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Sklaven der Begierde

Sklaven der Begierde

Titel: Sklaven der Begierde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tiffany Reisz
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sagte Kingsley, bevor Stearns verschwinden konnte. „Danke.“
    „Wofür?“
    „Für den Ravel heute Nachmittag. Mon père aimait Ravel.“
    Ein paar endlose Sekunden starrte Stearns ihn einfach nur an. Kingsley schrumpfte förmlich unter seinem durchdringenden Blick, aber er hielt ihm stand, er blinzelte nicht und senkte nicht die Augen.
    „Dein Vater liebte Ravel? Dein Vater ist tot?“
    Kingsley nickte. „Et maman . Ein Zugunglück im letzten Mai. Du spielst wunderbar Klavier. Ich habe noch nie jemanden so gut Ravel spielen hören wie dich heute.“
    Stearns kam ins Zimmer zurück und blieb vor ihm stehen. Wieder spürte Kingsley seinen intensiven Blick und fühlte sich plötzlich ungewohnt schüchtern. Wie bitte, er und schüchtern? Er war gerade mal sechzehn Jahre alt und hatte schon mit knapp fünfzig Mädchen geschlafen. Und nicht nur mit Mädchen, auch mit Frauen. Einmal sogar mit der Frau eines Geschäftspartners seines Vaters.
    „Ich wurde auf den Namen Marcus Stearns getauft“, sagte Stearns schließlich. „Aber keiner hat mich je Marcus genannt.“
    „Warum nicht?“
    „Weil Marcus der Name meines Vaters ist und ich nicht der Sohn meines Vaters bin.“ Er sprach langsam und sehr bestimmt, es klang mehr nach einer Drohung als nach einer Information.
    „Kann ich irgendwas anderes zu dir sagen als Stearns? Das klingt so förmlich.“
    Stearns schien eine Weile überlegen zu müssen.
    „Vielleicht irgendwann mal.“
    Jetzt war Kingsley wirklich eingeschüchtert, aber aus irgendeinem Grund wollte er Stearns noch nicht gehen lassen. „Gibt es noch etwas, das ich wissen sollte?“, fragte er.
    Stearns blickte schweigend auf Kingsleys Koffer, der am Fußende eines der Betten stand. „Dein Bett steht direkt neben meinem“, sagte er dann.
    Bei diesen Worten spürte Kingsley ein seltsames Prickeln. Warum um alles in der Welt reagierte sein Körper auf diesen jungen Mann wie sonst nur auf ein schönes Mädchen? Kingsley konnte nicht aufhören, Stearns anzustarren, konnte nicht aufhören, sich auszumalen, welche Geheimnisse er hatte und wie es wäre, wenn er ihm diese Geheimnisse nachts ins Ohr flüstern würde.
    „Warum musst du so weit weg vom Kamin schlafen?“
    „Das mache ich freiwillig. Ich friere nicht so schnell. Und ja, etwas solltest du noch beherzigen.“ Er blickte Kingsley scharf an. „Weck mich nachts nicht auf.“
    Kingsley lachte auf. „Und wenn ich’s doch tue? Werde ich dann mit dem Tode bestraft?“
    Stearns drehte sich um und ging wieder zu Tür.
    „Oder mit etwas Schlimmerem.“

NORDEN
    GEGENWART
    Kingsley nahm das Seil und knüpfte einen Henkersknoten. Die junge Frau sah ihn misstrauisch an, als er ihr den Strick um den Hals legte und den Knoten sorgsam auf ihrer Kehle platzierte.
    „Das Spiel geht ganz einfach, chérie.“ Er ging einmal um sie herum und nickte beifällig. Hübsches Mädchen. Neunundzwanzig Jahre alt. Blaue Augen. Yogalehrerin oder irgendwas ähnlich Albernes. Heute Nacht würde er sie an ihre Grenzen bringen, und sie würde ihm hinterher dafür danken. „Ein Ende des Stricks liegt um deinen Hals. Das andere Ende …“ Er tippte mit dem Finger in ihre Kniekehle, bis sie, wie ein gut abgerichtetes Zirkuspony, das Bein anwinkelte. Er umfasste ihren Schenkel von hinten und zog ihn ein Stück in seine Richtung. Dann drückte er ihr Bein, das inzwischen in anmutiger Yogapose gestreckt war, hinter ihrem Rücken sanft nach oben und schlang das andere Ende des Stricks um ihre Fessel. „… kommt là , an deinen entzückenden wohlgeformten Knöchel. Du behauptest ja, dass du deine Yogapositionen stundenlang durchhalten kannst. Dann wollen wir doch mal sehen, wie lange du dein Bein so nach oben angewinkelt lassen kannst, wenn ich dich gleichzeitig in den Arsch ficke. Sobald du es sinken lässt, fängst du an, dich selbst zu würgen. Ganz einfach. Oui?“
    Sie riss die Augen auf und schluckte schwer.
    „Oui, Monsieur“ , flüsterte sie.
    „Bon . Und jetzt würde ich das Ganze gern noch ein bisschen straffer ziehen.“
    Er fesselte ihre Handgelenke an den Bettpfosten vor ihr und verkürzte den Abstand zwischen ihrem Hals und ihrem Knöchel um ungefähr zehn Zentimeter. Bislang sah es so aus, als hätte sie den Mund nicht zu voll genommen. Ihr Bein blieb oben, und sie konnte weiterhin frei durchatmen. Aber vielleicht würde sie ja in ihrer Konzentration gestört, wenn er anfing, sie ranzunehmen.
    Er liebte dieses Spiel.
    Kingsley zog ein Kondom und die Gleitcreme

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