Sklavin des Höhlenmenschen
„Ich war mit Dienerin der Gottheit unterwegs. Heilige Steine suchen. Heilige Orte sehen. Lernen. Magie“, fügte sie leiser hinzu.
„Du bist eine Sklavin der Gottheit?“ Gandar sagte dies sehr unbehaglich, als er sich an Siris Worte erinnerte, die sie zu den Dorfbewohnern gesprochen hatte.
„Ich wurde erzogen dazu. Dienerinnen mir viel gelehrt. Aber erst, wenn reif – wenn reif“, sie lächelte ihn an, „für Paarung mit Mann und bereit, Ritual zu vollziehen, dann ich werde zu Dienerin. Vorher Frauen sind nur Sklavinnen.“ Sie hielt ihm ihren Unterarm hin, strich mit dem Finger über die dunkel geritzten Zeichen. „Hier. Zeichen der Sklavin. Schlange. Nicht Vogel, wie du gemeint. Dann, wenn Dienerin, noch Zeichen hinzukommen. Wie bei alter Frau.“ Sie zeichnete mit dem Finger über ihre Haut, als wollte sie Symbole darauf malen. Sie machte einen Kreis. „Zeichen der Gottheit des Lichts. Dann Zeichen der Gottheit der Erde. Zeichen der Gottheit des Wassers.“ Sie nickte ernst. „Viele Gottheiten. Aber nur wenige Dienerinnen. Und große Magie - über Menschen und Tiere. Alte Dienerin mir viel erzählt.“
Gandar erinnerte sich an die Zeichen auf den Armen der Alten. „War sie … eine Dienerin der Gottheiten?“ Er war heiser, als er das sagte. Etwas wie Furcht hatte ihn erfasst. Die Alte war mächtig gewesen, hatte Burri beinahe mit einigen Worten getötet. „Kannst du das auch?“, fragte er weiter.
Siri sah ihn aufmerksam an. „Worte sprechen wie alte Dienerin?“
Er nickte nur.
„Viel vergessen“, sagte sie nachdenklich. „Und eben nicht reif gewesen, als verloren gegangen. Nein. Nein, nicht Macht.“
Gandar atmete erleichtert auf.
Sie sah es und lächelte, dann hob sie die Hand und strich über seine Wange. „Aber du nichts fürchten. Du Macht über mich. Du weißt meinen Namen.“ Sie brachte ihre Lippen zu seinen, als wollte sie ihm ihren Namen einhauchen. „Siri“, flüsterte sie. „Nicht vergessen. Auch wenn ich fort. Nie vergessen meinen Namen. Und jetzt du zu mir kommen. In meinem Leib ist große …“, sie suchte nach einem Wort, „Sehnsucht nach dir.“
Gandar umfasste sie. Siri schloss die Augen. Seine starken Arme schützten sie, hielten sie, vertieften den Schmerz nach ihm, obwohl er so nahe war. Aber nicht nahe genug.
Sie wollte ihn in sich, aber es war noch mehr als dieses Verlangen. Sie wollte ihn fühlen, schmecken, ihn ganz aufnehmen. Seinen Atem trinken. Atem war Leben. Sie kniete sich hin, brachte ihre Lippen knapp an seine und presste sie kurz darauf. Er sah sie überrascht an. Dann lächelte er und beugte sich ebenfalls vor. Ihre Lippen trafen sich ein weiteres Mal, der Druck wurde fester, er umschlang sie mit seinen Armen, spürte ihrem Atem nach, wie sie seinem nachfühlte. Langsam öffnete sich sein Mund, seine Zunge tastete nach ihren Lippen, strich darüber, um sie zu fühlen und zu kosten. Sie tat dasselbe. Noch nie hatte sie zugesehen, wie ein Pärchen sich auf diese Art mit den Lippen streichelte. Ihre Hände glitten über seine Schultern hoch, vergruben sich in dem langen, dichten Haar, hielten seinen Kopf fest, während sie an seinen Lippen knabberte, ihre Zunge darübergleiten ließ, seinen Atem – sein Leben – tief in sich hineintrank. Seine Zunge stieß weiter zwischen ihre Lippen vor, presste sie auseinander, sie kam ihm mit ihrer entgegen, sie leckten einander.
Siri glaubte vor Sehnsucht und Begierde vergehen zu müssen, sie drängte sich eng an ihn, als er sie zurückbog, bis sie vor ihm auf dem Rücken lag. Sein Schwanz war hart, als er in sie stieß und gleichzeitig seine Zunge in ihren Mund steckte – zuerst unbeholfen, dann im selben Rhythmus, wie sich sein Körper bewegte.
Siri stöhnte, klagte vor Lust. Sie schlang ihre Beine um seine Hüften, um ihn näher zu ziehen, rieb sich gleichzeitig an ihm, während er in sie hineinrammte, bewegte sich ihm entgegen, bot ihre Brüste seinen Händen, die sie umfassten. Und die ganze Zeit war sein Mund auf ihrem, sie tranken ihren Atem voneinander, schmeckten sich.
Mit einem Mal wurde der sehnsüchtige Schmerz, das Ziehen in Siris Körper unerträglich, es war, als würde es sie auseinanderreißen. Sie schrie vor Lust, aber er hielt sie fest und presste – als sie sich aufbäumte – seine Lippen von Neuem auf ihre, stieß zu, ließ trotz ihres Wimmerns nicht von ihr ab und entlud endlich den Saft seines Lebens mit einem mächtigen Schrei, den Kopf triumphierend zurückgeworfen, in ihren
Weitere Kostenlose Bücher