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Skorpion

Skorpion

Titel: Skorpion Kostenlos Bücher Online Lesen
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nach Whitlock angerufen«, überfiel Norton die Erkenntnis. »Vorgeschlagen, dass ich Marsalis aus Jesusland herausholen und anheuern solle. Was war das, lediglich ein bisschen zusätzlicher Druck, um Onbekend in Schach zu halten?«
    Erstaunen auf dem Gesicht des schwarzen Mannes. »Sie haben mich aus dem Staatsgefängnis von Süd-Florida rausgeholt, Jeff? Das verdanke ich Ihnen?« Er brach in ein Gekicher aus. »Oh, Mann, Sie müssen mich doch veräppeln!«
    »Diese Warterei machte mich ganz krank!«, fauchte Jeff, die Stimme jäh voller armseliger Wut. »Zwei verdammte Wochen, nachdem ich die Mannschaft aus Houston angerufen habe, und nichts. Ich wusste nichts von ihnen, wie gut sie wären…«
    »Sie waren nicht sehr gut«, bemerkte Marsalis düster.
    »Nun ja, ich habe geglaubt, sie wären an der Grenze erwischt worden, beim Versuch, in die Union zu kommen. Oder hätten sich vielleicht bloß mit dem Baren dünne gemacht. Ich wusste den Teufel, Tom! Ich hatte Schiss. Du würdest UNGLA nicht mit hineinziehen, ich habe versucht, dich zu überreden, habe geglaubt, das würde Ortiz vielleicht so viel Angst einjagen, dass er den Stecker ziehen würde. Aber du hast dich geweigert.« Jeff sah zu Marsalis hinüber. »Ich habe geglaubt, dass er vielleicht stattdessen Ortiz Angst einjagen könnte.«
    Norton sah den schwarzen Mann zum Schreibtisch gehen und einen Briefbeschwerer hochheben, den Jeff von einer Reise nach England mitgebracht hatte, als er und Megan frisch verheiratet gewesen waren. Er wog ihn in der Hand.
    »Ich würde gern noch ein paar mehr Dinge wissen, Jeff«, sagte er abwesend. »Dann sind wir fertig.«
    »Ja?« Jeff kippte seinen Drink hinunter. Verzog das Gesicht. »Und was ist das?«
    »Ren. Sie wusste nichts über Onbekend. Wie ist sie in die Sache hineingeraten?«
    »Nun. Sie arbeitet freiberuflich, wir haben uns ihrer schon in der Vergangenheit bedient. Ich habe sie mit einbezogen, weil wir jemanden benötigten, der das Rimsystem kennt. Ortiz wollte die Sache mit Merrin vom Rest getrennt halten.«
    »Und Daskeen Azul. Das sind Ihre Leute?«
    Ein Schulterzucken. »Partner. Sie wissen, wie das funktioniert. Human Cost hat ihnen in der Vergangenheit einige Gefallen erwiesen. Sie waren uns was schuldig.«
    »Wer hat sie also losgeschickt, um diesen Leichnam in den Netzen zu suchen? Sie?«
    Jeff schüttelte den Kopf. »Onbekend. Er hatte unten aus dem Süden gehört, dass Sie und diese COLIN-Polizistin herumschnüffelten. Hat mir gesagt, ich solle die Sache etwas beschleunigt zum Abschluss bringen.«
    Marsalis kehrte zum Sofa zurück, den Briefbeschwerer in der Hand. Er runzelte die Stirn. »Gegen Ortiz’ Anweisungen?«
    »Ortiz lag im Krankenhaus.« Jeff vollführte eine Geste der Erschöpfung. »Niemand wusste, wie es weitergehen sollte. Sind Sie Onbekend je begegnet?«
    »Kurz.«
    »Ja, und wenn er Ihnen etwas sagt, dann diskutieren Sie nicht mit ihm.«
    Marsalis’ Stirnrunzeln war verschwunden. »Und die Soldaten?«
    »Welche Soldaten?«
    »Jemand hat mir und Ertekin eine uniformierte Todesschwadron auf den Hals gehetzt. Sie haben uns zwischen Cuzco und Arequipa aus dem Verkehr gezogen.«
    »Davon weiß ich nichts. Vielleicht ist jemand da unten in Panik geraten.«
    »Bambaren«, sagte der Dreizehner leise. Er kauerte sich so hin, dass er mit Jeff auf gleicher Augenhöhe war. »Glauben Sie, dass Manco Bambaren von Merrins Existenz wusste? Dem anderen Merrin?«
    »Ich kenne Manco Bambaren nicht so genau, verdammt.« Jeff starrte Marsalis voller Bitterkeit an. Er wirkte jetzt völlig betrunken. »Woher, zum Teufel, sollte ich wissen, was er weiß oder nicht?«
    »Das ist nicht gut«, bemerkte der schwarze Mann leise. »Sagen Sie mir, Jeff, haben Sie Onbekend auf mich angesetzt, nachdem ich von Bulgakov’s Cat zurückgekehrt war?«
    »Nein! Das war ich nicht, ich schwöre es. Onbekend wollte Sie von der Bildfläche verschwinden sehen. Ich glaube, er hat vielleicht mit Ortiz gesprochen, aber er war sowieso wütend wegen irgendwas anderem. Ich habe ihm gesagt, es wäre besser, die Sache auf sich beruhen zu lassen, aber er wollte mir nicht zuhören. Sie verstehen nicht, wie er ist. Sobald er sich einmal entschlossen hat, hört er auf nichts und niemanden mehr, der ihm in die verdammte Quere kommt.«
    »Stimmt. Und vermutlich wissen Sie nicht, wo ich ihn jetzt finden kann, oder?«
    Jeff kippte den Rest seines Drinks hinunter. Zuckte mit den Achseln. »Sie vermuten richtig. Zuletzt habe ich gehört, dass

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