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Skinwalker 01. Feindesland

Skinwalker 01. Feindesland

Titel: Skinwalker 01. Feindesland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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und europäischer Herkunft. »Man sagt, die Jägerin sei heute Abend anwesend. Sind Sie das ?«
    Als ich nickte, machte sie eine Art Tanzschritt um mich herum wie eine Katze, die vorsichtig eine Pfote nach der anderen aufsetzt, und atmete dabei tief ein. Nahm meine Witterung in sich auf. »Sie riechen so … gut. Würden Sie mich anrufen, wenn … diese unangenehme Geschichte ausgestanden ist ?« Sie blieb vor mir stehen und sah zu mir hoch. »Ich würde Sie gern näher kennenlernen .«
    Etwas in ihren Augen sagte mir, dass sie »kennen « im biblischen Sinne meinte. Ich Glückspilz. Ich schluckte. Ihre Augen lächelten. Und richteten sich auf meinen Hals.
    »Bettina. Pellissier möchte dich sprechen .«
    Wir drehten uns beide zu dem kleinen, rundlichen Mann neben ihr um. Ich hatte keine Ahnung, wie lange er dort schon gestanden hatte, aber der Ausdruck auf seinem Gesicht sagte mir, lange genug. »Bitte besuchen Sie mich doch einmal « , sagte sie und reichte mir eine Visitenkarte, die eben noch nicht in ihrer Hand gewesen war. Dann folgte sie dem Mann.
    »Okaaaay « , murmelte ich den Wänden zu. »Das nächste Mal sprühe ich mich mit einer ganzen Flasche Parfum ein .«
    Links von der Eingangshalle und dem Büfett befand sich eine Bar, an der drei Kellner echte Spirituosen, Wein und Bier ausschenkten, kein Blut. Ich holte mir ein zweites Glas Champagner und fuhr mit meiner Besichtigungstour fort. Hinter der Bar führte ein kurzer Korridor zu einem Musikzimmer mit ein paar Streichinstrumenten und einem Piano. Wahrscheinlich unbezahlbar. Ich fragte mich, wer wohl darauf spielte. Wahrscheinlich Leo. Es sähe ihm ähnlich. Gerade als ich das dachte, kam ein halbes Dutzend Vampire herein, und ein männlicher Vamp setzte sich ans Piano und begann eine martialische Melodie in die Tasten zu hämmern, so laut, dass es die Streicher aus dem Empfangsraum übertönte. Die anderen lachten über den kindischen Streich, und einer rannte los, um zu den menschlichen Musikern hinauszuspähen. Wahrscheinlich fanden sie sich urkomisch. Ich ging.
    Hinter einer Verbindungstür entdeckte ich eine leere, zweistöckige Bibliothek mit Ledersesseln und einer erstklassigen Stereoanlage, die leise Salsa spielte. Doch Salsa muss man laut hören. Ich zog die Tür zu und war beeindruckt, als von den lauten Klavierklängen nichts mehr zu hören war. Die Schalldämmung in diesem Haus war exzellent: Wenn man vorhatte, jemanden zu töten, musste man sich zumindest um die Schreie des Opfers keine Sorgen machen. Ich suchte eine Weile, bis ich die Fernbedienung der Anlage in einem Schränkchen in einer Nische fand, und stellte die Musik lauter. Tanzend aß ich Spanferkel und Lachs und studierte die Titel der Bücher in den Regalen. Einige waren in Englisch, andere in Französisch, Spanisch und vielleicht Latein. Und ein paar sahen aus, als wären sie Griechisch. Konnte Leo Griechisch?
    In einem Glasschaukasten waren auf Ständern vierundzwanzig ganz offensichtlich alte und wertvolle Tafeln aus gebranntem Ton, Metall und geschnitztem Holz ausgestellt. Ich konnte nicht widerstehen, ich musste einfach das Sicherheitssystem überprüfen. Es machte einen guten Eindruck. Ich winkte in die Hightech-Minikameras. Mal sehen, ob die Kameras sendeten. Als sich nur zwölf Sekunden später die Tür öffnete und Bruiser hereinkam, klopfte ich mir selbst auf die Schulter. »Nicht schlecht « , sagte ich und toastete ihm mit meinem Glas zu. Das beinahe leer war.
    »Ich glaube, Sie haben genug « , sagte er mit einem amüsierten Lächeln und nahm mir das Glas und den leeren Teller ab. »Mr. Pellissier möchte Sie sehen .«
    »Ach, ja ?« Ich nahm ihm das Geschirr aus der Hand und stellte es auf dem Schränkchen ab. »Tanzen Sie Salsa ?«
    »Seit Jahren nicht mehr « , erwiderte er.
    »Bei mir ist es auch ein Weilchen her « , sagte ich, ignorierte Beasts Belustigung über die Zweideutigkeit, drehte mich um und ergriff seine Hände. Eine legte ich auf meine Hüfte, die andere hielt ich fest, tippte mit dem Fuß auf und machte dann einen schnellen Vorwärtsschritt, sodass er den Rückwärtsschritt machen musste. Zu seiner Ehre muss gesagt werden, dass er gut mitging. Dann übernahm er entschlossen die Führung. Sehr sicher. Bei der Salsa macht man drei Schritte, Pause, drei Schritte. Der Tanz ist eine Abwandlung des Mambo, der wiederum ursprünglich von der Rumba abstammt, und dabei kommt man ordentlich in Bewegung.
    Bruiser machte einen Ausfallschritt mit mir, ließ den

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