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Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand

Titel: Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Derek Landy
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rückwärts, und sie rappelte sich auf.
    „Ich beiß dich“, knurrte er, „zerreiß dich in kleine Stücke, ja, ja.“
    „Das Spiel macht nicht so viel Spaß, wenn du mit jemandem spielst, der sich wehren kann, was?“
    „Meine Brücke“, fauchte er. „Mein Spiel.“
    Sie lächelte wieder. „Meine Spielregeln.“
    Wieder ein Schrei, und er stürzte sich auf sie, doch sie wich nicht zurück.
    Ein Hieb mit dem Schwert trennte die Finger seiner linken Hand ab. Er heulte auf vor Schmerz, wankte rückwärts, und sie sprang. Dann stand sie auf seiner Brust und schwang das Schwert, das im Licht der Brückenlampen aufblitzte, als es seinen Kopf abtrennte. Der Körper des Trolls bäumte sich auf, und sie sprang herunter. Er krachte gegen das Geländer und kippte ins Wasser.
    Tanith hob den Kopf auf und trat ans Brückengeländer. Als ein Mann sich näherte, drehte sie sich um. Sie hatte ihn noch nie gesehen, wusste aber sofort, wer er war. Er war groß und kahlköpfig, sein Gesicht war voller Falten, und seine Augen waren von einem verblüffend hellen Blau. Es waren die hellsten Augen, die sie je gesehen hatte. Sein Name war Bliss.
    Mr Bliss wies mit dem Kinn auf den Kopf in ihrer Hand. „Riskant.“
    „Es ist nicht das erste Mal, dass ich gegen einen Troll gekämpft habe“, erwiderte sie respektvoll.
    „Ich meinte das Risiko, gesehen zu werden.“
    „Jemand musste es tun. Dieser Troll hat viele unschuldige Menschen umgebracht.“
    „Aber das tun Trolle nun mal. Sie können ihm nicht verübeln, dass er tut, wozu die Natur ihn gemacht hat.“
    Darauf wusste sie keine Antwort.
    Mr Bliss lächelte. „Ich mache Ihnen keinen Vorwurf“, sagte er. „Sie haben sehr nobel und selbstlos gehandelt. Das ist bewundernswert.“
    „Danke.“
    „Aber Sie sind mir ein Rätsel. Ich habe Ihre Fortschritte über die letzten Jahre verfolgt. Es ist ungewöhnlich, dass ein Magier, selbst ein Alchimist wie Sie, sich so stark auf körperliche Auseinandersetzungen konzentriert, wie Sie das getan haben. Und dennoch streben Sie nicht nach Macht.“
    „Ich möchte den Menschen einfach helfen.“
    „Genau darin liegt das Rätsel.“
    „Meine Mutter hat mir Geschichten über den Krieg erzählt“, sagte Tanith. „Ich glaube, Sie vergessen, dass auch Sie etliche Male selbstlos gehandelt haben.“
    Mr Bliss lächelte leise. „Am Krieg ist nichts Heldenhaftes. Da gibt es einfach Dinge, die getan werden müssen. Die Helden kommen später. Aber ich bin nicht hier, um mit Ihnen zu philosophieren.“
    Er schaute sie mit seinen ungewöhnlich hellen Augen an. „Es braut sich etwas zusammen, Miss Low. Zukünftige Ereignisse drohen die Kräfteverhältnisse in dieser Welt umzukehren. Deshalb bin ich hierhergekommen, um nach Ihnen zu suchen. Ich brauche jemanden mit Ihren Fähigkeiten und Ihrer Einstellung.“
    „Ich bin mir nicht sicher, ob ich Sie verstehe.“
    „Der Zauberer Nefarian Serpine ist dabei, den Waffenstillstand zu brechen. Wenn meine Bemühungen scheitern, schlittern wir wieder in einen Krieg. Ich brauche Sie auf unserer Seite.“
    „Es wäre mir eine Ehre“, erwiderte Tanith.
    „Wir können viel voneinander lernen“, sagte Mr Bliss mit einer Verbeugung. „Machen Sie sich auf den Weg nach Irland. Ich werde mich bald wieder mit Ihnen in Verbindung setzen.“
    Sie nickte, und er ging. Tanith warf den Kopf des Trolls in die Themse, verbarg ihr Schwert unter dem Mantel und marschierte in die andere Richtung davon.

GANZ IN SCHWARZ
    Am nächsten Morgen wurde Stephanie von sehr lauter Musik aus dem Radio geweckt. Ihr Vater hatte versucht, einen neuen Sender einzustellen, und dabei war der Lautstärkeregler abgebrochen. Deshalb hörten sie jetzt statt leiser Verkehrsnachrichten Wagners „Ritt der Walküren“ in voller Lautstärke. Die Fernbedienung war ihm hinters Sofa gerutscht, und jetzt wusste er nicht, wie er das Radio ausschalten sollte. Die Musik schallte durch das ganze Haus. Bis ihre Mutter den Stecker aus der Steckdose gerissen hatte, war Stephanie hellwach.
    Kurz darauf streckte ihre Mutter den Kopf in ihr Zimmer und verabschiedete sich, und während ihre Eltern zur Arbeit gingen, schlüpfte Stephanie in Jeans und T-Shirt. Während sie auf Skulduggery wartete, überlegte sie, welchen Namen sie annehmen könnte. Skulduggery hatte ihr erklärt, dass das Annehmen eines neuen Namens eine Art Schutzmantel um den alten legt. Nahm sie zum Beispiel den Namen Chris Hammer an (was sie nicht vorhatte), wäre der Name Stephanie

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