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Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Titel: Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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Edgley von diesem Moment an gegen jeden Kontrollzauber gefeit. Solange sie jedoch unter ihrem Taufnamen herumlief, war sie verletzlich.
    Wenn sie denn einen neuen Namen brauchte, musste es einer sein, der ihr auch in einigen Jahren noch nicht peinlich war. Er musste Klasse haben, und gleichzeitig musste sie sich damit wohlfühlen. Skulduggery hatte ihr von Leuten erzählt, die sich Namen wie Spok oder Phönix gegeben hatten, und gesagt, dass er niemandem raten würde, einen Namen anzunehmen, der im Augenblick cool erschien. Einmal war ihm eine Frau vorgestellt worden, die mit den Jahren etwas Gewicht zugelegt hatte. Ihr Haar war ziemlich verstrubbelt gewesen, sie hatte Spinat zwischen den Zähnen gehabt, und man hatte sie als Jet vorgestellt. Jet passte zu dieser Frau genauso wenig, wie Spok zu dem kleinen Dicken passte, der diesen Namen angenommen hatte.
    Als Skulduggery klopfte, schaute Stephanie vom Schreibtisch auf und öffnete dann das Fenster.
    „Ich dachte immer, Mädchen seien ordentlich“, sagte er, nachdem er einen Blick durchs Zimmer geworfen hatte.
    Stephanie kickte getragene Unterwäsche unters Bett und ignorierte die Bemerkung. „Geht's dir gut da draußen?“
    „Ich habe schon auf schlimmeren Dächern gehockt, das kannst du mir glauben.“
    „Meine Eltern sind weg, du hättest auch an die Tür kommen können.“
    „Türen sind für Leute ohne Fantasie.“
    „Bist du sicher, dass dich keiner gesehen hat? Das hätte mir nämlich gerade noch gefehlt, dass ein Nachbar vorbeikommt und beobachtet, wie du die Hauswand hinaufkletterst.“
    „Keine Bange, ich habe aufgepasst. Und ich habe etwas für dich.“
    Er gab ihr ein Stück Kreide.
    „Oh, danke“, sagte sie gedehnt.
    „Geh zum Spiegel.“
    „Wie bitte?“
    „Geh zum Spiegel, und male das Symbol hier drauf.“
    Er gab ihr eine kleine Karte, auf der ein Auge in einem Kreis abgebildet war, durch den eine Wellenlinie ging.
    „Und wozu soll das gut sein?“
    „Es hilft dir. Tu es einfach.“
    Stirnrunzelnd ging sie zu dem Spiegel über der Kommode.
    Skulduggery schüttelte den Kopf. „Nein, ein Spiegel, in dem du dich ganz sehen kannst. Hast du so einen?“
    „Ja.“ Stephanie hatte zwar immer noch keine Ahnung, warum sie es tat, aber sie öffnete ihren Kleiderschrank und malte mit der Kreide das Symbol auf den Spiegel in der Tür. Nachdem sie fertig war, gab sie Skulduggery die Karte und das Stück Kreide zurück. Er dankte ihr, steckte beides ein und schaute zum Spiegel.
    „Spiegel fühle, Spiegel sprich, Spiegel denke, spiegle dich.“ Danach wandte er sich wieder Stephanie zu. „Würdest du das Symbol jetzt bitte wegwischen?“
    „Was soll das? Was tust du hier? Hast du meinen Spiegel gerade mit einem Zauber belegt?“
    „Ja. Würdest du das Symbol bitte abwischen?“
    „Und welche Wirkung hat der Zauber?“, fragte sie, während sie die Kreidezeichnung mit dem Ärmel abwischte.
    „Das wirst du gleich sehen. Trägst du eine Armbanduhr?“
    „Nein, sie ist kaputt. Ich habe sie beim Schwimmen getragen. Ich dachte, sie sei wasserdicht.“
    „Und, war sie es?“
    „Nein. Warum willst du wissen, wie spät es ist?“
    „Will ich doch gar nicht. Berühre den Spiegel.“
    Sie kniff die Augen zusammen. „Warum?“
    „Berühre ihn.“
    Stephanie zögerte, streckte dann die Hand aus und legte die Finger leicht auf das Glas. Als sie die Hand wieder wegzog, tat ihr Spiegelbild das nicht. Verblüfft beobachtete sie, wie es blinzelte, als erwache es aus einer Trance, dann die Arme sinken ließ und sich umschaute. Und dann trat es langsam aus dem Spiegel heraus.
    „Oh mein Gott ...“, sagte Stephanie und machte einen Schritt zurück, als das Spiegelbild zu ihr ins Zimmer stieg. Und noch einmal: „Oh mein Gott“, weil ihr nichts anderes einfiel.
    Skulduggery schaute vom Fenster aus zu. „Es wird dein Leben weiterführen, während du weg bist, damit man dich nicht vermisst.“
    Stephanie konnte den Blick nicht abwenden. „Sie ist ich.“
    „Nicht sie, es. Und es ist nicht du, sondern nur eine Kopie deines Äußeren. Es bewegt sich wie du, redet wie du, benimmt sich wie du, und es sollte genügen, um deine Eltern zu täuschen. Wenn du wiederkommst, geht es zurück in den Spiegel, und die Erinnerungen und Erfahrungen, die es gemacht hat, werden auf dich übertragen.“
    „Dann ... dann kann ich also an zwei Orten gleichzeitig sein?“
    „Genau. Es kann nicht allzu lange mit anderen Leuten zusammen sein, weil ihnen sonst irgendwann

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