Sklavin des Wolfes (German Edition)
er nicht aufmachte. Er musste es ihr sagen. Bald. Doch wie?
Als er die Augen aufschlug, lag er auf dem blanken Boden. Wenigstens hatte ihn die Fußbodenheizung gewärmt. Er setzte sich langsam auf, dehnte erschöpft die verspannten Muskeln. Er stand auf und ging zur Tür, um den Countdown auf dem Zahlenschloss abzulesen. Noch fünf Stunden.
Er versuchte sich zu erinnern, aber da war nichts. Ein Vakuum. Wie immer. Zwei Fingernägel waren abgebrochen, das war alles, was ihn an diese Nacht erinnerte.
Mia würde ihrem Ärger Luft machen, wenn er endlich anrief. Es konnte doch nicht sein, dass er kein einziges Mal ans Telefon ging! Sie hatte sich eine ganze Schimpftirade überlegt, die sie ihm an den Kopf werfen wollte. Aber als es dann soweit war und er sie mit schwacher Stimme fragte, ob sie kommen wolle, hatte sie sich einfach nur gefreut.
»Wie geht es dir?« Mia warf sich in Wolfs Arme. Anstelle einer Antwort küsste er sie lange und zärtlich.
»Ich habe dich so vermisst«, seufzte sie. »Geht es dir wieder richtig gut?«
»Ja«, erwiderte er lächelnd.
Nun, wie gesund er wirklich war, ließ sich ja leicht feststellen. Mias Hände glitten über den dünnen Stoff seines dunkelblauen Seidenhemds. Mühelos ertastete sie seine Brustwarzen. Aber er hielt ihre Handgelenke fest, beugte sich zu ihr herunter und rieb seine Nasenspitze an ihrer.
»Huh, deine Nase ist aber kalt, wie bei einem Hund. Bist du sicher, dass du wieder gesund bist?«
»Oh ja.«
Mia legte den Kopf schräg. »Dann lass uns nach oben gehen und das ausprobieren.«
»So eilig? Ich finde, wir sollten erst ein kleines Spiel machen.« Er lockerte seinen Griff. »Bist du bereit, mir zu gehorchen?«
»Immer verlangst du, dass ich dir gehorche«, grollte sie. »Willst du mich zu deiner Sklavin machen?«
Wolf grinste. »Vielleicht, wobei, wenn ich es mir recht überlege, heute denke ich eher an ein …«
»An was?« Dieses Getue brachte sie auf die Palme. Andererseits, wenn er sie auf diese Weise anschaute, sich kaum merklich über die Lippen leckte, seine Nasenflügel blähte, schmolz ihr Widerstand in Sekunden dahin. Hatte sie schon jemals bereut, auf seine Wünsche einzugehen? Nein.
»Oder möchtest du lieber einen Rollentausch?«
Mia war verblüfft. Sie sollte über ihn bestimmen? Sie dachte kurz nach und schüttelte dann den Kopf. Nicht unvorbereitet. Ihr fiele im Moment gar kein Spiel ein. Vielleicht ein andermal. Aber dann richtig!
»Ach nein«, seufzte sie theatralisch. »Also, was willst du?«
»Schön, dann zieh dich bitte aus.«
Erleichterung schwang in seiner Stimme. Das Angebot war also gar nicht ernst gemeint.
Er ging zum Sofa, hob ein Kissen an und holte, was er darunter versteckt hatte. »Hier, zieh das an.«
Leggins aus dünnem schwarzem Leder, die Knie innen leicht aufgepolstert, von einem Gürtel gehalten, Po und Schambereich jedoch ausgespart.
»Was soll das denn werden?«
»Zieh es einfach an.« Seine Stimme klang geheimnisvoll.
Als sie fertig war, forderte er sie mit einer Handbewegung auf, ihre Hand auszustrecken, die Finger zu einer Faust zu schließen und sie gehorchte. Inzwischen war ihre Neugierde größer als ihr Unwille. Er streifte ihr lederne Beutel über die Hände und knotete sie sorgfältig zu. Wider einmal eine andere Variante, ihm ausgeliefert zu sein. Sie konnte weder ihre Finger spreizen noch ausstrecken oder etwas greifen.
Zuletzt legte er ihr ein breites Hundehalsband aus rotem Leder um den Hals und hakte eine rote Leine an. Mia schnaubte wütend, als sie verstand, was er vorhatte. Wolf aber grinste zufrieden.
»Und nun runter auf alle Viere. Du bist heute Nachmittag mein Hündchen. Ich erwarte, dass du kein Wort sprichst. Wenn du etwas haben willst, zeige es mir mit Gesten, winsel, hechel – verhalte dich wie ein richtiger Hund.«
»Aber das kannst du doch nicht verlangen«, protestierte Mia. »Das ist doch albern!« Sie ging jedoch in die Knie, als er ihr bestimmend auf die Schultern drückte.
»Pssst«, Wolf presste einen Finger auf die Lippen. »Schön brav Hündchen, sonst muss ich dir einen Maulkorb anlegen.«
Mia schluckte ihre nächste Bemerkung hinunter. Sein Blick war sanft und schmeichelnd, und zugleich autoritär. Wenn es sein Wunsch war – sie konnte es ja wenigstens versuchen. Immerhin war er krank gewesen und brauchte ein bisschen Aufmunterung.
»Komm, Hündchen.«
Wolf drehte sich um Richtung Terrasse und die Leine straffte sich. Mia krabbelte hinter ihm so schnell wie
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