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Sklavin des Höhlenmenschen

Sklavin des Höhlenmenschen

Titel: Sklavin des Höhlenmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Morell
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hockte vor unserer Hütte! Ich will sie dort nicht! Sie ist böse. Hat einen bösen Blick!“ Burri wies dabei mit gespreizten Fingern auf ihre eigenen Augen. „Sie soll dort nicht sitzen. Und deine Sklavin ist faul. Sie soll mehr arbeiten!“
    „Sie arbeitet weitaus mehr als du!“, fuhr Gandar sie an. „Du bist faul. Hätte ich nur ein Weib wie dich, müsste ich mein Leder selbst reinigen und mir selbst Feuerholz holen!“
    „Sie muss dennoch bestraft werden.“ Die tiefe Stimme des Dorfältesten erklang. „So ist das Gesetz der Sippe. Wenn Burri eine Sklavin schlägt, ist das ihr Recht.“
    „Aber die Rote ist nicht ihre Sklavin“, knurrte Gandar, „sondern meine. Ich habe sie mitgebracht, und wäre sie nicht eine Fremde, so wäre sie mein Weib.“
    „Willst du dich gegen unsere Gesetze stellen? Sie muss auf den Opferstein gebunden und geschlagen werden. Burri und ihre Sippe haben das Recht dazu, dies zu tun.“
    Gandar sah in Burris höhnisches Gesicht und wusste, dass seine Sklavin diese Schläge nicht überleben würde. Es war das Gesetz. Der Sklave oder die Sklavin, die aufbegehrt hatten, wurden auf den Stein gebunden und dann gingen diejenigen, die das Recht dazu hatten, um das Opfer herum und schlugen mit Stöcken auf es ein. Die meisten überlebten, denn Sklaven waren trotz aller Verachtung kostbar. Nur zu Hungerzeiten fielen die Strafen noch härter aus. Man prügelte sie zu Tode. Aber nun herrschte keine Not, alle hatten genug zu essen. Und dennoch sah er seine Rote schon tot und zerschlagen vor sich. Das würde er niemals zulassen. Er ballte die Fäuste. „Ich werde um sie kämpfen“, sagte er heiser. „Mit jedem deiner Sippe. Auch das ist mein Recht.“
    „Nur bei deinem Weib“, sagte der Dorfälteste.
    „Dann ist sie es von diesem Moment an. Und es steht mir allein zu, sie zu strafen, wenn sie mein anderes Weib angreift. Das ist meine Sache und nicht die der Sippe.“ Er wollte nach seiner Sklavin greifen, die hinter ihm stand, sie zur Bestätigung an der Hand fassen, aber als er sich nach ihr umwandte, war sie fort.
    c##~~~ Siri hatte das Dorf verlassen. Gandar fand sie am Rand des Sees außerhalb des Zaunes. Sie zeichnete mit einem Holzstab Figuren in den weichen Lehm des Ufers, sann darüber nach, auch über die Erinnerungen, die dabei in ihr hochstiegen. Dieses Mal dachte sie über das nach, was die Menschen im Dorf gesprochen hatten. Sie wollten sie bestrafen, sie schlagen, weil sie nur eine Sklavin war. Gandar hatte sie verteidigt, aber wie lange würde er dies tun? Wann würde er nachgeben, so wie er nachgegeben hatte, als Burri wieder zu ihm zurückkehren wollte?
    Gandar wurde zornig, als er sie sah. Aber nur deshalb, weil sie das schützende Dorf verlassen hatte und nicht, weil sie davongelaufen war. Er trat wütend vor sie hin, nahm ihr den Holzstab aus der Hand und schleuderte ihn weit ins Wasser. Dann trat er mit dem Fuß auf die Zeichnungen.
    Siri sprang auf. Als er sie packen wollte, entzog sie sich ihm mit einer flinken Bewegung. Er sah sich um. Es war gefährlich hier. Es war die Zeit, in der die Tiere zur Tränke kamen. Eine Frau wie Siri war eine leichte Beute. Er hatte zwar ganz instinktiv nach seinem Speer gegriffen, als er sie suchen gegangen war, aber trotzdem wollte er sie in Sicherheit wissen. Es machte ihn wütend, dass sie nicht sofort gehorchte. Er hatte Angst um sie und er war zornig, weil er für sie kämpfen wollte, sie vor den anderen beschützen. Und sie war einfach davongelaufen und kratzte mit einem Hölzchen im Lehm. Es ging um sein Leben und um ihres. Sie war wirklich dumm.
    „Wenn du das noch einmal tust, schlage ich dich wieder“, fuhr er sie an.
    Sie blieb stehen, sah ihm gerade in die Augen und warf den Kopf in den Nacken, dass ihr langes Haar wild zurückflog. Der Anblick zog seinen Blick sofort an. Aber es war nicht nur das. Etwas war geschehen, hatte sich verändert.
    Gandar begriff nicht, was da vor sich ging. Sie hätte sich schon längst wie sonst vor ihm auf den Boden werfen müssen, um ihn zu besänftigen. Stattdessen stand sie jedoch hochaufgerichtet vor ihm und hielt seinen Blick fest. In ihren Augen funkelten Feuer und Zorn, ihre Hände waren zu Fäusten geballt. Es stand ihr nicht zu, sich so zu benehmen, ihm Widerstand zu leisten, aber sie reizte ihn. Er wollte sie. Sofort. Jetzt noch mehr als sonst. „Komm her. Unterwirf dich. Ich muss dich strafen, weil du Burri angegriffen hast, sonst tun es die anderen. Aber ich werde nicht hart

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