Skulduggery Pleasant -1- Der Gentleman mit der Feuerhand
so.“
„Ich hätte auch nichts gegen eine Schwester einzuwenden.“
„Besteht Hoffnung, dass du noch eine kriegst?“
„Ich wüsste nicht, was meine Eltern davon hätten. Ich meine, sie haben bereits die perfekte Tochter - was wollen sie noch mehr?“
Tanith lachte und versuchte es dann mit einem Hustenanfall zu überspielen.
„Habt ihr was gefunden?“, fragte Skulduggery hinter ihnen.
Tanith drehte sich mit ernster Miene um. „Nein, tut mir leid. Ich dachte, ich hätte was, aber dann hat es sich doch nur als ... äh, ein Stück Boden herausgestellt.“
Stephanie schüttelte sich vor Lachen, schlang aber schnell die Arme um sich, damit es nicht so auffiel.
„Okay“, meinte Skulduggery, „sucht weiter.“
Tanith nickte, drehte sich wieder zu Stephanie um und puffte sie in die Rippen, damit sie aufhörte. Stephanie hielt sich den Mund zu und musste wegschauen, als sie Taniths Gesicht sah, weil sie sich sonst nicht hätte beherrschen können.
„Dumme Kuh“, murmelte Tanith, und dann gab es kein Halten mehr. Stephanie lachte schallend los. Das Echo wurde von den Wänden der Lagerhalle zurückgeworfen.
Tanith zeigte auf Stephanie und wich zurück. „Skulduggery, sie arbeitet nicht professionell!“
Doch Stephanies Lachen erwies sich als ansteckend, und Tanith lag bald selbst auf dem Boden. Skulduggery und Grässlich schauten die beiden nur an.
„Was haben sie?“, wollte Grässlich wissen.
„So ganz sicher bin ich mir nicht“, erwiderte Skulduggery.
Sie schüttelten beide den Kopf. „Frauen“, sagten sie wie aus einem Mund.
Stephanie wischte sich die Lachtränen aus den Augen und blickte zu Skulduggery hinüber. In dem Moment fiel etwas von der Decke und landete, ohne ein Geräusch zu machen, hinter dem Detektiv.
Ihr Lachen war wie weggewischt, als sie sich aufrichtete. „Hinter dir!“, brüllte sie.
Skulduggery wirbelte mit dem Revolver in der Hand herum, und alle erstarrten. Sie blickten den Mann an. Seine Uniform war identisch mit der der Sensenträger, nur blendend weiß.
„Wegtreten“, sagte Skulduggery zu dem Mann, als Stephanie und Tanith zu ihm gelaufen kamen. „Wir arbeiten im Auftrag des Ältestenrats. Treten Sie zurück.“
Der Weiße Sensenträger rührte sich nicht.
„Was wollen Sie?“, fragte Skulduggery.
Ein Augenblick, der eine Ewigkeit zu dauern schien, verging, dann hob der Weiße Sensenträger den Arm und zeigte auf Stephanie.
„Danke, das genügt“, sagte Skulduggery und feuerte vier Schüsse auf die Brust und zwei auf den Kopf. Bei jedem Treffer ging ein Ruck durch den Weißen Sensenträger, doch es war offensichtlich, dass die Kugeln seinen Mantel nicht durchschlagen konnten. Die zwei, die ihn am Kopf trafen, prallten von seinem Helm ab und hinterließen lediglich schwarze Kratzer auf dem Weiß.
„Verdammt“, murmelte Skulduggery.
Stephanie hielt sich im Hintergrund, als Skulduggery, Tanith und Grässlich sich um ihren neuen Feind scharten. Wegen des Helms konnten sie nicht wissen, wohin er schaute, doch Stephanie wusste, dass er ihr direkt in die Augen blickte.
Tanith griff als Erste an, gab einen niedrig angesetzten Fußtritt vor und zog das Bein dann unvermittelt hoch. Der Sensenträger fiel nicht darauf herein. Er wehrte den Tritt ab, doch da griff Grässlich von hinten an. Der Sensenträger wirbelte herum, sein Fuß traf Tanith im Bauch, und er selbst duckte sich unter Grässlichs Faustschlag weg. Grässlichs Fäuste flogen, aber der Sensenträger steckte die Schläge ungerührt ein. Seine Faust schoss vor und traf Grässlich am Hals. Der wankte, während Skulduggery rasch die Hand ausstreckte und die Luft zu zittern begann.
Doch anstatt zurückgetrieben zu werden, ging der Sensenträger mitten durch die Luftwellen durch, ohne dass sie ihm etwas anhaben konnten.
Die Uniform, dachte Stephanie.
Skulduggery holte unbeeindruckt aus, aber der Sensenträger fing den Schlag ab, packte ihn am Handgelenk, und Skulduggery machte einen Salto. Doch als er landete, drehte er den Spieß um. Sein Fuß traf den Sensenträger am Knie - jetzt war er es, der am Handgelenk zog, und der Sensenträger war derjenige, der den Salto machte.
Mitten in der Drehung konnte er sich mit der Hand am Boden abstützen und kam mit einer Rolle vorwärts wieder auf die Beine. Eine kurze Kampfpause trat ein, in der die drei Freunde ihren Gegner aufs Neue taxierten.
Tanith holte ihr Schwert unter dem Mantel hervor und zog es aus der Scheide. Grässlich ließ seine Jacke von
Weitere Kostenlose Bücher