Sklavin des Höhlenmenschen
nicht liegen. Er war bereit, sie Tag und Nacht zu begatten und zu fühlen, wie sein Schwanz von ihr gepresst wurde, bis er rote Flecken vor seinen Augen sah, und sein Saft tief in sie spritzte, um sie zu befruchten. Eine Lust wie mit ihr und in ihr hatte er noch nie gespürt. Weder mit Burri, noch mit den Sklavinnen, die ihm manchmal zur Verfügung gestanden hatten.
„Sie ist vielleicht nur meine Sklavin, aber sie gehört zu uns“, sagte er streng zur Alten. „Sie hat die Initiationsriten durchgemacht. Ich selbst habe sie bluten lassen, ihr habt es alle gesehen, und ich habe sie danach in Besitz genommen, wie der Ritus es verlangte.“
Die Alte erhob sich. „Nimm Burri in dein Haus. Du verlierst nichts dabei, sondern hast zwei Frauen zum Besteigen, und zwei, die für dich arbeiten. Und du machst dir Burris Sippe nicht zum Feind. Überlege es dir.“ Sie ging langsam hinaus, und Gandar blieb mit Siri allein in der der Hütte. Er sah sie an, dann schüttelte er den Kopf, seufzte, und ging ebenfalls hinaus.
Am nächsten Tag kam Burri in sein Haus. Ihre Sippe begleitete sie und übergab sie Gandar.
Sofort merkte Siri den Unterschied. Burri beanspruchte die besten Plätze für sich. Sie befahl Siri, ihre Felle herzugeben, breitete sie selbst dicht neben Gandars Lager aus. Sie stieß Siri vom Feuer fort, nahm ihr alles weg, was Gandar ihr geschenkt hatte, und gab ihr Arbeiten auf, die sie selbst auch hätte tun können. Siri wusste, dass Burri vor ihr hier mit Gandar gelebt hatte. Sie war seine Gefährtin gewesen, hatte nur ihm gehört und er nur ihr. Das tat weh. Es machte Siri unglücklich und ließ sie Dinge denken und an Dinge erinnern, die sie vor langer Zeit vergessen glaubte. An jene Tage, bevor sie vom Alten gefunden worden war und zu Ramas Sippe kam. An die Zeit, als sie bei den Frauen in der magischen Höhle gehockt war und gelernt hatte, wie man Kräuter, Asche, Blut und zerriebenen Stein mit Erde mischte und an den Wänden auftrug.
Kapitel 8
Es war eine gute Zeit, in der die Menschen des Dorfes nicht hungern mussten, in denen die Gottheit sie wärmte und lange Licht gab. Der See schenkte ihnen Fische, die die Frauen auf kleine Äste spießten, um sie trocknen zu lassen. Auf diese Art sorgten sie für die kalte Zeit vor, wenn das Nahrungsangebot zurückging. Ramas Volk hatte davon nichts verstanden, und wahrscheinlich, dachte Siri, war dies der Grund dafür, dass seine Sippe immer kleiner geworden war. Vielleicht lag es auch daran, dass sie die Sprache nicht so gut beherrschten wie diese Leute hier. Die Worte erlaubten ihnen, sich bei der Arbeit oder bei der Jagd zu verständigen. Das machte sie den anderen Menschen überlegen.
Ihr eigenes Volk dagegen betrachtete die Sprache als etwas Magisches. Sie dachte an die Worte, die man sie gelehrt hatte. Dass Worte Macht bedeuteten, und man sie niemals unbedacht verwenden sollte. Die Frauen, die ihr dies erzählt hatten, waren allerdings völlig verschieden von denen hier gewesen, die entweder demütig dem Willen ihrer Männer gehorchen mussten, oder die man in Sklavenhütten steckte. Sie waren vom Stamm hochgeachtet und sogar gefürchtet gewesen.
Je öfter sich Burri in den folgenden Tagen an Gandar drängte, Siri zur Seite schob und sie heimlich, wenn Gandar es nicht bemerkte, quälte und ihr Schaden zufügte, desto stärker kamen Siris Erinnerungen zurück, und Siri entdeckte, dass sie diese vergangene Zeit herbeisehnte. Sie versuchte, sich die Bilder der Frauen ins Gedächtnis zu rufen. Wenn Gandar sie nicht brauchte oder wollte, wenn die Arbeit getan war, so zog sie sich ans Ufer des Sees zurück und malte mit dem Finger Figuren in den feinen Sand. Malte die schlanken Frauen mit ihren Speeren, wenn sie im rituellen Tanz die Tiere herausforderten, um sie im Namen der Gottheiten zu töten. Malte sie mit hinaufgebundenem Haar, schlanken Gliedern. Wenn jemand kam, wischte sie schnell darüber, wusch den Sand wieder mit Wasser rein.
Und manches Mal saß die alte Sklavin bei ihr und sprach zu ihr. Und Siri hörte aufmerksam zu. Die alte Frau half ihr bei der Arbeit und besuchte sie oftmals, wenn Gandar nicht in der Hütte war. Sie versuchte einige Male, Siri dazu zu überreden, Gandar zu verlassen und mit ihr zu ihrem Stamm zurückzukehren – aber Siri lehnte immer ab. Sie gehörte Gandar. Und er gehörte ihr. So lange, bis Burri endgültig über sie siegte. An diesem Tag würde sie ihn verlassen und fortgehen.
Siri spürte Veränderungen in ihrem
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