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Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition)

Titel: Skinwalker: Fluch des Blutes (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Faith Hunter
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ist nicht gerade angenehm, vielleicht lockert ihm das die Zunge.«
    »Gut.« Ich stupste den Vamp mit der Stiefelspitze an. Er war kein schöner Anblick – eine frische, noch nicht ganz verheilte Narbe zog sich von der linken Braue an der Nase entlang über beide Lippen bis zur rechten Seite seines Kinns. Er sah hart aus, ein Kämpfer, dem vielleicht das Vampirleben als Gegenleistung für irgendein großes Opfer geschenkt worden war. Und ich hatte ihn auf der Party im Old Nunnery gesehen. »Wo sind die Hexen?«
    Er spuckte nach mir. Noch bevor die Spucke auf den Boden auftraf, hatte Derek ihm einen Tritt in die Seite verpasst. Er keuchte vor Schmerz. Ich kniete mich neben ihn, damit er meine Witterung roch. Und ich zog einen Vampkiller, mein Lieblingsmesser, mit einer vierzig Zentimeter langen Klinge und einem handgeschnitzten Griff aus Hirschhorn – ein Geschenk von Mollys Mann. Seine Augen weiteten sich. Als sein Blick dem meinem begegnete, lag eine hypnotische Kraft darin. »Lass mich frei.« Die Worte hallten in mir wider, weckten den dringenden Wunsch in mir, es zu tun. Beast legte eine Tatze auf mein Bewusstsein, drückte zu und gab mir die Beherrschung, die mir selbst fehlte. Ich holte Luft und spürte, wie sich der klebrige Befehl von mir löste. Er versuchte es noch einmal. »Lass mich frei, dann gebe ich dir alles, was du dir wünschst.« Er hatte einen leichten italienischen Akzent, offenbar war Englisch nicht seine Muttersprache.
    Derek schüttelte den Kopf. »Wir gehören zu Leo. Dadurch sind wir vor einer Bewusstseinskontrolle geschützt.«
    »Ich sag dir was, Freundchen«, sagte ich. »Du sagst mir, wo die Damours sind, dann lasse ich dich vielleicht leben.«
    Seine Augen wurden wieder menschlicher, das Rote wurde heller, die Pupillen kleiner. Vermutlich hatte er braune Augen, wenn er nicht im Angriffsmodus war. »Du unterwirfst dich mir nicht?«
    »Sie ist eine Rogue-Jägerin«, sagte Derek. »Sie unterwirft sich niemandem.« Er starrte die gegenüberliegende Wand an, das Gewehr im Anschlag, darauf bedacht, dem Vamp nicht in die Augen zu sehen, einen eigenartigen Ausdruck auf dem Gesicht.
    »Ich habe von ihr gehört. Ihr folgt ihr? Einer Frau ? Sie ist ja nicht einmal ein Mensch.«
    »Sie ist mehr Mensch als du. Und jetzt gib der netten Dame Antwort, sonst wird sie dich blenden. Ich weiß, dass du davon genesen kannst, aber es wird schmerzhaft sein. Und lange dauern.«
    Mehr Mensch als du? Nette Dame? Und er hatte nicht reagiert, als der Vamp gesagt hatte, ich sei kein Mensch … Toll. Kann man nicht mal ein Geheimnis oder zwei für sich behalten?
    »Was bist du? Du riechst nicht nach Hexe, wie meine Herrin und meine Herren.«
    Ich hatte richtig vermutet. Renée, ihr Bruder/Ehemann und der noch namenlose Bruder waren Hexen/Vamps und nicht mehr in Ketten, und niemand wusste, wie lange die Erwachsenen wieder bei Verstand waren. Sie waren Hexen und Hexer, die schwarze Magie praktizierten und trotz dieser Tatsache irgendwie die Säuberung überlebt hatten. Und sie opferten Hexenkinder in ihren Ritualen. Auf einmal passte alles zusammen.
    Ich drehte mich auf dem Absatz um und ging zurück zu den Angeketteten. Mit offenem Mund schnüffelte ich die Körper der beiden dreihundert Jahre alten Teenager aus der Familie Damours ab. Knurrend wichen sie zurück und rissen an ihren Ketten, versuchten mich zu fassen zu bekommen, an das Blut in meinen Adern zu kommen. Und dann roch ich es, ganz schwach, unter dem Geruch von Vamp. Beide Kinder hatten das Hexen-Gen.

20
    Kinderdieb. Stirb.
    Ohne ein weiteres Wort zu den Männern und dem Vamp rannte ich die Stufen hinauf in die Wohnung. Einen Mann streckte ich mit dem Messer nieder – einen Koch, dem Geruch seiner Kleider nach zu urteilen – , indem ich ihm mit dem Knauf des Vampkillers einen kräftigen Schlag auf den Kopf verpasste, und ließ ihn bewusstlos im Eingang zurück. Die Einrichtung war luxuriös, Rot und Weiß die dominierenden Farben, viel weißer Marmor, weiß gestrichenes Holz, viel roter Stoff. Vamps schienen die Farbe Blutrot für die Gestaltung ihrer Inneneinrichtung zu bevorzugen. Eigentlich nicht verwunderlich. Ich atmete tief ein, witterte. Es stank nach menschlichen Blutspendern, mehreren Vamps, Schmerz und Sex. Ich rannte von Raum zu Raum. In einigen standen Betten, in anderen nicht, in einem hing eine komplizierte Vorrichtung von der Decke, und auf einem Regal lagen Ketten und Instrumente eines blutigen Handwerks säuberlich aufgereiht. Auch

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