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Sklavin des Höhlenmenschen

Sklavin des Höhlenmenschen

Titel: Sklavin des Höhlenmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Morell
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sein. Du wirst es leicht überstehen. Aber du bist nur Sklavin, und Burri ist meine Frau. Ich darf nicht dulden, dass du sie angreifst.“ Er hatte nicht vor, sie zu schlagen. Zuerst wollte er für sie kämpfen, aber er musste ihr zeigen, wo ihr Platz war.
    Und dann geschah etwas, das Gandar so sehr verblüffte, dass er glaubte, die Himmel stürzten auf ihn nieder.
    „Nein!“
    Ihre Stimme war rau. Sie formte die Laute langsam, aber sie waren deutlich zu verstehen.
    Er hielt inne.
    Ihr Blick wurde unruhig, ihre Lippen bewegten sich langsam, wie auf der Suche nach Stimme und Lauten, und dann sagte sie, wobei sie ihn unbeugsam ansah: „Nicht schlagen. Ich nicht Besitz. Nicht die Sklavin dieser Frau.“
    Gandar machte einen Schritt auf sie zu. Aber nicht, um sie zu packen und zu zwingen mitzugehen, sondern aus Überraschung. Er wollte sie berühren.
    Sie hob abwehrend die Hände. „Nein. Will sprechen. Lange nicht gesprochen. Viel verstehen. Alles … Aber ihr habt andere Laute als ich …“, sie zeigte mit der Hand die Größe eines Kindes, „so groß. Dann Ramas Rudel mich genommen. Sprechen verboten, mich geschlagen. Und dann Sklavin bei Ramas Frauen. Aber jetzt immer mehr wissen von früher. Von Familie. Von Volk.“ Sie zeigte ihm die verblassten Tätowierungen auf der Innenseite ihres Unterarms. Auf dem anderen Arm hatte sie die Narbe in dieser außergewöhnlichen Form, die er schon angesehen und überlegt hatte, welches Tier solche Wunden hinterließ. „Feuer. Zeichen des Feuers. Von meinem Stamm. Zu viel sprechen“, sagte sie dann nachdenklich, „nicht gut. Worte sind Macht. Große Macht. Aber jetzt muss sprechen.“ Sie sah ihn eindringlich an. „Ich nicht Sklavin. Ich bin Gabe für dich.“ Sie ließ ihre Hände dabei über ihren Körper gleiten, ihre Brüste, ihren Bauch, ihre Schenkel. „Das alles ist Gabe. Für dich“, fügte sie nochmals hinzu, ihre Stimme wurde mit jedem Wort weicher, verständlicher. „Ich diene gerne. Gehöre dir. Aber nur, weil …“, sie suchte abermals nach Worten, legte ihre beiden Hände über ihre Brust, „weil hier drinnen schmerzvolle Sehnsucht nach dir. Keine Angst. Nur Wollen. Deshalb ich bin gehorsam. Jetzt ich wollen“, sagte sie dann, „vorher Angst, darum habe gehorcht. Jetzt nicht mehr …“, sie brach ab, als er wieder auf sie zuging. Sie blieb jedoch stehen, sah ihm furchtlos entgegen.
    Er legte die Hände auf ihre Schultern, sah sie aufmerksam an. „Aber du gehörst mir.“ Und er würde sie beschützen. Nicht zulassen, dass einer sie schlug. Sie eher auf eine Art bestrafen, die ihnen beiden gefiel. Und wenn die anderen es nicht duldeten, dann würde er mit ihr fortgehen. Sie war eine gute Gefährtin, würde mit ihm jagen. Sie konnten eine Höhle finden, Wasser, Wild und Wurzeln. Oder einen anderen Stamm. Dann wusste niemand, dass sie bei den Tieren gelebt hatte, und man würde sie als sein Weib ansehen.
    Seine Rote nickte. „Ich bin Gabe für dich. Ich will es so. Aber du gehörst auch mir und nicht der anderen. Nicht Burri!“
    Gandar warf den Kopf zurück und lachte. Ein Gefühl überschäumender Freude überwältigte ihn. Er legte die Arme um sie, zog sie an sich, presste ihren Körper an seinen. „Ja, ich bin auch Gabe für dich.“
    c##~~~ Als sie ins Dorf zurückkamen, befanden sich alle in Aufregung. Burri hatte weiter getobt und verlangt, dass Siri bestraft wurde. Einige der Dorfbewohner hatten ihr zugestimmt, andere hatten gesehen, was passiert war, und widersprachen.
    Einige der Männer von Burris Sippe traten vor Gandar hin.
    „Es ist beschlossen: sie muss bestraft werden wie alle Sklaven, die unsere Leute angreifen.“
    Gandar trat zwischen Siri und die anderen. Diese Falte zwar wieder zwischen seinen Augenbrauen, und seine Augen blickten hart. „Nein.“
    „Sie ist ein Tier!“, schrie Burri. Sie war so zornig, dass der Geifer aus ihren Mundwinkeln rann.
    „Kein Tier.“ Die Stimme war ruhig, fast leise, aber alle verstummten und wandten sich zu Siri um, die hinter Gandar stand und nun mit hocherhobenem Kopf hervortrat. „Auch Ramas Stamm, wo ich gelebt, keine Tiere. Nur anders.“ Sie sah Burri verächtlich an. „Du bist Tier. Du hast alte Frau geschlagen. Feige und böse und faul bist du.“
    Burri wollte sich auf sie stürzen, aber die anderen hielten sie fest.
    Siri warf in dieser neuen, stolzen Art den Kopf zurück. „Ich Strafe entgegennehmen, wenn mein Mann es will. Er bestimmt über mich. Sonst niemand hat Macht über

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