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Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Titel: Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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Papier fiel auseinander. Darin waren die Kleider. Sie waren tiefschwarz und aus einem Material, das sie nie zuvor gesehen hatte.
    Sie zog sich rasch um, wobei ihr auffiel, wie wunderbar alles passte, und trat dann aus der Kabine, um sich im Spiegel zu bewundern. Die Hose und die Bluse, ein ärmelloses Teil mit silbernen Haken und Ösen, waren schon für sich allein supergut, und die Stiefel passten wie angegossen, aber der Mantel machte das Outfit komplett. Dreiviertellang, maßgeschneidert aus einem Stoff, der so schwarz war, dass er fast glänzte. Sie widerstand der Versuchung, ihre alten Sachen in der Toilette zu lassen, wickelte sie stattdessen in das braune Papier, klemmte es sich unter den Arm und verließ das Restaurant.
    „Überraschung!“, rief Skulduggery, als sie wieder zu ihm in den Kanariengelben stieg. „Es waren die Kleider!“
    Sie schaute ihn an. „Sehr witzig.“
     
    Zwanzig Minuten später betraten sie das Wachsfigurenkabinett. Der Bau war alt und hatte dringend Reparaturen nötig. Stephanie sagte kein Wort, als sie bezahlten und die dunklen Flure entlanggingen, vorbei an Berühmtheiten, Märchenfiguren und Romanhelden. Als sie jünger war, war sie mit ihrer Klasse zwei oder drei Mal hier gewesen. Aus welchem Grund sie jetzt hier war, verstand sie nicht. Sie wartete, bis eine kleine Gruppe von Touristen weitergegangen war. Erst als sie allein waren, machte Stephanie den Mund auf.
    „Was wollen wir hier?“
    „Wir wollen zum Sanktuarium, zum Versammlungsort der Ältesten.“
    „Sind die Ältesten denn aus Wachs?“
    „Ich komme gern hierher“, sagte er und nahm seine Sonnenbrille ab. Ihre Frage ignorierte er. „Es ist so befreiend.“
    Er nahm auch den Hut und die Perücke ab und zog den Schal aus. Stephanie blickte sich nervös um.
    „Hast du keine Angst, dass dich jemand sieht?“
    „Nicht im Geringsten.“
    „Dann sollten wir jetzt vielleicht zu den Ältesten gehen.“
    „Gute Idee.“
    Skulduggery stellte sich vor die Wand und fuhr mit der Hand darüber. „Wo ist es bloß?“, murmelte er. „Diese verdammten Idioten verändern es jedes Mal ...“
    Die Touristen kamen wieder um die Ecke, und Stephanie wollte Skulduggery wegziehen, doch es war zu spät - sie hatten ihn bereits gesehen. Ein kleiner amerikanischer Junge löste sich aus der Gruppe und kam direkt auf sie zu. Skulduggery stand wie festgenagelt.
    „Wer soll das denn sein?“, fragte der Junge und zog die Stirn in Falten.
    Stephanie zögerte. Die gesamte Gruppe schaute sie an, einschließlich des Reiseleiters. „Das ist“, begann Stephanie und suchte fieberhaft nach einer einigermaßen glaubwürdigen Erklärung, „das ist Sammy, das Skelett, der mieseste Detektiv der Welt.“
    „Nie gehört“, meinte der Junge und bohrte den Finger in Skulduggerys Arm. Dann verlor er das Interesse an ihm, zuckte die Schultern, und die Gruppe zog weiter.
    Als sie außer Sichtweite war, wandte Skulduggery sich zu Stephanie um. „Der mieseste Detektiv der Welt?“
    Sie hob die Schultern und verkniff sich ein Grinsen, während Skulduggery nur gutmütig brummte und weiter die Wand abtastete. Er fand, wonach er gesucht hatte, und drückte. Ein Teil der Wand glitt zur Seite. Dahinter lag ein Geheimgang.
    „Wow“, machte Stephanie. „Das Sanktuarium ist hier? Ich war ein paarmal im Wachsfigurenkabinett, als ich noch kleiner war ...“
    „... und hattest keine Ahnung, dass unter deinen Füßen eine Welt voll Zauberei und Wunder liegt.“
    „Ganz genau.“
    Er neigte den Kopf ein wenig zur Seite. „Dann solltest du dich jetzt langsam an diese Tatsache gewöhnen.“
    Sie folgte ihm in den Gang, und die Wand schloss sich hinter ihnen wieder. Die Treppe nach unten war von Fackeln erleuchtet, die in ihren Halterungen flackerten, doch je näher die beiden ihrem Ziel kamen -was immer es sein mochte -, desto heller wurde es.
    Sie erreichten den hell erleuchteten Vorraum des Sanktuariums. Er erinnerte Stephanie an die Eingangshalle einer High-Tech-Gesellschaft - nichts als Marmor und lackierte Holzvertäfelungen -, nur dass es hier keine Fenster gab. Zwei Männer standen an der hinteren Wand Wache, die Hände auf dem Rücken verschränkt. Sie waren ganz in Grau gekleidet, trugen lange Mäntel und eine Art Helm, dessen Visier das ganze Gesicht verdeckte, und beide hatten eine Sense auf dem Rücken, ein gefährlich aussehendes Sensenblatt an einem eineinhalb Meter langen Stiel. Ein kleiner Mann im Anzug kam auf Skulduggery zu und begrüßte

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