ecken und entlang der Hausmauer. Vom Zaun standen nur noch ein paar vereinzelte Holzbretter. Etwas Weißes, Rostiges lag auf dem Boden. Eine Waschmaschine? Abgesehen davon war der Garten leer.
    Ein kaum wahrnehmbares Zischen ließ mich aufmerken. Eine Bewegung in der Luft. Ich nutzte Beasts Reflexe und duckte mich. Riss den Pflock hoch. Etwas Schweres landete auf mir, brachte mich zu Fall. Der Pflock traf sie in die Seite, zu tief. Zähne schlugen sich in meinen Unterarm, gruben sich in den Muskel. Ich schlug auf den Boden auf. Mein linker Arm und das Kreuz waren unter mir begraben. Wir rollten herum. Sie war ein wildes Tier. Verbiss sich in meinen Arm. Ich spürte einen Schmerz, als

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